„Wege und Umwege zum Glück“ – am 23. Mai 2017 wird im RadioKulturhaus des ORF der Paul Watzlawick-Ehrenring der Ärztekammer für Wien verliehen.
Am 23. Mai 2017 erhält Franz Schuh für sein essayistisches, philosophisches Gesamtwerk den Paul-Watzlawick-Ehrenring der Ärztekammer für Wien. Von Schuh ist in den vergangenen Wochen der Band „Fortuna“ erschienen, der viel positives Echo erhalten hat. ****
„Mit Franz Schuh zeichnen wir einen der profiliertesten Intellektuellen, Schriftsteller und Essayisten im Lande aus. Es ist für die Ärztekammer eine große Ehre, Herrn Schuh im Namen der Jury den Ring zu überreichen“, so Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres und Hubert Christian Ehalt, der als Kuratoriumsvorsitzender auch die Laudatio auf den Preisträger halten wird.
Die Veranstaltung im Radiokulturhaus trägt den Titel „Wege und Umwege zum Glück“ und steht unter folgendem Zitat von Schuh: „Die Philosophie war immer schon ‚menschliche Kommunikation‘, und sie war Darstellung und Analyse der menschlichen Kommunikation. Eine Darstellungsform der menschlichen Kommunikation ist die ‚Dialektik‘. Sie beruht darauf, dass Erfahrungen, die Menschen von sich und der Welt machen, nicht nur nicht eindeutig, sondern dass sie widersprüchlich sind und oft genug das Gegenteil von dem bringen, was am Anfang festzustehen schien. Aber in der Dialektik war die Utopie einer Einigung enthalten, einer ‚Synthese‘. Watzlawick und andere, vor allem aber Ronald Laing haben gezeigt, dass Kommunikation auch Fallen bereithält, heillos verwickelte Beziehungen, die sich allein in ‚Knoten‘ darstellen lassen.“
Schuh unterrichtet unter anderem an der Universität für angewandte Kunst in Wien und schreibt regelmäßig in unterschiedlichen Zeitschriften und Zeitungen im deutschen Sprachraum. Breit bekannt ist auch seine Ö1-Kolumne über das Glück „Magazin des Glücks“.
Schuh wurde am 15. März 1947 in Wien geboren, wo er auch Philosophie, Geschichte und Germanistik studierte und 1975 abschloss. Beeinflusst wurde sein Schreiben durch den „Schmäh“ des Lukas Resetarits, den er in dieser Zeit im Café Dobner traf. Bis 1980 war Schuh Generalsekretär der Grazer Autorenversammlung, dann Redakteur der Zeitschrift „Wespennest“ und Leiter des literarischen und essayistischen Programms des Verlags Deuticke.
Von Schuh sind bislang folgende Publikationen erschienen: • Das Widersetzliche der Literatur. Kritische Kritiken (Protokolle, Jg. 1981, Band 4).
• Liebe, Macht und Heiterkeit. Essays, Klagenfurt, 1985.
• Das phantasierte Exil. Essays, Ritter Verlag, Klagenfurt, 1991. • Der Stadtrat. Eine Idylle, Ritter Verlag, Klagenfurt, 1995. • Schreibkräfte – Über Literatur Glück und Unglück. DuMont Verlag, Köln, 2000.
• Die toten Seelen in Österreich und anderswo, in: Schweeger, Elisabeth & Witt, Eberhard (Hgg.): Ach Deutschland! Bellville Verlag, München, 2000.
• Schwere Vorwürfe, schmutzige Wäsche, Zsolnay Verlag, Wien, 2006. • Hilfe!, Styria Verlag, Wien, 2007.
• Memoiren. Ein Interview gegen mich selbst. Zsolnay Verlag, Wien, 2008.
• Der Krückenkaktus – Erinnerungen an die Liebe, die Kunst und den Tod, Zsolnay Verlag, Wien, 2011.
• Sämtliche Leidenschaften, Zsolnay Verlag, Wien, 2014.
• Die Kunst des Zwitscherns. Frühjahrsvorlesungen 2012 an der Akademie Graz. Gemeinsam mit Helwig Brunner und Kathrin Passig. St. Pölten, Salzburg, Wien: Residenz im Niederösterreichischen Pressehaus, 2012.
• Fortuna. Aus dem Magazin des Glücks, Zsolnay Verlag, Wien, 2017.
Der Paul-Waltzlawick-Ehrenring, eine Kreation der Meisterklasse Paolo Piva von der Hochschule für angewandte Kunst, erinnert an die Möbiusschleife. Er ist aus hochkarätigem Gold und steht symbolisch für das „nie aufhörende wache Denken“.
Die Preisträger der vergangenen Jahre waren Peter L. Berger (2008), Aleida Assmann (2009), Rüdiger Safranski (2010), Friedrich Achleitner (2011), Walter Thirring † (2013), Ruth Klüger (2015) und Konrad Paul Liessmann (2016).
Quelle: http://www.aekwien.at