Seit vielen Jahren wird der Konsum von Aspartam mit gesundheitlichen Schäden in Verbindung gebracht. Doch dafür gibt es keine wissenschaftliche Bestätigung.
Seit Jahrtausenden werden Süßungsmittel Speisen hinzugefügt. Der berühmteste alte Süßstoff war Honig. Zucker selbst ist das das Disaccharid aus Rübenzucker beziehungsweise Rohrzucker. Dieser auch als Saccharose bezeichnete Zucker (Haushaltszucker) kam im Spätmittelalter über Zypern und Venedig nach Europa. In den letzten Jahrzehnten fanden nun etliche künstlich-erzeugte Süßstoffe den Weg zu den Konsumenten. Ein wichtiger Vertreter ist der Süßstoff Aspartam.
Künstliche Süßstoffe – Zucker-Austauschstoffe – zur Kalorienreduktion
Diabetiker, Patienten mit metabolischem Syndrom oder Adipositas sowie Menschen mit oder ohne Übergewichtig, die ihre Kalorienzufuhr so knapp wie möglich halten wollen, setzen auf kalorienarme Zucker-Austauschstoffe, Süßstoffe.
Dementsprechend haben künstliche Süßstoffe zur Herstellung kalorienreduzierter Nahrungsmittel ihre größte wirtschaftliche Bedeutung. Voraussetzung dafür sind günstige Herstellungsverfahren und natürlich Zulassung der Stoffe mit Bestätigung der Unbedenklichkeit, dass sie frei von toxischen Nebenwirkungen sind. Synthetische Süßstoffe werden vom menschlichen Organismus resorbiert (aufgenommen). Deswegen ist ihre Verfügbarkeit für Adipöse und Diabetiker sehr wichtig.
Süßstoff Aspartam unter der Lupe
Das in den USA entwickelte Aspartam ist der Methylester des Dipeptids aus Phenylalanin und Asparaginsäure mit der 180-fachen Süßkraft von Saccharose. Im sauren Milieu bilden sich kleine Mengen einer Di-Benzylketopiperazin-Verbindung (DKP).
Vor etwa 5 Jahren wurde der Süßstoff Aspartam intensiv von der EFSA – der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit – unter die Lupe genommen. Die Wissenschaftler kamen zu den Ergebnis, dass Aspartam auch in hohen Mengen und selbst bei Überdosierung keine nachhaltigen gesundheitlichen Beschwerden verursacht.
Einzige Ausnahme sind Menschen, die an Phenylketonurie erkrankt sind. Patienten mit dieser Stoffwechselkrankheit müssen Lebensmittel meiden, die viel Phenylalanin enthalten, da ihnen ein Enzym zum Abbau dieser natürlichen Aminosäure fehlt. Und beim Abbau von Aspartam im Darm entsteht Phenylalanin, weswegen Waren, die Aspartam enthalten, mit dem Warnhinweis »enthält Phenylalaninquelle“ gekennzeichnet sein.
Der Süßstoff Aspartam wird im Magen-Darmtrakt hydrolysiert, die Abbauprodukte werden resorbiert und liefern 16 kJ, rund 4 kcal pro Gramm. Für Erwachsene sind auch hohe Mengen unbedenklich, für Kinder mit Phenylketonurie hinweispflichtig. Der ADI-Wert – der ADI-Wert gibt die Menge eines Stoffes an, die über die gesamte Lebenszeit täglich gegessen werden kann, auf Englisch acceptable daily intake – beträgt 0 bis 40 mg/kg Körpergewicht. Eine Belastung mit Benzyldiketopiperazin sollte 7,5 mg/kg KG nicht überschreiten. Aspartam hat übrigens in Süßstoff Acesulfam gemeinsam größere Anwendungsspektren.
Literatur:
EFSA ANS Panel – EFSA Panel on Food Additives and Nutrient Sources added to food. Scientific Opinion on the Re-Evaluation of Aspartam as a Food Additive. EFSA Journal 2013;11 (12) :3496, 263 pp.