Montag, Juni 5, 2023

Risiko für Gebärmutterhalskrebs durch psychische Erkrankungen erhöht

Frauen mit psychischen Erkrankungen, neuropsychiatrischen Störungen oder Drogenmissbrauch Risiko für Gebärmutterhalskrebs.

Frauen, die an psychischen Erkrankungen, neuropsychiatrischen Behinderungen oder Drogenmissbrauch leiden, haben ein höheres Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Sie lassen seltener gynäkologische Abstriche auf Gebärmutterhalskrebs machen und haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko, an der Krankheit zu erkranken. Deswegen ist die Bedeutung sehr wichtig, dass man diese Frauen zu vorbeugenden Maßnahmen motivieren, um das Risiko für Gebärmutterhalskrebs zu senken.

 

WHO-Strategie: Risiko für Gebärmutterhalskrebs senken

Im Mai 2020 verabschiedete die WHO eine globale Strategie, um das Risiko für Gebärmutterhalskrebs als Gesundheitsproblem von Frauen zu senken. Teil dieser Strategie ist es, dass 70 Prozent der Frauen mindestens einmal vor dem 35. und zweimal vor dem 45. Lebensjahr auf die Krankheit untersucht werden.



Laut Untersuchungen ist der Zugang zu dieser Vorsorge eine der größten Hürden für das Ziel. Nun konnten Wissenschaftler mit psychisch kranken Frauen eine Gruppe mit hohem Risiko für Gebärmutterhalskrebs identifiziert. Dabei zeigte sich, dass Frauen mit solchen psychischen Diagnosen seltener an Screening-Programmen teilnehmen und gleichzeitig häufiger Läsionen am Gebärmutterhals aufweisen.

 

Allgemein hängt das Risiko für Gebärmutterhalskrebs von verschiedenen Faktoren ab

Unter dem Strich gilt eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) als der wichtigste Faktor für ein höheres Risiko für Gebärmutterhalskrebs. HPV ist eine häufige sexuell übertragbare Infektion, die bei den meisten Menschen keine Symptome verursacht. Aber bei einigen Frauen entwicklen sich abnormale Zellveränderungen im Gebärmutterhals, die letztendlich zu Krebs führen können. In diesem Sinne haben auch Frauen, die in jungen Jahren sexuell aktiv sind, mehrere Sexualpartner haben oder einen Partner haben, der mehrere Sexualpartner hatte, ein höheres Risiko für HPV-Infektionen.

Zudem steigt das Risiko mit dem Alter an. Die meisten Fälle treten übrigens bei Frauen zwischen 35 und 44 Jahren auf. Allerdings können Frauen in jedem Alter betroffen sein.

Auch das Rauchen ist ein Risikofaktor für Gebärmutterhalskrebs. Und zwar insbesondere bei Frauen, die langfristig geraucht haben.

Ein schwaches Immunsystem begünstigt ebenfalls, dass sich Gebärmutterhalskrebs entwickeln kann. Das sind häufig Frauen, die HIV-positiv sind oder eine Organtransplantation hatten.

Es besteht auch eine familiäre Vorbelastung. Denn Frauen, deren Mütter oder Schwestern Gebärmutterhalskrebs hatten, haben ein etwas höheres Risiko, selbst an dieser Krankheit zu erkranken.



Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten Frauen, die mit HPV infiziert sind, niemals an Gebärmutterhalskrebs erkranken. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, einschließlich Pap-Tests und HPV-Tests, können Abnormalitäten frühzeitig erkannt und behandelt werden, um das Risiko von Gebärmutterhalskrebs zu verringern.


Literatur:

Kejia Hu, Jiangrong Wang, Pär Sparén, Eva Herweijer, Arvid Sjölander, Hans-Olov Adami, Unnur Valdimarsdóttir, Karin Sundström, Fang Fang. Invasive cervical cancer, precancerous lesions, and cervical screening participation among women with mental illness in Sweden. A population-based observational study. The Lancet Public Health. April 2023. 2023DOI:https://doi.org/10.1016/S2468-2667(23)00026-9

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