Eine Studie untersuchte unlängst die Unterschiede der Wirkung von Licht auf Gesunde und bipolar Erkrankte und den Zusammenhang mit der Melatonin-Produktion.
Im Grunde genommen reguliert das Licht unsere „innere Uhr“ und bringt sie mit der Umwelt in Einklang. Solange Menschen dem Licht ausgesetzt sind, wird die Bildung des Botenstoffes Melatonin unterdrückt. Hingegen steigt bei Dunkelheit die Produktion von Melatonin an. Wobei das dann unter anderem für die Einleitung des Schlafes sorgt. Die Wirkung von Licht und Melatonin spielt aber nicht nur im Zusammenhang mit Schlaf individuell eine unterschiedliche Rolle.
Bei Personen, die an einer Bipolaren Störung erkrankt sind, ist die innere Uhr vermutlich verändert. Deshalb kommt es zu Störungen des Schlaf-Wach-Zyklus. In einer Studie wollten Wissenschaftler dementsprechend unlängst herausfinden, bei welcher Wellenlänge des Lichts – zum Beispiel Rot oder Blau – die Unterschiede in der Melatonin-Produktion am stärksten auftreten.
Die Bipolare Störung ist eine Erkrankung, die sowohl von Phasen gedrückter als auch gehobener Stimmung gekennzeichnet ist, also von Depressionen und Manien. Einige Studien haben bereits gezeigt, dass Personen, die an einer Bipolaren Störung erkrankt sind, unter Lichteinwirkung schneller die Produktion von Melatonin einstellen. Zudem ist bekannt, dass Patienten in Ländern, in denen die jährlichen Schwankungen des Lichtes sehr stark sind, häufig früher im Verlauf des Lebens erkranken.
Wirkung von Licht besser verstehen
Während der Studie haben die Forschenden den Einfluss von LED-Licht verschiedener Wellenlängen auf die Bildung des körpereigenen Hormons Melatonin sowie auf die Hirnströme, das sogenannte EEG, gemessen. Die Ergebnisse sollten für ein verbessertes Verständnis der Zusammenhänge zwischen nicht-visueller Lichtrezeption und verändertem Biorhythmus beitragen und somit sowohl der Aufklärung der Krankheitsentstehung einer Bipolaren Störung dienen, als auch Hinweise für neue Ansätze in der pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Therapie liefern.
Quelle:
Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden