Dienstag, April 23, 2024

Infektionskrankheit Tollwut – tödliche Gefahr für Mensch und Tier

Tollwut ist eine Viren-Infektionskrankheit mit Befall des zentralen Nervensystem und großer Gefahr für Mensch und Tier, wobei die Tollwutimpfung zu selten ist.

Der Tollwut-Erreger wird vor allem durch Tierbisse übertragen und stellt für Mensch und Tier eine große Gefahr dar, weswegen man die Impfung dagegen haben sollte. Denn wenn die Virus verursachte Infektionskrankheit Tollwut bei Mensch und Tier eine akute, tödliche Enzephalitis (Gehirnentzündung) verursacht, dann endet sie einmal ausgebrochen immer tödlich. Wobei auch das Belecken oder der Kontakt mit speichelbenetzter Oberfläche für eine Übertragung der Viren genügen kann, um die seit Jahrtausenden bekannte Viruserkrankung zu verursachen. Unter dem Strich sind Immunantworten und Funktionsstörungen des Zentralnervensystems zwei Hauptfaktoren, die man bei der Infektionskrankheit durch das Tollwut-Virus berücksichtigen muss.

 

Gefahr einer Infektionskrankheit durch das Tollwut-Virus: Weltweit sterben jährlich zehntausende Menschen!

Jedes Jahr sterben etwa 55.000 Menschen weltweit an Tollwut, in vielen Gegenden – speziell in der dritten Welt – verbreiten allen voran streunende Hunde die gefährliche Tollwut-Infektionskrankheit.

Städte-Reisende und Strandurlauber sind somit durch solche Hunde gefährdet und sie sollten sich eigentlich vor Urlaubsantritt unbedingt vorbeugend gegen Tollwut impfen lassen, um ausreichend geschützt zu sein.

Doch Faktum ist, dass unter fünf Prozent der in Risikogebiete reisende Menschen gegen Tollwut geimpft sind.

In unseren Breiten kann ein moderner und gut verträglicher Impfstoff (– mit dem Wirkstoff des inaktivierten Tollwut-Virus – eingesetzt werden. Nach drei Tollwutimpfungen innerhalb eines Monats ist man geschützt, wobei alle zwei bis fünf Jahre eine Auffrischungsimpfung gemacht werden sollte – so die Fachinformation.

Wenngleich die Tollwut in Europa nicht so häufig auftritt, sollten vor allem Menschen aus den Berufsgruppen wie Jäger, Tierärzte und deren Mitarbeiter, Tierhändler und -pfleger, Tierpräparatoren und ähnlich gefährdete Personen besonders vorsichtig sein.

Laut WHO kommen 99 % der durch Tollwut verursachten Todesfälle aus den Entwicklungsländern: in Asien (56 %) und Afrika (44 %). Indien ist das Land mit den meisten Tollwut bedingten Todesfällen, es hat 35 % aller Fälle weltweit. 40 % der Opfer von Tierbissen von mutmaßlich mit Tollwut infizierten Tieren sind Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren.

 

Merkmale von mit Tollwut infizierten Tieren

Oft merkt man gar nicht, ob ein Tier Tollwut hat – bis es beißt. Tatsache ist, dass grundsätzlich alle Säugetiere tollwütig sein können. Hunde und Katzen sind die häufigsten Überträger. Regional gibt es aber Unterschiede in der Bedeutung verschiedener Tierarten für das Tollwutrisiko:

  • Gefahr besteht in Entwicklungsländern vor allem durch streunende Hunde, seltene Katzen und Affen;
  • weiter in Europa ist der Fuchs Übertzräger.
  • In Nordamerika sind Waschbären, Stinktiere sowie Kojoten gefährlich.
  • vor allem in Mittel- und Südamerika und seltener in Europa sind es Fledermäuse, die allgemein eine Vielzahl an Viren in sich tragen.

 

Erste Maßnahmen wie Tollwutimpfung bei Verdacht

Bei Verdacht auf Tollwut muss man sofort ins nächste Krankenhaus. Wundreinigung und Desinfektion mit Wasser, Seife, Alkohol oder Jod von mindestens 15 Minuten ist zu empfehlen. Auch eine rasche nachträgliche Impfung vor Ausbruch der Tollwut ist erforderlich.

Bei jenen, die keine vorbeugende Tollwutimpfung ­erhalten haben, ist das Zeitfenster für die medizinische Intervention geringer. Außerdem wird hier simultan eine Behandlung mit Immunglobulinen durchgeführt, um die Immunabwehr zu unterstützen.

Durch diese Maßnahmen ist es in Europa und den USA gelungen, die Zahl der Tollwutopfer drastisch zu reduzieren. Doch in vielen Ländern ist die Situation wesentlich schwieriger, da qualitative Immunglobuline selten oder Impfstoffe und Immunglobuline nicht rasch genug verfügbar sind.


Literatur:

Liu SQ, Gao X, Xie Y, Wang Q, Zhu WY. Rabies viruses of different virulence regulates inflammatory responses both in vivo and in vitro via MAPK and NF-κB pathway [published online ahead of print, 2020 Jul 8]. Mol Immunol. 2020;125:70-82. doi:10.1016/j.molimm.2020.06.011

Gorbunova V, Seluanov A, Kennedy BK. The World Goes Bats: Living Longer and Tolerating Viruses. Cell Metab. 2020;32(1):31-43. doi:10.1016/j.cmet.2020.06.013

Ron Koury; Steven J. Warrington. Rabies. StatPearls [Internet]. Last Update: July 3, 2020.

Stuchin M, Machalaba CM, Olival KJ, et al. Rabies as a threat to wildlife. Rabies as a threat to wildlife. Rev Sci Tech. 2018;37(2):341-357. doi:10.20506/rst.37.2.2858

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