Hormone, Asthma und Allergien: Frauen leiden öfter und heftiger unter Allergien und mehr unter Asthma-Symptomen als Männer.
Frauen sind im Vergleich zu Männern anfälliger für Pollen- und Nahrungsmittelallergien, was ebenfalls das Risiko für Asthma erhöht. Dies wird durch weibliche Sexualhormone sowie durch die Verwendung von Hormonpräparaten, einschließlich der Pille, verstärkt. Anlässlich des Weltfrauentags betonen Fachleute die Wichtigkeit, diesen Zusammenhängen vermehrte Aufmerksamkeit zu schenken.
Phasen hormoneller Veränderungen
Während Jungen bis zum Alter von etwa zehn Jahren häufiger unter Allergien und Asthma leiden, steigt die Anfälligkeit bei Mädchen mit dem Beginn der Pubertät deutlich an. Östrogene erhöhen die Sensibilität von Entzündungszellen wie Mastzellen gegenüber Allergenen, während Testosteron eine schützende Wirkung zu haben scheint.
Frauen erleben im Laufe ihres Lebens verschiedene Phasen hormoneller Veränderungen, die von der Pubertät über die Verwendung von Verhütungsmitteln und Schwangerschaft bis hin zur Menopause reichen, was die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und Umweltschadstoffen, wie Rauchen, erhöht.
Die Notwendigkeit der Hormoneinnahme für Lebens- und Familienplanung, insbesondere zur Vermeidung von Osteoporose, führt ebenfalls zu einer erhöhten Überempfindlichkeit und oft untypischen Symptomen wie Migräne, Gelenkschmerzen, Ekzemen, verstärkter Akne und Atemproblemen. Die Verbindung zwischen Allergologie und Gynäkologie sollte daher stärker berücksichtigt werden.
Hormone bei Allergien beachten
Wichtige Fragen, die zwischen Patientin und Arzt geklärt werden sollten, beinhalten den Zyklusstatus, die Einnahme von Hormonpräparaten und bestehendes Asthma, besonders während der Schwangerschaft, da Asthma sich bei einem Drittel der Schwangeren verschlechtern kann. Eine frühzeitige Allergie-Diagnose, idealerweise vor der Schwangerschaft, ist empfehlenswert, da unbehandelte Allergien das Asthma-Risiko für schwangere Frauen erhöhen.
Problem »Allergie gegen Hormone« praktisch noch unerforscht
Die Allergie gegen Hormone selbst, speziell im Kontext der Verwendung empfängnisverhütender Mittel, stellt ein noch wenig erforschtes Gebiet dar, das jedoch zunehmend an Bedeutung gewinnt. Es besteht ein dringender Forschungsbedarf, um Diagnoseverfahren in Zusammenarbeit mit Gynäkologen weiterzuentwickeln.
Quelle: Erika Jensen-Jarolim vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der MedUni Wien