Bei der Behandlung Psychisch Kranker spielt die Ergotherapie eine wichtige Rolle. Sie kann helfen, dass die Patienten ihren Alltag wesentlich besser meistern können.
Millionen Menschen leiden in unseren Breiten an einer psychischen Erkrankung. Bei deren Behandlung spielen die Ergotherapeuten eine wichtige Rolle. Die Ergotherapie hilft dabei, dass psychisch Kranke das Positive im Alltag besser wahrnehmen können. Außerdem befähigen sie die Betroffenen, dass sie besser mit der Erkrankung umgehen können. Sie führen ihnen ihre vorhandenen, eigenen Stärken vor Augen.
Rosa Elefanten
„Ergotherapeuten nutzen einen wirksamen Trick, indem sie ihre Klienten auffordern, nicht an einen rosa Elefanten zu denken. Dadurch lenken sie den Fokus auf das Positive. Wer zum ersten Mal zu einem Ergotherapeuten geht, wird überrascht sein, dass nicht das Problem, der ‚rosa Elefant‘, im Mittelpunkt steht. Stattdessen geht es bei der Ergotherapie um Fragen wie die eigenen Wünsche, Ziele, Ressourcen und Fähigkeiten im Alltag psychisch Kranker.
Die Ergotherapie behandelt psychisch kranke Personen und ihre Probleme wie Angststörungen, Depressionen oder die Folgen von Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenmissbrauch. Sie unterstützt sie auf vielfältige Weise dabei, mithilfe ihrer inneren Stärken besser mit ihrer Krankheit im Alltag umzugehen. Dabei verleiht sie der Krankheit und ihren Auswirkungen einen neuen Stellenwert.“
Der respektvolle Umgang mit Psychisch Kranken bei der Ergotherapie
Ergotherapeuten wählen einen von vielen Aspekten aus, um psychisch kranken Menschen mittels Ergotherapie eine neue Perspektive auf sich selbst zu ermöglichen. Da helfen zum Beispiel aufrichtige Komplimente. Dabei ist es beeindruckend, welche Stärke die Menschen mit psychischen Erkrankungen aufbringen, um ihren Alltag zu bewältigen und sich auf die Therapie einzulassen. Diesen positiven Eindruck sollen psychisch kranke Menschen wahrnehmen, um dadurch das Gefühl zu entwicklen, verstanden zu werden und Vertrauen aufzubauen.
Dies ist von entscheidender Bedeutung, denn die Betroffenen hören manchmal Stimmen, die ihnen vielleicht Anweisungen geben. Oder ihre psychische Erkrankung führt dazu, dass sie glauben, Alltagserlebnisse wie das Vorbeifahren eines blauen Fahrzeugs seien Zeichen für bestimmte Ereignisse. Es ist schwer vorstellbar, wie anstrengend es für diese Menschen sein muss, sich im Alltag zu konzentrieren.
Das Positive im Alltag suchen und verankern
Die Ergotherapie bietet viele Möglichkeiten, um den Alltag psychisch Kranker zu verbessern. Dabei ist ihr vor allem eine lösungsorientierte, positive Haltung wichtig.
Die Aufgabe der Ergotherapie ist es, psychisch Kranke so zu befähigen, dass sie ihren Alltag allmählich besser alleine bewältigen können. Und dass sie dabei auch immer wieder das Positive erkennen können.
Dazu erhalten die psychisch Kranken nach jeder Intervention die Aufgabe, im Alltag genau darauf zu achten, wann etwas gelingt, wann etwas positiv ist. Wann schafft es beispielsweise eine Mutter mit Depression, Frühstück und Pausenbrote für ihre Kinder zu richten? War es dann, wenn sie rechtzeitig und gut schlafen konnte und erholt aufgewacht ist? Und wie ist es ihr gelungen, in einen guten Schlaf zu kommen?
Mit dem Bericht zu den positiven Erlebnissen startet das nächste Treffen mit dem Ergotherapeuten. Die Betroffenen berichten, wie es ihnen in der zurückliegenden Woche gelungen ist, der Erkrankung die Stirn zu zeigen. Wichtig wäre die Erkenntnis, dass die Probleme nicht 24 Stunden am Tag da sind. Sondern dass es Momente gibt, in denen der Alltag Psychisch Kranker besser funktioniert.
Die Ergotherapie sorgt auch dafür, dass sich die Wahrnehmung des Positiven bei psychisch Kranken nach und nach weiter verstärkt. Das kann helfen, zunehmend mehr Vertrauen in sich selbst zu gewinnen.
Die Ressourcen und Fähigkeiten, die in jedem Menschen stecken, spielen eine entscheidende Rolle beim Erreichen der angestrebten Ziele. Die Betroffenen sollten diese Ressourcen selbst erkennen.