Ein aktuelle Studie zeigte, wie gesund ein dreistündiges Wandern in den Bergen für die psychische Gesundheit. Und zwar im Vergleich zu sitzenden und Indoor-Aktivitäten ist.
Es wird allgemein angenommen, dass körperliche Aktivität ein Allheilmittel für verschiedene Krankheiten ist und oft auch dazu beitragen kann, vorzeitige Sterblichkeit zu verhindern. Dennoch zeigt sich, dass mehr als 70% der europäischen Bevölkerung nicht ausreichend gesundheitsfördernde körperliche Aktivitäten betreiben. In unseren Breiten gehören alpine Sportarten wie Wandern und Bergsteigen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Dies wirft die Frage auf, wie gesund Wandern und Bergsport tatsächlich für die körperliche und geistige Gesundheit sind, da es nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen dazu gibt.
Aktivitäten in der Natur haben positive Auswirkungen auf Geist und Psyche
Es gibt mehrere Studien, die zeigen, dass Aktivitäten in der Natur positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben, sowohl in Bezug auf die Symptome als auch auf die zugrunde liegenden Ursachen. Aktivitäten im Freien bieten Vorteile, die allein durch Bewegung nicht erzielt werden können. Dies gilt insbesondere für einige Arten von chronischen Schmerzen. Untersuchungen haben auch gezeigt, wie gesund Wandern für Kinder und Senioren ist. Diese Vorteile gelten in der Regel sowohl für Personen mit geringen als auch für solche mit schweren klinischen Symptomen.
Wie gesund das Wandern für die psychische Gesundheit ist
Eine kürzlich durchgeführte Studie untersuchte die unmittelbaren Auswirkungen von dreistündigem Bergwandern auf die emotionalen Reaktionen der Teilnehmer im Vergleich zu sitzenden Tätigkeiten und dem Gehen auf einem Indoor-Laufband. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass Bergwandern äußerst positive Effekte auf die Gemütslage der Teilnehmer hatte.
Die Personen, die am Bergwandern teilnahmen, berichteten von gesteigerter Freude und Begeisterung sowie einer insgesamt geringeren Müdigkeit. Sie fühlten sich auch gelassener und hatten weniger Ängste und Ermüdungserscheinungen im Vergleich zur Gruppe, die auf dem Indoor-Laufband ging. Im Vergleich zu der Gruppe, die lediglich saß und keine körperliche Aktivität ausübte, zeigte das Bergwandern ebenfalls mehr positive emotionale Reaktionen und weniger negative.
Diese Ergebnisse sind besonders relevant in Bezug auf die Behandlung von Stress und Depressionen, da sie auf die positiven Auswirkungen von Bergwandern auf die psychische Gesundheit hinweisen.
Literatur:
Martin Niedermeier, Jürgen Einwanger, Arnulf Hartl, Martin Kopp. Affective responses in mountain hiking. A randomized crossover trial focusing on differences between indoor and outdoor activity. PLoS One. 2017; 12(5): e0177719. Published online 2017 May 16. doi: 10.1371/journal.pone.0177719
Ralf C. Buckley, Paula Brough, Diane Westaway. Bringing Outdoor Therapies Into Mainstream Mental Health. Front Public Health. 2018; 6: 119. Published online 2018 May 3. doi: 10.3389/fpubh.2018.00119