Mittwoch, März 26, 2025

Neuigkeiten aus der Radioonkologie

Die rasanten Entwicklungen in der Radioonkologie führen zu einer deutlichen Verbesserung der Behandlungsqualität mit kürzeren Therapiezeiten, höheren Dosen und stärkeren Effekten.

Sedlmayer02Rasante Radioonkologie-Entwicklungen: Der kontinuierliche Fortschritt in adaptiver Dosisanpassung ermöglicht die Echtzeit-Verfolgung eines Tumors während der Bestrahlung, sowohl hinsichtlich seiner geometrischen Position als auch seines biologischen Verhaltens. Dies wird die Effizienz der Strahlentherapie weiter steigern, bei zeitgleicher – dramatischer – Reduktion von Normalgewebsreaktionen. Bislang als radioresistent eingestufte Tumoren werden durch den Einsatz von Partikelstrahlen neue Behandlungsoptionen erfahren. Die moderne Radiotherapie durchlebt wie wenig andere Fächer in den letzten Jahren immer raschere Innovationszyklen. Das Schlüsselwort der technischen Entwicklung lautet adaptive Dosisanpassung, sogenannte Konformation. Ihr Ziel ist die optimale Anpassung einer applizierten Dosis auf ein Zielvolumen bei größtmöglicher Schonung umgebender Risikostrukturen.

Räumliche Konformation: intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT). Die Entwicklung der IMRT stellte den Quantensprung in der Formung auch sehr polyzyklisch konfigurierter Zielgebiete, wobei der Dosisabfall am Rand des Zielvolumens deutlich steiler als bei klassischen „offenen“ Techniken verläuft, sodass „Überschussvolumina“ reduziert werden. In Studien konnte eine signifikante Verringerung von hochrelevanten Nebenwirkungen gezeigt werden. Beispiele: Nach IMRT von HNO-Tumoren kann vielfach eine Speicheldrüsenfunktion aufrechterhalten werden. Bei der Bestrahlung von Analkanal- und Prostatatumoren sinkt die gastrointestinale Morbidität.

Brachytherapie. Die Brachytherapie erlebt in Zeiten der Verschränkung mit modernen bildgebenden Methoden und dadurch gezielterer Steuerung von Quellenaufenthaltspositionen und -dauer eine Renaissance. Darüber hinaus profitiert die Methode von der Verwendung höherer, biologisch effektiverer Einzeldosen. In der primären Therapie auch fortgeschrittener Tumoren, v.a. in den Bereichen Gynäkologie und HNO, können permanente lokale Kontrollraten deutlich gesteigert werden.

Stereotaktische Radiotherapie. Dieser Begriff umfasst nicht-koplanare Techniken (z.B. Gammaknife und Cyberknife, aber auch Linearbeschleuniger), bei denen Einstrahlrichtungen aus allen Raumebenen und Winkeln frei gewählt werden können. Dies erlaubt starke Fokussierungen der Dosis. Anwendungsgebiete sind zerebrale Tumoren und Metastasen, zunehmend aber auch extrazerebrale Tumoren wie z.B. Frühstadien von Bronchial- und Lungenkarzinomen.

Bildgeführte Radiotherapie (IGRT). Gegenüber einer „Standard“ 3-D-RT tolerieren hochkonformale Techniken wie IMRT und Stereotaxie in deutlich geringerem Maße Fehler bei der Positionierung des Patienten im Strahlengang. Bei vielen Tumorsituationen besteht das intrinsische Problem einer Ortsungenauigkeit zwischen den täglichen Fraktionen, aber auch während der einige Minuten dauernden Therapie – z.B. hervorgerufen durch unterschiedliche Füllungszustände benachbarter Organe oder durch respiratorisch bedingte Tumorbewegungen. Ziel der IGRT ist die ortsgenaue Erfassung eines Zielvolumens vor und während jeder therapeutischen Bestrahlung. Dies gelingt primär mittels der zusätzlichen Ausstattung eines Linearbeschleunigers mit speziellen Röntgenvorrichtungen, welche die aktuelle Lage von Leitstrukturen erfassen, Abweichungen gegenüber der Planungssituation berechnen und somit die Grundlage für Nachjustierungen liefern.

Statement Neuigkeiten aus der Radioonkologie von Prim. Univ.-Prof. Dr. Felix Sedlmayer, Vorstand der Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie der Salzburger Landeskliniken und Vorstandsmitglied des Dachverbands der onkologisch tätigen Fachgesellschaften Österreichs (DONKO):

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