Notfälle im Alter sind meistens auch medizinische Notfälle. Dabei sind das Wissen zu effektiven vorbeugenden und Notfall-Maßnahmen eine große Hilfe.
Notfälle im Alter werden häufig ein medizinischer Notfall. Im Schnitt sind 21 Prozent der in die Notaufnahme eingelieferten Patienten Senioren, die unter Herzproblemen leiden oder einen Sturz hinter sich haben. Gegen medizinische Notfälle im Alter können sich betroffene Senioren nur bedingt schützen. Hilfreich ist umfassende Aufklärung, das Risiko für Notfälle im Alter zu senken oder Ernstfall schnell und richtig reagieren zu können. Übrigens gelten Stürze als häufigste Verletzungsursache in der älteren Bevölkerung. Ältere Sturzpatienten verursachen in den Industrienationen auch eine erhebliche Nachfrage bei den Rettungsdiensten.
Herzinfarkt-Symptome erkennen
Millionen Menschen leiden unter einem sogenannten Altersherz. Dabei ist das Herz nicht mehr in der Lage, ausreichend Blut in den Kreislauf zu pumpen. Man unterscheidet hierbei zwischen einer chronischen und einer akuten Herzinsuffizienz. Während die chronische Form über mehrere Jahre hinweg entsteht, entwickelt sich eine akute Herzschwäche binnen kurzer Zeit, zum Beispiel als Folge eines Herzinfarkts. Die häufigste Ursache für eine chronische Herzschwäche ist andauernder Bluthochdruck.
Die richtigen Medikamente können Notfälle im Alter, die mit dem Altersherz zusammenhängen, verhindern beziehungsweise das Risiko verringern. Betroffene Patienten müssen sich regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen, ob Dosierung und Einnahme der verschriebenen Medikamente noch korrekt ist.
Wichtig ist zudem, dass Patienten mit Herzschwäche Anzeichen für einen Herzinfarkt kennen und richtig deuten können. Dazu gehören Schmerzen, Engegefühl und Brennen in der Brust und Armen, unter Umständen aber auch Übelkeit und Erbrechen, ebenso wie unübliche Schweißbildung und ein fahler Hautton.
Die Anzeichen für einen Herzinfarkt können vielfältig sein, nicht immer tritt ein stechender Schmerz in der Brust auf. Daher ist es entscheidend, sich mögliche weitere Symptome bewusst zu machen. Um bei diesen umgehend zu reagieren und den Notruf zu verständigen.
Effektiv Stürze vorbeugen und Notfälle im Alter vermeiden
Laut aktuellen Studien stürzt jeder Dritte ab dem 65. Lebensjahr mindestens einmal im Jahr. Bei den über 80-Jährigen ist es sogar jeder Zweite. Ein Sturz stellt ein Warnsignal dar. Jeder Sturz ängstigt die Betroffenen zutiefst, da die Verletzungsgefahr sehr hoch ist. Mit zunehmender Angst steigt auch die Unsicherheit. Gerade in den eigenen vier Wänden besteht die Sorge der Patienten, dass nach einem Sturz nicht schnell genug Hilfe vor Ort ist. Hierzu gibt es spezielle Notrufsysteme. Diese können Patienten direkt am Körper tragen und auch betätigen, falls ein Aufstehen nicht möglich sein sollte.
Den Ernstfall vermeiden können Griffe und Geländer, die Halt geben und schwere Stürze vermeiden können. Die kann man beispielsweise als Unterstützung an Treppen und im Badezimmer anbringen.
Neben solchen Vorkehrungen sind Stürzen durch frühzeitiges Training von Kraft und Balance entgegenzuwirken. Effektive Trainingsprogramme helfen, die Anzahl der Stürze um bis zu 20 Prozent zu senken.
Denn Fakt ist: Inaktivität ist ein wesentlicher Einflussfaktor für die Entstehung chronischer Erkrankungen. Oder führt zum Verlust von Funktion oder Mobilität im Alter.
Literatur:
Sharif et al. Falls in the elderly: assessment of prevalence and risk factors. Pharm Pract (Granada). 2018 Jul-Sep; 16(3): 1206. doi: 10.18549/PharmPract.2018.03.1206.
Cox S et al. The epidemiology of elderly falls attended by emergency medical services in Victoria, Australia. Injury. 2018 Sep;49(9):1712-1719. doi: 10.1016/j.injury.2018.06.038. Epub 2018 Jun 25.
Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM), Wiesbaden 2018