Sonntag, November 2, 2025

HYFLY für baulichen Infektionsschutz von Flughäfen

Das Forschungsprojekt HYFLY soll konkrete Handlungsempfehlungen für Flughafenbetreiber und Fluggesellschaften zu Infektionsschutz aufzeigen.

Immer mehr Menschen legen immer längere Strecken in kürzerer Zeit mit dem Flugzeug zurück. Mit ihnen reisen auch Krankheitserreger, die sich auf diese Weise schnell und unkontrolliert verbreiten können. Die Risikofaktoren ihrer Ausbreitung und ihre Übertragungswege sowie Möglichkeiten, die sogenannten Infektionsketten zu unterbrechen, untersuchen nun Architekten der Technischen Universität Braunschweig anhand der baulichen Beschaffenheit von Flughäfen. Ergebnis des Forschungsprojektes HYFLY sollen konkrete Handlungsempfehlungen für Flughafenbetreiber und Fluggesellschafften zu Infektionsschutz sein.



 

Infektionskritische Bereiche identifizieren, bewerten und bauliche Lösungen erarbeiten

„Die Infrastruktur eines Flughafens beeinflusst die Prozesse, die in ihm ablaufen und damit auch die Ausbreitung und die Übertragungswege von Infektionskrankheiten.

Mit unserer Erfahrung aus dem Krankenhausbau werden wir infektionskritische Bereiche identifizieren, bewerten und bauliche Lösungen erarbeiten“, erklärt Wolfgang Sunder vom Institut für Industriebau und Konstruktives Entwerfen der Technischen Universität Braunschweig.

Innerhalb des Infrastrukturgebäudes Flughafen und im Flugzeug kommt es zu vielfältigen Überschneidungen von Wegen und Prozessabläufen. Besonders an Schnitt- oder auch Engstellen besteht das Risiko einer Infektionsübertragung. Denn an Passagierschleusen, Sanitäranlagen oder Abfertigungsbereiche kommt es besonders häufig zu direkten oder indirekten Kontakt zwischen den Passagieren.

Gemeinsam mit weiteren Projektpartnern, darunter auch Flughafenbetreiber und Flugzeugbauer, entwickeln die Architekten Wolfgang Sunder und Jan Holzhausen nun neue baustrukturelle und prozessuale Konzepte, um an besonders infektionskritischen Funktionsbereichen die so genannte Infektionskette unterbrechen zu können. Dafür analysieren sie unter anderem anhand eines Passagiers exemplarisch die infektionsanfällige Prozesskette vom Betreten des Flughafengebäudes bis zum Platznehmen im Flugzeug.


Zum Forschungsprojekt HYFLY

Das Forschungsprojekt HYFLY – Effektive Strategien zur Kontrolle und Umgang mit
Ausbreitungswegen von Erregern im Luftverkehr – wird seit 01. September 2016 bis zum 31. August 2019 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „Zwanzig20“ mit einer Summe von 2,6 Millionen Euro (davon knapp 500.000 Euro TU Braunschweig) gefördert. Es ist Teil des Forschungsverbunds „InfectControl 2020“ mit einer Gesamtfördersumme von 45 Millionen Euro.



Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Fokus Kinder

Behandlung mittels Psychotherapie bei jungen Menschen mit Depression

Psychotherapie wie die kognitive Verhaltenstherapie sollte die erste Behandlung bei jungen Menschen mit Depression sein. Und erst später Medikamente. Laut einer rezenten australischen Studie sollte...
- Advertisement -

Related Articles

Depressionen bei Kindern und im Jugendalter erkennen

Traurigkeit ist häufig ein Anzeichen für Depressionen bei Kindern: Bis zu 2,5 Prozent der Kinder und bis zu 8,3 Prozent im Jugendalter leiden daran,...

Fieber bei Kindern muss man erst senken, wenn das Kind dadurch leidet

Wenn die Temperatur stark steigt, dann hilft das oft gegen Krankheitserreger. Wobei man Fieber bei Kindern nicht senken muss, solange das Kind nicht darunter...

Enuresis – beim Einnässen von Kindern an alles denken

Prinzipiell muss man zwischen der klassischen Enuresis und der nicht organischen und organischen Harninkontinenz unterscheiden. Beim Einnässen von Kindern muss man zwischen erstens der klassischen Enuresis,...