Dienstag, November 4, 2025

Gedächtnisstörungen durch gesunde Ernährung entgegenwirken

Menschen, die auf eine gesunde Ernährung achten, können dadurch ihr Gehirn schützen und wirksam gegen Gedächtnisstörungen vorgehen.

Im Grunde genommen können Menschen, die eine gesunde Ernährung einhalten, damit möglichen Gedächtnisstörungen entgegenwirken. Forscher der Harvard TH Chan Schule haben in einer rezenten Studie dazu die Daten einer 26-jährigen Beobachtung einer großen Gruppe von Männern lang analysiert. Die Wissenschaftler zeigten, dass gesunde Ernährung, speziell größere Mengen bestimmter Nahrungsmittel und Getränke, mit einem geringeren Gedächtnisverlust-Risiko verbunden war.

 

Gedächtnisstörungen sind eine Funktionsstörung des Gehirns

Grundsätzlich beinhaltet das Thema Lern- und Gedächtnisleistungen die Fähigkeit, Informationen aufzunehmen, sie zu behalten und später abzurufen, sei es in Form von gesprochenen oder nicht-gesprochenen Inhalten. Das Kurzzeitgedächtnis ist dabei zuständig für das Merken von Informationen über einen kurzen Zeitraum, meist nur wenige Sekunden. Es hat allerdings nur eine begrenzte Kapazität, kann also nicht allzu viele Informationen auf einmal speichern. Die Fähigkeit, sich etwas zu merken, hängt dabei stark von der Aufmerksamkeit und Konzentration ab. Das Arbeitsgedächtnis ist ein Teil des Kurzzeitgedächtnisses und erlaubt uns, Informationen für kurze Zeit aktiv zu bearbeiten und zu manipulieren.

Das Langzeitgedächtnis hingegen ist für die Speicherung von Informationen über einen längeren Zeitraum verantwortlich. Hier können Erinnerungen und Wissen dauerhaft abgerufen werden. Es hat eine wesentlich größere Speicherkapazität im Vergleich zum Kurzzeitgedächtnis.

Zusammenfassend sind die Fähigkeiten des Lernens und Erinnerns also eng miteinander verknüpft und werden von verschiedenen Gedächtnissystemen beeinflusst. Eine gute Aufmerksamkeit und Konzentration spielen eine wichtige Rolle, um Informationen erfolgreich zu behalten und später abzurufen.

Ein Gedächtnisverlust weist auf einer Funktionsstörung des Gehirns hin. Gedächtnisverlust ist auch einer der wichtigen Gründe, dass vor allem ältere Menschen zum Arzt gehen. Manchmal bemerken einen solchen aber auch Familienmitglieder und nicht die Betroffenen selbst zuerst.



 

Gesunde Ernährung mit viel Gemüse reduziert die Wahrscheinlichkeit für Gedächtnisstörungen

Die Wissenschaftler befragten die Studienteilnehmer, die zu Beginn der Studie im Jahr 1986 durchschnittlich 51 Jahre alt waren, alle vier Jahre bis 2002 eingehend über ihre Nahrungsaufnahme und die Aufnahme von Getränken ausgefüllt. Die Probanden mussten weiter einen Test zu subjektiven kognitiven Funktionen (SCF) machen. Schließlich wurden so sowohl Gedächtnisverlust als auch die Denkfähigkeit überprüft.

Die Forscher bildeten fünf Gruppen entsprechend der Obst- und Gemüsezufuhr. Ein Vergleich mit dem Verbrauch von Gemüse zur Ernährung mit den SCF-Werten zu Gedächtnisverlust und Denkfähigkeit ergab Folgendes:

  • Studienteilnehmer, die mit ihrer Ernährung am meisten Gemüse konsumierten, war die Wahrscheinlichkeit, dass Gedächtnisstörungen eintraten, um 34 Prozent geringer.

  • Von den Teilnehmern, die am meisten Gemüse aßen, erzielten 6,6 Prozent der Befragten eine schlechte Bewertung. Bei den Personen, die am wenigsten gegessen hatten, waren es 7,9 Prozent.

Die Nahrungsmittel, die den stärksten Effekt gegen einen Gedächtnisverlust zeigten, waren Blattgemüse sowie rote und dunkelorange sowie gelbe Gemüse- und Obstsorten. Weiter zeigten Beerenfrüchte und frischgepresster Orangensaft sehr gute Effekte.




Literatur:

Yuan C, Fondell E, Bhushan A, Ascherio A, Okereke OI, Grodstein F, Willett WC. Long-term intake of vegetables and fruits and subjective cognitive function in US men. Neurology. 2019 Jan 1;92(1):e63-e75. doi: 10.1212/WNL.0000000000006684. Epub 2018 Nov 21. PMID: 30464030; PMCID: PMC6336164

Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Gehirn, Nerven und Psyche

Behandlung mittels Psychotherapie bei jungen Menschen mit Depression

Psychotherapie wie die kognitive Verhaltenstherapie sollte die erste Behandlung bei jungen Menschen mit Depression sein. Und erst später Medikamente. Laut einer rezenten australischen Studie sollte...
- Advertisement -

Related Articles

Omega-3 und Vitamin D beeinflussen das Serotonin im Gehirn

Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D beeinflussen das im Gehirn befindliche Serotonin und damit auch das Verhalten und die Psyche. Im Grunde genommen sind Omega-3-Fettsäuren und Vitamin...

Medikamente bei Parkinson wirken oft nicht ausreichend genug

L-Dopa Parkinson Medikamente wirken nicht immer ausreichend gut, deswegen kommen verschieden Wikrstoffe auch in Kombination zum Einsatz. Offensichtlich gibt es einen Bruch in der Versorgung,...

WCN-Scale: Testverfahren zur Bestimmung des Bewusstseinszustandes von schwerkranken Patienten

Ein Testverfahren, der WCN-Scale, zur Bestimmung des Bewusstseinszustandes von schwerkranken Patienten unterstützt eine einheitliche Bewertung. Mehr als ein halbes Dutzend unterschiedliche Testverfahren kommen weltweit zum...