Neben Alkohol erhöhen auch Rauchen, Übergewicht und Mangel an Bewegung sowie häufiger Verzehr von rotem Fleisch und Wurst das Darmkrebsrisiko.
Tatsächlich gehört die Sucht auf Alkohol zu den wichtigsten Darmkrebsrisiko-Faktoren. Denn etwa jede zehnte Erkrankung steht im Zusammenhang mit dem Konsum von Bier, Wein, Schnaps und anderen Spirituosen. Menschen mit Alkoholproblemen finden trotz wirksamer Behandlungsmöglichkeiten noch immer zu selten den Weg in eine Therapie. Experten fordern daher seit langem, die Menschen eindringlich über den Zusammenhang von Alkoholsucht und Darmkrebserkrankungen zu informieren. Dementsprechend ist es die Aufgabe sowohl von Ärzten als auch von anderen Beschäftigten im Gesundheitswesen, im persönlichen Kontakt über die Gefahren einer Alkoholsucht aufzuklären.
Mehr Informationen zur Abhängigkeit von Alkohol und dem Darmkrebsrisiko notwendig
Deswegen sollten sowohl Hausärzte als auch Fachärzte ihre Patienten über die Risiken einer Alkoholsucht aufklären. Die Betroffenen müssen wissen, dass es sehr erfolgsversprechende Therapieansätze gibt, die sie aus der Alkoholsucht heraushelfen können.
Grundsätzlich sollten Ärzte sowie Therapeuten bei Patienten mit Alkohol-Problemen auch immer das erhöhte Darmkrebsrisiko bedenken. Im Verdachtsfall sollten sie deswegen auch frühzeitig entsprechende vorbeugende Untersuchungen veranlassen.
Darmkrebsrisiko steigt mit Alkohol-Menge an
Tatsächlich konnten Wissenschaftler in verschiedenen Studien zeigen, dass das Darmkrebsrisiko mit der Menge an konsumiertem Alkohol kontinuierlich ansteigt. Deswegen erhöht moderater Konsum von Alkohol von ein bis vier alkoholischen Getränken täglich das Darmkrebsrisiko um 21 Prozent. Wer größere Mengen konsumiert, der erhöht sein Darmkrebsrisiko sogar um 50 Prozent, wobei es nach unten hin keine genauen Grenzen gibt.
Weitere Faktoren berücksichtigen und Darmkrebsfrüherkennung
Neben Alkoholsucht zählen allerdings auch das Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel sowie häufiger Verzehr von rotem Fleisch und Wurst zu den anerkannten Risiken. Neben einer dementsprechenden Änderung des Lebensstils als vorbeugenden Maßnahmen ist es für jeden Menschen vor allem ab dem 50. Lebensjahr besonders wichtig, sich im Sinne der Darmkrebsfrüherkennung untersuchen zu lassen. Dazu gehört die Analyse von Stuhlproben auf Blutspuren sowie eine Darmspiegelung, die alle zehn Jahre wiederholt werden sollte.
Literatur:
Rehm J, Allamani A, Elekes Z, et al. BMC Family Practice 2015;16:90.
Fedirko V, Tramacere I, Bagnardi V, et al. Ann Oncol 2011;22:1958–72.
Zhu J-Z, Wang Y-M, Zhou Q-M, et al. Aliment Pharmacol Ther 2014;40:32537.
Parkin DM. Br J Cancer 2011;105:S14–S18.
World Health Organization Regional Office for Europe 2012. European action plan to reduce the harmful use of alcohol 2012–2020. Available at: www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0008/178163/E96726.pdf
Rehm J, Shield KD. Alcohol consumption, alcohol dependence and attributable burden of disease in Europe: potential gains from effective interventions for alcohol dependence. Centre for Addiction and Mental Health 2012. Available at:amphoraproject.net/w2box/data/AMPHORA%20Reports/CAMH_Alcohol_Report_Europe_2012.pdf
Eurocare European Alcohol Policy Alliance. Eurocare recommendations for a future EU alcohol strategy. November 2014. Available at: www.eurocare.org/library/updates/eurocare_eu_alcohol_strategy
Quelle: