Donnerstag, März 28, 2024

Diabetische Gastroparese – Symptome und Behandlung

Wichtiger Teil der Behandlung der diabetischen Gastroparese und ihrer Magen-Darm-Symptome ist eine an die Magenentleerungsstörung angepasste Ernährung.

Probleme bei der Stoffwechseleinstellung sowie Magen-Darm-Symptome wie vor allem eine Magenentleerungsstörung sind typische Zeichen für eine diabetische Gastroparese. Die Diagnose und die Behandlung sind komplex, wobei die Diabetische Gastroparese jedenfalls eine angepasste Ernährung und die Gabe von Prokinetika erfordert. Schließlich stehen heute auch neue Wirkstoffe zur Behandlung der Symptome dieser Magenentleerungsstörung zur Verfügung. Zudem können Abkochungen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) die gastrointestinalen Symptome von Patienten mit diabetischer Gastroparese verbessern.

 

Zahlreiche Symptome

Die Diabetische Gastroparese zeigt sehr viele Symptome. Das sind vor allem Übelkeit, Sodbrennen, Erbrechen und Verstopfung (Obstipation). Äußerst belastend wenngleich etwas seltener sind immer wieder auftretende Durchfälle. Ähnlich wie bei einem Reizdarmsyndrom können Obstipation und Durchfälle manchmal beim selben Patienten auftreten. Die Häufigkeit ist übrigens bei Typ-1-Diabetikern mit mehr als 5 Prozent deutlich höher als bei Typ-2-Dabetikern mit 1 Prozent. Bei Menschen mit gesundem Stoffwechsel ist die Gastroparese bei 2 von 1000 Personen sehr selten.

Im Grunde genommen verzögert sich jedenfalls bei Gastroparese die Magenentleerung ohne mechanische Obstruktion. Gleichzeitig auftretende Symptome sind ein postprandiales Völlegefühl, vorzeitige Sättigung, Übelkeit, Blähungen sowie Erbrechen.

Die Gastroparese kann bei verschiedenen klinischen Erkrankungen auftreten, wobei die Grenzen zwischen subjektiven Beschwerden und objektiver Diagnostik fließend sind. Die häufigsten Formen sind die idiopathische („funktionelle“) und die diabetische Gastroparese. Aktuelle Daten zeigen übrigensm dass eine Überexpression des HIF-1 (Hypoxie-induzierbarer Faktor 1) und VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) in der Magenschleimhaut eine entscheidende Rolle beim Fortschreiten der diabetischen Gastroparese spielen.

 

Ernährung und Behandlung bei diabetische Gastroparese

Wichtiger Teil der Behandlung der diabetischen Gastroparese ist eine an die Magenentleerungsstörung angepasste Ernährung. Wesentlich ist auch die optimale Blutzuckereinstellung. Die Patienten sollten Fette mit großem Volumen sowie gewürzbetonte Speisen vermeiden. Denn diese verzögern zusätzlich die Magenentleerung. Auch faserreiche Nahrung kann problematisch sein, weil durch die Gastroparese die Magenpassage des Speisebreis verzögert ist.

Die Patienten sollten häufige kleine und leicht verdauliche Mahlzeiten konsumieren. Bei Betroffen mit milden Störungen reichen diese diätetischen Empfehlungen meistens schon aus. Wenn nicht, sollte man passierte Nahrungsmittel verzehren.

Zur weiteren Behandlung der Gastroparese kommen die Prokinetika Metoclopramid und Domperidon zum Einsatz, wenn diätetische Maßnahmen nicht mehr ausreichen. Beide fördern die Magenentleerung. Wegen möglicher zentraler Nebenwirkungen wie Depression, Unruhe, Ängstlichkeit sowie Hyper­prolaktinämie sollte man die Wirkstoffe nicht länger als 12 Wochen anwenden. Sofern das Risiko nicht größer als der therapeutische Nutzen ist.

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) hat eine mehr als 2000-jährige Geschichte in der Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen. Verschiedene TCM-Mittel gelten dementsprechend als komplementäre und alternative Therapie für Patienten mit Gastroparese. Man verwendet sie, um Übelkeit und Erbrechen zu lindern und Blähungen entgegenzuwirken. Hier zu konnte man auch in vielen Studien nachweisen, dass die Wirksamkeit von TCM-Abkochungen bei der Behandlung einer Gastroparese sehr gut ist.


Literatur:

Zhang YX, Zhang YJ, Miao RY, Fang XY, Wei JH, Wei Y, Lin JR, Tian JX. Effectiveness and safety of traditional Chinese medicine decoction for diabetic gastroparesis: A network meta-analysis. World J Diabetes. 2023 Mar 15;14(3):313-342. doi: 10.4239/wjd.v14.i3.313. PMID: 37035221; PMCID: PMC10075042.

Wu X, Yang Z, Li Z, et al. Increased expression of hypoxia inducible factor-1 alpha and vascular endothelial growth factor is associated with diabetic gastroparesis. BMC Gastroenterol. 2020;20(1):216. Published 2020 Jul 10. doi:10.1186/s12876-020-01368-y

Ganesh S. Aswath; Lisa A. Foris; Ashwini K. Ashwath; Krunal Patel. Diabetic Gastroparesis. StatPearls [Internet]. Last Update: November 13, 2019.

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