Samstag, April 20, 2024

Schlafprobleme nach der Zeitumstellung vermeiden

Für die Zeit nach der Zeitumstellung gibt es wichtige Verhaltensregeln gegen mögliche Schlafprobleme. Wichtigster Tipp: Cool bleiben, der Schlaf reguliert sich von selbst.

Und wieder mussten wir die Uhr um eine Stunde umstellen. Dazu hat bekanntlich die EU vor einigen Jahren eine Umfrage gemacht. Denn viele Menschen bezweifeln die Sinnhaftigkeit der halbjährlichen Zeitumstellung. Zudem kann die in den 1970ern und 1980ern eingeführte Zeitumstellung den Tag-Nacht-Rhythmus stören und Schlafprobleme verursachen.

Außerdem kann die Zeitumstellung die optimale Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Dadurch leiden vor allem Langschläfer sehr stark. Studien untersuchten dazu auch ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall-Rate.

Übrigens behaupten einige Wissenschaftler, dass die Sommerzeit nicht gesund ist. Sie argumentieren, dass das morgendliche Licht hilft, unsere innere Uhr auf Kurs zu halten. Die Sommerzeit bringt das durcheinander. Außerdem bringt bei vielen Menschen das Umstellen der Uhren oft einen bereits gestörten biologischen Rhythmus deutlich aus dem Takt. Mit ein paar einfachen Tricks lassen sich allerdings die Reaktionen auf die Zeitumstellung abmildern und Schlafprobleme in den Griff bekommen.

 

Allgemeine Verhaltensregeln zur Zeitumstellung, um Schlafprobleme zu vermeiden

Wichtigster Grundsatz gegen Schlafprobleme ist, dass man durch die Zeitumstellung keine übertriebenen Befürchtungen um den Schlaf entwickelt. Denn die können erst recht zu beeinträchtigtem Schlaf führen. Der Schlaf reguliert sich selbst, wenn die elementaren Voraussetzungen stimmen und man auch auf den regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus achtet.

Experten empfehlen auch eine gesunde Schlafunterlage und eine angenehme Schlafumgebung. Dazu zählen auch ein kühles Schlafraumklima sowie Licht- und Schalldämpfung. Man sollte am Schlafplatz auch sichtbare Stressfaktoren wie Smartphones, TV- und HiFi-Geräte sowie Computer im Standby-Modus oder Uhren vermeiden.

Allgemein wirkt sich Elektrosmog negativ aus und kann Schlafprobleme fördern. Kunstlicht mit hohem Blaulichtanteil – wie Laptops, Computer und Fernsehen – sollte man speziell am Abend meiden. in diesem Sinne können auch Spezialbrillen zum Schutz hefen. Übrigens haben auch Energiesparlampen einen hohen Blaulichtanteil.

 

Gesundheit und Lebensqualität steigern

Sport und Bewegung.

Körperliche Betätigung und das Ausüben von Sportarten machen müde und wirken hervorragend gegen Schlaf-Probleme. Wer vier bis sechs Stunden vor dem Schlafengehen körperlich aktiv war, schläft besser. Dazu gehört natürlich auch Sex, der eindeutig schlaffördernd wirkt.

Entspannung.

Doch auch Entspannung ist wichtig. Die Abende sollte man nun entspannen. Und vor dem Zubettgehen richtig abschalten. Dazu bieten sich auch Entspannungstechniken oder autogenes Training an. Die bieten gegen Einschlafprobleme eine effektive Hilfe. Auf den Mittagsschlaf sollte man jetzt eher verzichten und bei Müdigkeit besser nur eine kurze Erholungspause einlegen. Dazu eignet sich beispielsweise Erholung in der frischen Luft mit etwas Bewegung wie einem Spaziergang. So lässt sich die innere Uhr wieder einpendeln und der Nachtschlaf verbessert sich.

Ernährung und Heilpflanzen.

In den ersten Tagen nach der Zeitumstellung sollten abends leichte Mahlzeiten und gegebenenfalls nur wenig Alkohol konsumiert werden. Auf auf Kaffee, Tee oder andere aufputschende Getränke bis zu drei Stunden vor dem Schlafengehen sollte verzichte werden. Wer eine empfindliche Verdauung hat, sollte die Essenszeiten schrittweise anpassen. Statt chemische Schlafmittel zu benutzen sollten gegen starke Schlaf-Probleme zuerst pflanzliche Alternativen beziehungsweise Heilkräuter wie Baldrian, Hopfen, Passionsblume oder Melisse in Form von Tees oder Dragees ausprobiert werden.



Die Tage danach. In den Tagen nach der Zeitumstellung sollte man besser eine halbe Stunde früher als üblich aufstehen. Damit kann man das richtige Erwachen nützen zu können. Dazu gehört auch frische Luft tanken, kleine Spaziergänge sowie reichlich Wasser trinken. Erst danach sollte man ein leichtes Frühstück geniessen.


Literatur:

Yaremchuk K. Sleep Disorders in the Elderly. Clin Geriatr Med. 2018 May;34(2):205-216. doi: 10.1016/j.cger.2018.01.008. PMID: 29661333.

Grandner MA. Sleep, Health, and Society. Sleep Med Clin. 2017 Mar;12(1):1-22. doi: 10.1016/j.jsmc.2016.10.012. Epub 2016 Dec 20. PMID: 28159089; PMCID: PMC6203594.

Chokroverty S. Overview of sleep & sleep disorders. Indian J Med Res. 2010 Feb;131:126-40. PMID: 20308738.

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