Donnerstag, November 6, 2025

Didgeridoo spielen hilft gegen Schnarchen und Schlafapnoe

Didgeridoo spielen hilft gegen Schnarchen und gegen ein leichtes Schlafapnoe-Syndrom, denn man kann damit die Muskulatur der oberen Atemwege trainieren.

Regelmässiges Didgeridoo spielen gegen Schnarchen und Schlafapnoe hilft dabei, den Schweregrad der Symptome zu vermindern. Für Patienten, bei denen eine Behandlung mit nächtlicher Überdruckatmung (CPAP-Therapie) nicht geeignet ist, kann das Musizieren mit dem Blasinstrument der Australischen Ureinwohner eine attraktive Alternative darstellen.



Schlafapnoe-Syndrom weit verbreitet

Fast jeder zweite Mensch schnarcht und stört seine Partnerin oder seinen Partner beim Schlafen. Drei Prozent der Normalbevölkerung leidet unter «krankhaftem Schnarchen», dem so genannten obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom. Dabei ist die Schlafqualität bei den Betroffenen deutlich eingeschränkt.

Aufgrund von Erfahrungsberichten von Didgeridoo-Musiker erkannten Lungenexperten, dass Didgeridoo spielen gegen Schnarchen Besserung bringt. Die betroffenen Personen schnarchen weniger und sind tagsüber seltener müde. Untersuchungen im Schlaflabor zeigten aber auch, dass ein früher diagnostiziertes krankhaftes Schnarchen – man bezeichnet das auch als obstruktives Schlafapnoe-Syndrom – durch das Didgeridoo spielen erfolgreich behandelt werden kann.


Sultiam als medikamentöse Therapie von Schlafapnoe als Hoffnungsschimmer

Folgen einer Schlafapnoe erhöht das Risiko für Verkehrsunfälle. © Tomas Urbelionis / shutterstock.com
Folgen einer Schlafapnoe erhöht das Risiko für Verkehrsunfälle. © Tomas Urbelionis / shutterstock.com

Das Antiepileptikum Sultiam könnte eine wirksame Behandlung der Schlafapnoe darstellen. Mehr dazu unter https://medmix.at/sultiam-medikamentoese-therapie-schlafapnoe/


Jedenfalls erregte jetzt eine Studie an der Universität Zürich zu diesem Thema Aufsehen. Dabei wollten die Forscher herausfinden, ob sich das Didgeridoo spielen auf Folgeerscheinungen einer obstruktiven Schlafapnoe auswirkt. Und zwar solche wie vermehrte Tagesmüdigkeit und Störung der Schlafpartner.

Die Forscher teilten 25 Patienten mit leichtem Schlafapnoe-Syndrom, die über störendes Schnarchen klagten, nach dem Zufallsprinzip entweder in eine Gruppe mit Didgeridoo spielen oder in eine Kontrollgruppe ein. Nach viermonatigem Spielen waren die Didgeridoo-Spieler am Tage signifikant weniger müde als die Teilnehmer in der Kontrollgruppe. In den Schlafuntersuchungen zeigte sich auch objektiv eine Verminderung des Schweregrads des Schlafapnoe-Syndroms. Zusätzlich fühlten sich die Partnerinnen und Partner der Studienteilnehmer deutlich weniger in ihrem Schlaf gestört.



Didgeridoo spielen gegen Schnarchen durch Muskeltraining der oberen Atemwege

Experten vermuten, dass bei Patienten mit einem Schlafapnoe-Syndrom die Muskeln, welche die oberen Atemwege offen halten, schwächer ausgebildet sind. Genau diese Muskulatur wird dank der speziellen Atemtechnik beim Musizieren stark beansprucht und trainiert. Dadurch kann man mit dem Didgeridoo spielen die Symptome von Patienten verbessern, die schnarchen und an leichtem Schlafapnoe-Syndrom leiden.

Allgemein ergibt sich daraus, dass Patienten durch intensives Training ihre oberen Atemwege besser offen halten können. Das Didgeridoo kann hier für zahlreiche Patienten eine attraktive Option darstellen. Denn die Patienten können es leicht ausüben und empfinden es auch als entspannend.

Die klassische Behandlung mittels CPAP-Therapie empfinden die Patienten hingegen oft sehr belastend. Dabei tragen sie oft während der Nacht eine Nasenmaske, um die Raumluft besser einatmen zu können. Allerdings brechen sie die Behandlung sehr oft ab.


Literatur:

van der Weijden FN, Lobbezoo F, Slot DE. The effect of playing a wind instrument or singing on risk of sleep apnea: a systematic review and meta-analysis. J Clin Sleep Med. 2020 Sep 15;16(9):1591-1601. doi: 10.5664/jcsm.8628. PMID: 32536365; PMCID: PMC7970593.

Tanne JH. BMJ papers on ear growth and didgeridoo for sleep apnea win Ig Nobel awards. BMJ. 2017. Published 15 September 2017;358:j4303. doi: 10.1136/bmj.j4303.

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