Für viele gehören juckende Augen bei Allergie durch Pollen zu den beeinträchtigsten Symptomen. Hilfe bieten hier spezielle Augentropfen und Tränenersatzmittel.
Unter dem Strich sind gereizte, juckende Augen bei Allergien für viele Menschen das schlimmste Symptom einer Allergie durch Pollen. Um solche Heuschnupfen-Beschwerden während der Frühjahrs- und Sommermonate so gering wie möglich zu halten, empfehlen Augenärzte eine Basistherapie mit speziellen Augentropfen und Tränenersatzmittel. Im Grunde genommen sollten sich Betroffene mit neu auftretenden beziehungsweise anhaltenden Augenbeschwerden jedenfalls ärztlich untersuchen lassen. Denn der Arzt kann Infektionen mit Bakterien oder Viren ausschließen.
Botenstoff Histamin
Für Menschen mit Heuschnupfen beginnen Frühjahr und Sommer oft mit quälenden Beschwerden. Dazu gehören neben Atemnot und Schnupfen auch rote, brennende, tränende juckende Augen bei Allergie durch Pollen zu den typischen Symptomen.
Verursacher der Symptome sind die sogenannten Mastzellen. Denn diese speziellen weißen Blutkörperchen des Immunsystems stufen pflanzliche Pollen fälschlicherweise als Krankheitserreger ein. Als Reaktion schütten sie den Botenstoff Histamin aus, um eine Abwehrreaktion einzuleiten, die den vermeintlichen Schadstoff wieder aus dem Körper transportieren soll.
Augenprobleme bei Allergie – wie juckende Augen – ärztlich abklären lassen und rechtzeitig mit einer Basistherapie beginnen
Grundsätzlich sollten Betroffene ihre Beschwerden an den Augen immer von einem Augenarzt abklären lassen. Denn ein Spezialist hat die Expertise, um andere mögliche Ursachen ausschließen zu können. Eine Differenzialdiagnose ist bei vermeintlichen Allergiebeschwerden sehr wichtig, denn auch eine hochansteckende virale Bindehautentzündung könnte dafür verantwortlich sein. Diese kann wiederum unbehandelt bleibende Schäden am Auge hinterlassen.
Dem Arzt stehen zahlreiche Medikamente zur Verfügung, die die Allergiebeschwerden wirkungsvoll lindern können. In jedem Fall gilt eine Basistherapie mit Tränenersatzmitteln und sogenannten Mastzellstabilisatoren als empfehlenswert. Dabei spülen Tränenersatzmittel die Pollen rasch aus den Augen. Mastzellstabilisatoren verhindern wiederum die Ausschüttung von Histamin. Dabei muss man diese vier Wochen lang mehrmals täglich anwenden, damit sie ihre volle Wirkung entfalten können. Betroffene sollten sinnvollerweise bereits vor der Allergiesaison mit der Anwendung beginnen und bis zum Ende durchgängig fortsetzen. Im Akutfall können Antihistaminika als Augentropfen eine Linderung der Beschwerden bewirken.
Mögliche Nebenwirkungen
Im Grunde genommen sollte man Gefäßverengende und abschwellende Augentropfen möglichst vermeiden. Denn diese können die Beschwerden nur kurzzeitig lindern und zudem die Bindehaut schädigen. Außerdem kehren die Symptome noch heftiger zurück, sobald man das Medikament absetzt. Dementsprechend besteht auch die Gefahr einer Abhängigkeit.
Außerdem können manche Wirkstoffe die Tränenproduktion beeinträchtigen, sodass die Augen trocken werden und dementsprechend Symptome verursache. Bei manchen Antihistaminika beschreibt der Beipackzettel diese Nebenwirkung.
Gegen die Trockenheit helfen jedenfalls Tränenersatzmittel. Wobei es langfristig sinnvoll sein kann, das Medikament zu wechseln. Unter dem Strich sollten Allergiker allerdings während der Pollenzeit auf das Tragen von Kontaktlinsen nach Möglichkeit besser verzichten.
Literatur:
Boyle RJ, Shamji MH. Developments in the field of allergy in 2020 through the eyes of Clinical and Experimental Allergy. Clin Exp Allergy. 2021 Dec;51(12):1531-1537. doi: 10.1111/cea.14046. PMID: 34750898.
Quelle:
Dr. med. Philipp Eberwein, Facharzt für Augenheilkunde am AugenCentrum Rosenheim. DOG – Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft