Freitag, Oktober 31, 2025

Medikamenteninduzierter Kopfschmerz – ambulante Therapie

Medikamenteninduzierter Kopfschmerz kann bei chronischer Therapie von Schmerzmitteln sogar das Kopfschmerzleiden verschlimmern und Migräne verursachen.

Medikamenteninduzierter Kopfschmerz tritt bei regelmäßiger Einnahme von Medikamenten zur Therapie akuter Kopfschmerzen auf, wenn über mindestens drei Monate Analgetika an öfter als 15 Tage pro Monat bzw. Mischanalgetika, Ergotamine, Triptane oder Opioide an mehr als 10 Tagen pro Monat verwendet werden.

Bei zwei Drittel der Patienten, bei denen sich Medikamenteninduzierter Kopfschmerz manifestiert, bestand zuvor ursprünglich eine Migräne. Bei einem Viertel der Patienten war ein Spannungskopfschmerz die Ursache für die Dauermedikation.

Medikamenteninduzierte Kopfschmerz zeigt eine Häufigkeitvon 1% bis  2% in der Bevölkerung, wobei Frauen häufiger betroffen als Männer sind.

Kopfschmerzen, die durch Analgetika oder Ergotamine verursacht wurden, manifestieren sich meist als Spannungskopfschmerz, während Triptane induzierte Kopfschmerzen migräneähnlich sind.

Am häufigsten ist der übermäßige Konsum von Mischanalgetika zu beobachten. Gefolgt von einfachen Analgetika, Triptanen, Ergotaminen und Opioiden.

Wie Medikamenteninduzierter Kopfschmerz zu behandeln ist

In der Therapie des medikamenteninduzierten Kopfschmerzes stellt die Entzugsbehandlung eine conditio sine qua non dar. Studien weisen darauf hin, dass die ambulante Behandlung eine sorgfältige Patientenauswahl erfordert.

In der ersten Woche der Entzugsbehandlung wird häufig eine begleitende Medikation gegen den Entzugskopfschmerz eingesetzt. Parallel wird eine individuelle Kopfschmerzprophylaxe eingeleitet.

 

Vorbeugung

Grundsätzlich sollten Kopfschmerzpatienten Analgetika nicht regelmäßig häufiger als an 8 bis 10 Tagen im Monat einsetzen. Dadurch kann man verhindern, dass sich durch eine zu hohe Dosis Medikamente Kopfschmerzen entwickeln.

So scheint es, dass weniger die Anzahl der eingenommenen Tabletten pro Tag entscheidend ist. als vielmehr die Anzahl der Tage im Monat, an denen die Schmerzmittel eingenommen werden.

Wenn ein Patient beispielsweise wegen starker Migräne an vier Tagen im Monat jeweils drei Tabletten eines Schmerzmittels einsetzt, dann führt das normalerweise nicht zu einem Medikamenteninduzierten Kopfschmerz.

Wenn der Patient jedoch an 12 Tagen im Monat jeweils eine Tablette des gleichen Mittels einnimmt, dann besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Kopfschmerzes bei Übergebrauch von Medikamenten.


Quellen:

https://www.klinikum.uni-muenchen.de/Klinik-und-Poliklinik-fuer-Neurologie/download/de/Klinik/Neurologische_Poliklinik/Kopfschmerz_-_Ambulanz/Pat_info_KS_bei___bergebrauch_von_Schmerzmitteln.pdf

Medikamenteninduzierter Kopfschmerz – Ambulantes Vorgehen- MEDMIX 8/2909

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