Arnika ist eine Pflanze,die einst die Gesundheit fördern sowie Blitzschlag und bösen Hexenzauber abwenden sollte, eine Arnikatinktur, Salben und Öl kann man einfach selber machen.
Unter dem Strich gilt die Arnica montana als eine weit verbreitete Heilpflanze, die in die Volksmedizin zur Behandlung verschiedener Leiden einsetzt. Allerdings ist ungewiss, welche der Anwendungsweise hierfür in Betracht kam. Im Mittelalter wurde Arnika dann in Kräuterbüchern erwähnt, um etwa verschiedene Beschwerden und Krankheiten zu kurieren, später im 18. Jahrhundert galt diese Pflanze sogar als Allheilmittel. Sebastian Kneipp erwähnte sie wie folgt: „ … ich halte sie für das erste Heilmittel bei Verwundungen und kann sie deshalb nicht genug empfehlen“. Auch Goethe schätzte sie und trank nach seinem Herzinfarkt regelmäßig Arnikatee. Dadurch haben sich die Beschwerden angeblich gebessert. Beliebt ist außerdem die Anwendung einer Arnikatinktur, die man recht einfach mit Arnika und einigen Zutaten selber machen kann.
Als äußerliche Anwendung auf der Haut soll Arnika in Form von Salben oder Tinkturen, Gel oder Massageöl bei zahlreichen Beschwerden helfen. Und zwar bei Schwellungen, Verstauchungen und Prellungen, Quetschungen, Verbrennungen, oberflächlichen Venenentzündungen, Sonnenbrand, Blutergüssen, rheumatischen Muskel- und Gelenkschmerzen, Entzündungen als Folge von Insektenstichen und auch bei einem Furunkel.
Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die großflächige Anwendung von Schlammpackungen mit Menthol und Arnika nach einem intensiven Krafttraining sehr gut gegen Muskelkater im Unterkörper bei durchtrainierten Männern wirkt. Zudem unterstützt diese Arnika-Behandlung auch die Muskeln, dass die Kraft wieder schneller zurückkehrt.
Pflanzliche Mittel gegen Muskel- und Gelenkschmerzen

Pflanzliche Mittel gegen Muskel- und Gelenkschmerzen können dabei helfen, vorhandene Schmerzen wie bei Rheuma zu lindern. Mehr dazu unter https://medmix.at/pflanzliches-bei-muskel-und-gelenkschmerzen/
Arnikatinktur mit Arnika-Blüten selber machen
Um eine Arnikatinktur selber machen zu können, übergiesst man 10g Arnika-Blüten in einem Gefäß mit 100ml mindestens 40%-igem Alkohol. Schließlich lässt man diese Mischung etwa 10 Tage ruhen, dabei sollte man täglich schütteln. So werden die Inhaltsstoffe freigesetzt. Nachdem die Zeit vergangen ist, kann man abseihen und die fertige Tinktur in ein kleines dunkles Fläschchen abfüllen. Jetzt dunkel und kühl lagern. So bleibt die volle Heilkraft bis zu 2 Jahre erhalten. Bei Bedarf sollte man mit Wasser oder Kamillentee verdünnen, bevor man eine Einreibung oder Umschläge macht. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, reibt man die schmerzhaften, erkrankten Stellen zwei- bis dreimal täglich ein.
Arnika botanisch im Blickpunkt
Die Echte Arnika, auch Bergwohlverleih genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Arnika und gehört zur Familie der Korbblütler. Diese ausdauernde krautige Giftpflanze wird bis zu 60cm hoch und gedeiht in den Gebirgen Europa. Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Die gelben körbchenförmigen Blütenstände riechen aromatisch.
Außerdem steht Arnika unter Naturschutz! Das Ausgraben von Pflanzen ist untersagt und auch vollkommen sinnlos, da Arnika-Pflanzen unter geänderten Umweltbedingungen in der Regel absterben. Problematisch ist auch, dass die Bergwiesen zunehmend unter dem Einfluss des Klimawandels und damit verbundenen Umweltbelastungen leiden. Für die Herstellung von Arzneimitteln werden die Zuchtsorten verwendet, die auch großflächig kultiviert werden können.
Salbei, Salvia officinalis, Salbeitee: viele positive Wirkungen als Heilpflanze

Als Heilpflanze ist Salbei, Salvia officinalis, vor allem als Salbeitee sehr beliebt, mit seinen positiven Wirkungen bei Gicht, Entzündungen, Schwitzen Schwindel, Lähmung und Durchfall. Mehr dazu unter https://medmix.at/salbei-salvia-officinalis/
Inhaltsstoffe und Anwendungen von Arnika und der Arnikatinktur
Für die arzneiliche Verwendung nimmt man ausschließlich die Blüten der Heilpflanze. Darin sind Sesquiterpenlactone, Flavonoide, ätherisches Öl (mit Thymol), Phenolcarbonsäuren sowie Cumarine enthalten. Diese Stoffe haben eine entzündungshemmende, desinfizierende und schmerzstillende Wirkung.
Zudem konnte eine unlängst durchgeführte Studie zeigen, dass Arnika-Pflanzenextrakte antibakterielle, antitumorale, antioxidative, entzündungshemmende, antimykotische sowie immunmodulatorische Aktivitäten besitzen.
Das breite Spektrum chemischer Verbindungen mit Sesquiterpenlactonen und ihrer kurzkettigen Kohlensäureester, Flavonoide, Carotinoide, ätherischen Öle, Diterpene, Arnidiol, Pyrrolizidinalkaloide, Cumarine, Phenolsäuren, Lignane sowie Oligosaccharide waren in verschiedenen Teilen die Pflanze zu finden. Die chemische Zusammensetzung des ätherischen Öls von Arnica montana L. kann übrigens je nach geografischer Region, Umweltfaktoren und Pflanzenorgan variieren.
Jedenfalls sind weitere Studien erforderlich, um das Potenzial für weitere medizinische Zwecke wissenschaftlich zu untersuchen, beispielsweise auch im Kampf gegen Krebs.
Die Blüten verschiedener Arnika-Arten enthalten wie erwähnt Flavonoid-Glykoside, Terpinoide, Amine, Cumarine und ätherische Öle. Die Blüten werden am häufigsten verwendet, um homöopathische Produkte herzustellen, die man dann topisch als Analgetikum beispielsweise als Arnikatinktur verwenden kann.
Verschiedene Darreichungsformen: wie man die Arnikatinktur anwendet
Man verdünnt die Arnikatinktur drei- bis zehnfach und wendet sie in Form von Umschlägen oder Einreibungen an.
Zu beachten ist aber auch, dass man bei der Anwendung einer Arnikatinktur oder auch einer Arnika-Salbe (öl, Gel, Creme) unter Umständen allergisch reagieren kann (Korbblütler- Allergie). Dann rötet sich die Haut und ist gereizt. Außerdem kann die Hautstelle auch Anschwellen mit Bläschenbildung.
Allergien gegen Arnika gibt es relativ oft. Wenn man während der Behandlung entzündliche Reaktionen der Haut bemerkt, lieber die die Behandlung mit Arnika abbrechen. Auf die innerliche Anwendung sollten Sie generell verzichten, da als Folge immer wieder Herzrhythmusstörungen beobachtet werden.
Ayurveda für die Haut: gut bei Hautkrankheiten wie Psoriasis und Neurodermitis

Die indische Heilkunst Ayurveda ist gut für die Haut und kann bei Psoriasis, Neurodermitis und anderen Hautkrankheiten die Beschwerden lindern helfen. Mehr dazu unter https://medmix.at/ayurveda-fuer-die-haut/
Literatur:
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