Donnerstag, April 25, 2024

Niereninsuffizienz durch Kontrastmittelinduzierte Nephropathie

Die Kontrastmittelinduzierte Nephropathie durch jodhältige Kontrastmittel ist die dritthäufigste Ursache für akutes Niereninsuffizienz bei Spitalpatienten.

Eine immer älter werdende Bevölkerung benötigt wesentlich mehr Behandlungen auf dem Gebiet der Kardiologie, Angiologie oder Radiologie. Das bringt auch eine stetig ansteigende Anzahl diagnostischer Kontrastmittel-Anwendungen. Und damit wiederum ein immer größer werdendes Risiko für eine Kontrastmittelinduzierte Nephropathie nebst Niereninsuffizienz. Deswegen sind wirkungsvolle vorbeugende Maßnahmen von großer Bedeutung.



Die Kontrastmittelnephropathie

Moderne Diagnostik und optimierte, verbesserte Behandlungsmaßnahmen bringen einen stetigen Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung mit sich. Insbesondere Patienten mit Bluthochdruck und Diabetes mellitus kämpfen immer erfolgreicher gegen ihre Krankheit an.

Da führt jedoch aus nephrologischer Sicht zu einer immer größer werdende Problematik. Den die älteren Patienten mit solchen Symptomen neigen zu einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, was wiederum den Einsatz von Kontrastmittel unterstützten Untersuchungen notwendig macht.

Eine Kontrastmittelnephropathie ist komplex aber meist eine Folge einer jodhältigen Kontrastmittel-Verabreichung, was zu einer akuten Beeinträchtigung der Nierenfunktion führt. Mit Verlust an Eliminationsvermögen sowohl für harnpflichtige Substanzen als auch für Wasser.

 

Wenige Fakten

Prinzipiell kommt es durch die Kontrastmittelinduzierte Nephropathie zu einem Anstieg des Serum-Kreatinins im Blut. Weiters kann manchmal die tägliche Harnmenge geringer werden. Schließlich nehmen manche betroffene Patienten auch deutlich an Körpergewicht zu.

Aufgrund der undeutlichen Strukturierung zahlreicher vorliegender Studien kann jedoch eine klare Definition über Größenordnung, Zeitraum und Relevanz kaum getroffen werden.



Der undeutlichen Definition entsprechend sind auch die Zahlen über das Auftreten der Kontrastmittelinduzierten Nephropathie in der täglichen Praxis. Beispielsweise wird das Krankheitsbild als absoluter Anstieg des Serum-Kreatinins um ≥ 0,25 mg/dl oder ≥ 0,5 mg/dl oder als relativer Anstieg (≥ 25%) des Serum-Kreatinins oder als relativer Abfall (≥ 25%) der glomerulären Filtrationsrate (GFR) innerhalb von 24 bis 96 Stunden nach Kontrastmittel-Exposition beschrieben.

 

Kontrastmittelinduzierte Nephropathie und Niereninsuffizienz

Wichtigster Risikofaktor der Kontrastmittelnephropathie ist eine bereits bestehende Niereninsuffizienz. Vor allem wenn Betroffene noch zusätzlich an Diabetes mellitus leiden, steigt die Gefahr der Erkrankung beträchtlich an.

Wenn jedoch die Diagnose Diabetes mellitus ohne jegliche Einschränkung der Nierenfunktion vorliegt, so kommt es nur zu einem geringeren Risikoanstieg für eine Kontrastmittelnephropathie.

 

Weitere Risikofaktoren

Des Weiteren dominieren Risikofaktoren wie beispielsweise die Einnahme diuretischer Medikation, die Verabreichung von potenziell nephrotoxischen Medikamenten sowie die Art und Menge des angewendeten Kontrastmittels. Andere Risikofaktoren sind wesentlich umstrittener: Herzinsuffizienz, Hypertonus, Protein­urie, weibliches Geschlecht und hohes Lebensalter.

Besondere Vorsicht ist vor allem dann geboten, wenn mehrere genannte Faktoren gleichzeitig vorliegen – die Summierung führt zu einem deutlich erhöhten Risiko.




Literatur:

Jafar Golshahi, Hamid Nasri, Mojgan Gharipour.Contrast-induced nephropathy; A literature review. J Nephropathol. 2014; 3(2): 51–56. Published online 2014 Apr 1
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3999584/

Kalgi Modi; Mohit Gupta. Contrast-Induced Nephropathy. StatPearls 2018.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK448066/

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