Dass Wechselwirkungen bei Johanniskraut auftreten können, ist leider bei Laien oft unbekannt. Johanniskraut wird gerne zur alternativen Behandlung von Depressionen eingesetzt.
Wissenschafter des Wake Forest Baptist Medical Center berichten, dass Johanniskrautextrakt die Konzentration anderer Medikamente und Substanzen im Körper reduzieren kann. Dies betrifft zum Beispiel die Anti-Baby-Pille, Medikamente zur Blutverdünnung, Krebstherapie oder Senkung des Blutdrucks. Dadurch kann die Wirksamkeit bestimmter Therapien vermindert bzw. gänzlich aufgehoben werden.
„Patienten haben häufig ein falsche Bild hinsichtlich der Sicherheit naturgewonnener Substanzen wie Johanniskraut“, so Dr. Sarah Taylor, Studienleiterin und Professorin für Dermatologie am Wake Forest Baptist Medical Center. „Entscheidend ist, dass Ärzte die Gefahren bzw. Risiken natürlicher Substanzen und Extrakte kennen und diese dem Patienten klar kommunizieren.“
Im Zuge der aktuellen Studie wurde ermittelt, wie oft Johanniskrautextrakt verschrieben oder in Kombination mit anderen Medikamenten eingenommen wurde. Dies wurde anhand einer retrospektiven Analyse national repräsentativer Daten durchgeführt, die im Zuge des National Ambulatory Medical Care Survey von 1993 bis 2000 gesammelt wurden. Der Studie zufolge, war die gleichzeitige Einnahme von Johanneskrautextrakt mit anderen Medikamenten in 28 Prozent der analysierten Fälle gefährlich.