Ganganalysen, bei denen Patienten gleichzeitig Denkaufgaben lösen müssen, zeigen die Wahrscheinlichkeit, ob die Untersuchten an Demenz erkranken werden.
Gang-Abweichungen beziehungsweise Veränderungen im Gangbild können auf eine Demenz hindeuten. Bis jetzt hat man die altersbedingte sinkende Fitness, Stürze und andere motorische Probleme vor allem als Zeichen der Gebrechlichkeit bewertet. Verschiedene neue Forschungsarbeiten zeigen aber überraschende andere Zusammenhänge. So zeigte sich bei Ganganalysen mithilfe eines Teppichs, der über Sensoren kleinste Abweichungen zwischen den Schritten festhält, dass je stärker die Abweichungen waren, desto höher war das Sturzrisiko betroffener Patienten in den kommenden Monaten. Wenn in Folge die Gangabweichungen weiters ansteigen, da die Patienten während der Ganganalysen gleichzeitig mit Denkaufgaben gefordert wurden, so erhöhte sich zusätzlich die Wahrscheinlichkeit, dass die betroffenen Patienten an einer Demenz erkranken.
Je stärker sich Gang-Abweichungen in speziellen Ganganalysen präsentieren, desto höher ist das Sturzrisiko der untersuchten Person in den kommenden Monaten.
Gangbild kann erhöhtes Demenzrisiko signalisieren
Das Gehirn vollbringt nicht nur intellektuelle Leistungen, sondern steuert auch motorische Prozesse. Deswegen kann die Früherkennung des Demenzrisikos nicht nur an der Hirnleistung gemessen werden. Auch durch Untersuchungen motorische Veränderungen wie Ganganalysen sind aussagekräftige Ergebnisse erzielbar. Der Blick auf den Gang des Patienten könnte vielleicht sogar früher das Demenzrisiko darstellen als andere Verfahren. Dadurch lässt sich eine Demenz zwar nicht verhindern, aber der Verlauf könnte durch frühe therapeutische Interventionen sehr verbessert werden.
Positiver Effekt von Eurythmie auf den Verlauf einer Demenz
Um den Verlauf einer Demenz positiv beeinflussen zu können, sind Effekte von Bewegungstherapien von großer Bedeutung. Dazu gehören auch T’ai Chi, Tanzen und die klavierbegleitete Dalcroze-Rhythmik – auch bekannt als Eurythmie. Diese Methoden fördern die motorisch-kognitiven Fähigkeiten. Trainiert werden durch den positiven Effekt von Eurythmie spontane Reaktionen und gute Körperbeherrschung. Auch liegende Patienten können so behandelt werden, selbst schwer kranke Patienten genießen die Bewegung zu Musik.
Durch Einsatz von Methoden der Eurythmie kann das Sturzrisiko teilweise um 50 Prozent gesenkt werden. Für die Behandlung betroffener Personen ist daher zu empfehlen, dass auch Methoden, die eine spezielle Bewegungskontrolle trainieren, immer berücksichtigt werden sollten.
Quelle: http://www.dggeriatrie.de/