Seit einigen Jahren spielt CBD-Öl in der natürlichen Heilkunde eine wichtige Rolle. Dabei handelt es sich nicht etwa um einen neuen Trend, sondern um eine Wiederentdeckung der wohltuenden Wirkung der Heilpflanze. Um das richtige Öl zu wählen, sollte man den Unterschied zwischen Vollspektrum CBD-Öl, Breitband-Öl und Isolat kennen.
Vollspektrum CBD-Öl: Eigenschaften und Wirkung
Ein Vollspektrum-Öl aus der Hanfpflanze enthält neben CBD alle wertvollen, nicht psychoaktiven Inhaltsstoffe. Dazu gehören Cannabinoide, Terpene und eine ganze Reihe weiterer Pflanzenstoffe. Um die positive Wirkung im menschlichen Endocannabinoid-System zu entfalten, spielen Terpene eine wichtige Rolle. Wissenschaftlicher sind sich darüber einig, dass, je nach Sorte, bis zu 120 Terpene einen Einfluss auf die Wirksamkeit des Öls nehmen. Dem gegenüber soll die Wirkung bei Breitband- und Isolat-CBD geringer sein oder gänzlich ausbleiben. Dass das Vollspektrum Cannabisöl bei der Herstellung der körpereigenen Harmonie und bei der Steigerung des Wohlbefindens hilft, könnte daran liegen, dass es neben dem Hauptbestandteil CBD alle weiteren nicht psychoaktiven Pflanzenstoffe des Hanfs enthält. Das Pflanzenstoffgemisch besitzt eine höhere biologische Aktivität als eine Reinsubstanz, bei deren Herstellung Terpene, Flavonoide und andere Inhaltsstoffe herausisoliert wurden.
Die Herstellung des Öls ist entscheidend
Neben dem Unterschied in den Inhaltsstoffen, spielt auch das Herstellungsverfahren eine nicht unwichtige Rolle in Bezug auf die Wirkung. Um die Pflanzenstoffe in ihrer natürlichen Anzahl und Konzentration zu erhalten, wird ein hochwertiges CBD-Öl im Kaltpressverfahren hergestellt. Andere Methoden mit Hitzentwicklung oder Extraktionsmitteln zerstören wertvolle Inhaltsstoffe. Welche Qualität ein Vollspektrum-Öl besitzt, entscheidet sich bereits zum Zeitpunkt des Anbaus. Ein guter Boden und der Verzicht auf chemische Düngemittel sind entscheidende Kriterien und die Grundlage der Herstellung eines biologisch reinen Produkts. Die Auswahl der Pflanzen, die schonende Weiterverarbeitung nach der Ernte und eine licht- sowie sauerstoffgeschützte Verpackung erhalten den Entourage Effekt und sind daher grundlegend, wenn es um die Qualität eines Vollspektrum CBD-Öls geht.
Warum CBD allein aus Hanf keine Arzneipflanze macht
Das Angebot an CBD-Ölen und CBD-Produkten ist enorm. Als potenzieller Kunde steht man vor der Herausforderung, die Qualität des Produktes vor dem Kauf zu kennen. Kein Präparat aus Cannabis enthält THC in einer Konzentration, die psychoaktive Reaktionen hervorrufen könnte. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen THC-armen und THC-freien Cannabisölen. Gleiches gilt auch für Breitbandöle und CBD-Isolate, doch diesen Produkten fehlen auch andere Inhaltsstoffe, die im Vollspektrum-Öl enthalten sind. Eine ganzheitliche Wirkung von Hanf als Arzneipflanze setzt voraus, dass das Zusammenspiel der Pflanzenstoffe unverändert bleibt und dass im Herstellungsverfahren lediglich die psychoaktive Substanz THC herausisoliert wird. Die Synergieeffekte beruhen auf verschiedenen Cannabinoiden und auf Terpenen, die nicht zuletzt für die Aufnahme und Verarbeitung des CBD im Körper verantwortlich sind. Zahlreiche Studien beweisen, dass ein Vollspektrum-Öl eine höhere Wirksamkeit als ein Isolat erzielt.
Der hauptsächliche Unterschied zwischen einem Vollspektrum-Öl und anderen CBD-Ölen beruht auf der Zusammensetzung der natürlichen Inhaltsstoffe. Für innere Ruhe, Ausgeglichenheit und die wohltuende Wirkung des Öls ist es wichtig, dass das Produkt neben CBD auch Terpene und andere Phytocannabinoide enthält. Hanf gehört zu den Arzneipflanzen, die ganzheitlich am besten wirken, wenn alle Inhaltsstoffe außer THC enthalten bleiben. Eine schonende Verarbeitung und der Verzicht auf das Herauslösen von Terpenen und Flavonoiden sind essenziell. In vielen Studien zeigte sich, dass ein Vollspektrum-Öl vom Körper besser aufgenommen und verarbeitet wird als ein Hanföl, dem wichtige Pflanzenstoffe zur Herstellung einer Reinsubstanz entzogen wurden.
Literatur:
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