Montag, November 3, 2025

Edelweiß ist die Arzneipflanze des Jahres 2019 der HMPPA

Das Edelweiß ist nicht nur die bekannteste Alpenpfanze, sondern entfaltet auch heilende Wirkung für die Verdauung, den Fettstoffwechsel und die Gefäße.

Edelweiß – Leontopodium alpinum – ist wohl bekannteste Alpenpflanze. Außerdem kennt die Volksmedizin verschiedene heilende Wirkungen von Edelweiss für die Verdauung, gegen Magen-Darm-Beschwerden und Gefäßerkrankungen. Zudem zeigen aktuelle Ergebnisse eine starke antioxidative Aktivität seiner Inhaltsstoffe. Darüber unterdrücken sie auf der Haut Entzündungen und Faltenbildung. Dementsprechend konnte ein klinischer In-vivo-Test zeigen, dass die konstante Anwendung der Edelweiss-Naturstoffe auf Gesicht und Hautgewebe die Falten, die Hautelastizität, die Hautdichte und die Hautdicke im Vergleich zum Placebo verbesserte.

Sie gehört zur großen, weltweit verbreiteten Pflanzenfamilie der Korbblütler – Asteraceae, früher Compositae. Zu dieser zählen sehr viele bekannte Arten. Vom Gänseblümchen bis zur Sonnenblume. Das Edelweiß wächst im Hochgebirge in Lagen zwischen 1.500 und 3.000 m Seehöhe. Das Verbreitungsgebiet der europäischen Art reicht von den Pyrenäen über die Alpen, die dinarischen Gebirge bis zu den Karpaten. Weitere etwa 50 Arten finden sich im Kaukasus, im Himalaya, in Zentralchina sowie in Japan.

 

Wild- und Zierpflanze

Edelweiß wächst angepasst an den natürlichen Standort relativ klein (10 bis 30 cm), krautig, ausdauernd sowie wollig-weißfilzig behaart. Die Blätter sind schmal-lanzettlich und etwa 5 cm lang. An den Spross-Spitzen bilden sich 5 bis 15 weißfilzige Hochblätter. Dazwischen zeigen sich 2 bis 12 eher unscheinbare körbchenartige Teilblütenstände mit einer größeren Zahl teils weiblicher, teils hermaphroditer Röhrenblüten.

Obwohl das Edelweiß zu den streng geschützten Alpenpflanzen gehört, findet man einen blühenden Spross davon auf nahezu jedem Bergsteigerhut, es darf in keinem Steingarten oder Alpenpflanzengarten fehlen, und traditionell wird es aus Wildsammlung schon über Jahrhunderte als Arzneipflanze genutzt (u.a.„Bauchwehblume“). Edelweiß gibt es auch als gärtnerische Zierpflanze, im Garten wächst es kräftiger, enthält aber weniger Wirkstoffe.

 

Einsatz in Kosmetika

Aufgrund einiger erst in den letzten Jahren entdeckten Inhalts- bzw. Wirkstoffe finden sich Edelweiß-Extrakte heute vor allem in Kosmetika. Allerdings konnte die Wildsammlung die Nachfrage nicht ausreichend bedienen. Deswegen haben Experten in den letzten beiden Jahrzehnten im Zuge eines Projekts zur Domestikation von Alpenpflanzen in der Schweiz auch Edelweiß zu züchten begonnen.

Der systematische, kleinflächige Anbau findet in der Südschweiz auf sonnigen Berglagen in 1.000 bis 1.500 m Seehöhe statt. Die Pflanzen bilden ab dem 2. Jahr etwa 80 Blütenstände/Individuum aus, die GesamtKulturdauer beträgt bis zu 4 Jahren. Als Ernte fallen pro Jahr (ab dem 2. Jahr) ungefähr 2.000 kg/ha getrocknete Blütenstände an, insgesamt benötigt man bisher aber nur wenige Hektar. Edelweiß hat zwar im Alpenraum eine hohe symbolische Bedeutung, es bleibt jedoch ein Nischenprodukt.


Literatur:

Cho WK, Kim HI, Kim SY, Seo HH, Song J, Kim J, Shin DS, Jo Y, Choi H, Lee JH, Moh SH. Anti-Aging Effects of Leontopodium alpinum (Edelweiss) Callus Culture Extract Through Transcriptome Profiling. Genes (Basel). 2020 Feb 21;11(2):230. doi: 10.3390/genes11020230. PMID: 32098197; PMCID: PMC7074254.

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