Lithium mit seiner bekannten stimmunsaufhellenden Wirkung gegen Depressionen, Selbstmordgedanken und bipolare Störungen, könnte auch gegen Alzheimer wirken.
Unter dem Strich kennt man das Lithium seit mehr als fünf Jahrzehnten als wirksames Mittel gegen Depressionen und alsStimmungsaufheller beispielsweise zur Behandlung von bipolaren Störungen. Auch konnte der Wirkstoff gegen Selbstmordgedanken erfolgreich eingesetzt werden. In den letzten Jahren lassen Studien auch vermuten, dass das chemische Element auch auch unsere Nervenzellen schützen können. Mehrere Studien fanden Hinweise auf eine Wirkung von Lithium gegen Alzheimer beziehungsweise auch bei anderen Demenzerkrankungen.
Lithium im Trinkwasser gegen Alzheimer
Schon früher ließen Ergebnisse aus Tier- und Humanstudien vermuten, dass Lithium in therapeutischen Dosen das Lernen und Gedächtnis der Tiere verbessern kann. Die Behandlung wirkte auch positiv auf das Risiko für Demenzerkrankungen. Andere Studien in den letzten Jahren deuten darauf hin, dass Mikrospiegel von Lithium die menschliche Wahrnehmung beeinflussen können.
Ein dänische Studie wollte beispielsweise unlängst herausfinden, ob Mikro-Lithium im Trinkwasser die Häufigkeit von Demenz in der Allgemeinbevölkerung beeinflusst. Tatsächlich zeigte sich, dass Bewohner von Regionen mit einem hohem Lithium-Gehalt im Trinkwasser im Alter seltener an einer Demenz erkrankten. Forscher machten sich deswegen Gedanken über eine Anreicherung des Trinkwassers mit dem Leichtmetall. Allerdings konnte keie eindeutiger Nachweis erbracht werden.
Ein Mikrodosis Lithium könnte das Fortschreiten der Alzheimerdemenz verhindern
Mehrere Studien konnten im Tiermodell bereits zeigen, dass Lithium bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit hilfreich sein kann. Eine neue Studie an Ratten zeigt beispielsweise, dass eine Mikrodosis Lithium das Fortschreiten des neurodegenerativen Zustands bei Alzheimer auch in späteren Stadien aufhalten kann. Die Forscher setzten dazu die Lithium-Mikrodosis-Formulierung NP03 ein. Im Grunde genommen konnte die Wissenschaft aber bis dato nicht beweisen, wie das chemische Element Lithium im Gehirn wirkt.
Neueste Studien zeigen, dass ein Diblockcopolymer aus Tryptophan-funktionalisierten Methacrylsäure als Aggregationsmodulator und Lithium-Träger gute Auswirkungen auf die Kombinationstherapie zur Behandlung von Alzheimer Demenz hat. Das macht dieses Diblockcopolymer zu einem vielversprechenden Kandidaten für den Transport und die Abgabe von Lithium.
Literatur:
Datta LP, Samanta S, Govindaraju T. Polyampholyte-Based Synthetic Chaperone Modulate Amyloid Aggregation and Lithium Delivery. ACS Chem Neurosci. 2020 Sep 16;11(18):2812-2826. doi: 10.1021/acschemneuro.0c00369. Epub 2020 Sep 2. PMID: 32816457.
Wilson et al. NP03, a Microdose Lithium Formulation, Blunts Early Amyloid Post-Plaque Neuropathology in McGill-R-Thy1-APP Alzheimer-Like Transgenic Rats. Journal of Alzheimer Disease. 10 November 2019. vol. 73, no. 2, pp. 723-739, 2020
Kessing LV, Gerds TA, Knudsen NN, et al. Association of Lithium in Drinking Water With the Incidence of Dementia. JAMA Psychiatry. 2017;74(10):1005–1010. doi:10.1001/jamapsychiatry.2017.2362
