Die Zen-Meditation mit besonderer Atem- und Meditationstechnik entfaltet positive Wirkungen bei Schmerzen sowie für gesamten Alltag.
Im Grunde genommen ist die Zen-Meditation eine jahrhundertealte Technik zur Findung mentaler, physischer und emotionaler Balance, die laut verschiedener Untersuchungen auch gute Wirkung gegen Schmerzen hat. Die Zen-Meditation – auch als Zazen bezeichnet – ist eine Meditation des Zen Buddhismus, Zen ist der japanische Begriff für Meditation.
Übrigens beschreibt der Begriff Meditation eine Gruppe von Übungen unseres Geistes, die in verschiedenen Traditionen seit Jahrtausenden überliefert sind. Zudem praktiziert und beforscht man diese seit dem 20. Jahrhundert zunehmend auch in der westlichen Welt.
Zen-Meditation verringert das Empfinden von Schmerzen
Wer häufig Zen-Meditation praktiziert, empfindet im Alltag seltener Schmerzen. Allerdings gibt es vor allem verschiedene Studien, die die Wirkung der Zen-Meditation bei Patienten mit Schmerzen untersuchten.
Zum Beispiel testeten in einer französischen Studie die Forscher die Schmerzverarbeitung bei gesunden, trainierten Zen-Lehrern. Dabei sollte der Einfluss von regelmäßiger Meditation auf das Schmerzempfinden entschlüsselt werden. 13 Zen-Lehrer, die mindestens 1.000 Stunden Erfahrung mit Meditation besaßen, wurden mit einer gleich großen Gruppe im Alter von 22 bis 56 Jahren verglichen, die keine Meditation praktizierte.
Zu diesem Zweck wurde ihnen ein computergesteuertes Heizelement an die Wade gehalten, dessen Temperatur von 43 auf bis zu 53 Grad gesteigert wurde. Die Zen-Lehrer ertrugen höhere Temperaturen als die Vergleichsgruppe und zeigten ein niedrigeres Schmerzempfinden, das sich im Zustand der Meditation noch weiter absenkte. Grund dafür sei die Verminderung der Atemfrequenz von 15 auf 12 Züge pro Minute, die für mehr Entspannung des Körpers sorgt, vermuten die Wissenschaftler. Insgesamt empfanden die Zen-Meditation-Lehrer eine um 18% niedrigere Schmerzintensität.
Unterstützung im Alltag
Verschiedene Experten bestätigten in der Folge die positiven Effekte der besonderen Technik zu Atmen und Meditation nicht nur auf das Empfinden von Schmerzen. Sondern sie kann auch den gesamten Alltag beeinflussen. Das gilt beispielsweise für die Schlafqualität, Konzentrationsfähigkeit und Gelassenheit, die dadurch steigen. Zudem soll die Zen-Meditation auch das Ertragen beziehungsweise das Empfinden von Stress verbessern. Wobei mit dem Stress auch das Schmerzempfinden sinkt.
Unter dem Strich kann die Zen-Meditation jedoch auch Schmerzen verursachen. Die besondere Sitzhaltung führt häufig dazu, dass der Meditierende Schmerzen etwa im Rücken oder in den Knien deutlicher als sonst verspürt. Man versucht, den Schmerz zu beobachten statt ihm auszuweichen. Diese bewusste Pause erlaubt, dass sich die Einstellung zum Schmerz ändert. Dadurch werde der Umgang mit körperlichen Grenzen eingeübt.
Übrigens analysieren Wissenschaftler in einer steigenden Zahl von Forschungen die Mediation auch, um Zusammenhänge zwischen Schlaf und Schmerzintensität aufzuklären. Die derzeit spärlichen Evidenz will man durch intensiver erhobene Daten und verbesserte Analysen aufhellen.
Literatur:
Gu Q, Hou JC, Fang XM. Mindfulness Meditation for Primary Headache Pain: A Meta-Analysis. Chin Med J (Engl). 2018 Apr 5;131(7):829-838. doi: 10.4103/0366-6999.228242. PMID: 29578127; PMCID: PMC5887742.
F. Zeidan, J.A. Grant, C.A. Brown, J.G. McHaffie, R.C. Coghill. Mindfulness meditation-related pain relief: Evidence for unique brain mechanisms in the regulation of pain. Neurosci Lett. 2012 Jun 29; 520(2): 165–173.
Whibley D, AlKandari N, Kristensen K, Barnish M, Rzewuska M, Druce KL, Tang NKY. Sleep and Pain: A Systematic Review of Studies of Mediation. Clin J Pain. 2019 Jun;35(6):544-558. doi: 10.1097/AJP.0000000000000697. PMID: 30829737; PMCID: PMC6504189.
Quelle: Zen-Meditation lindert Schmerzen. MEDMIX 1/2009.