Samstag, November 1, 2025

Resilienz in der Corona-Pandemie: Psychisch starke Menschen bewältigen Krisen besser

Pychisch gesunde Menschen mit Resilienz können in der Corona-Pandemie Belastung und Stress stärker puffern und regenerieren schneller.

Es ist ähnlich wie bei einem Handy. Mit einem vollen Akku lassen sich mühelos unvorhergesehene, lange Gespräche führen. Ebenso kommen Menschen mit ausreichender psychischer Widerstandsfähigkeit besser durch die Krise und erholen sich von einer belastenden Situation viel rascher. PsychologInnen der Universität haben dafür im Zuge einer Studie zu Resilienz und Widerstandskraft während des ersten Lockdowns der Corona-Pandemie die Bestätigung erhalten.

 

Mit Resilienz besser durch die Corona-Pandemie

Die einen gehen mit einer schwierigen Sache besser um als andere. Welchen Einfluss hat dabei in der Corona-Pandemie die Resilienz – also eine volle Akkuladung? Ein Team rund um Psychologin Claudia Traunmüller befragte dazu österreichweit mehr als 4700 Personen, wie sie mit dem Lockdown im vergangenen Frühjahr zurande kamen.
Das Ergebnis: „Resiliente, psychisch gesunde Menschen können Belastung und Stress nicht nur stärker puffern. Sie regenerieren sich vor allem schneller“, analysiert Traunmüller. Und sie vergleicht: „Ist die Batterie halb entleert, bin aber in einer Situation, in der volle Leistung gefordert ist, verbraucht sich die Energie gegen Ende hin rascher. Und der Stresslevel steigt zusätzlich, wenn man feststellt, dass einem die Ressourcen ausgehen.“

Ein Aufbau von Resilienz scheint daher während einer Krise schwer möglich. „Das Halten des Niveaus ist schon ein Kunststück“, so die Wissenschafterin. Umso wichtiger ist es, über das notwendige Ausmaß an Widerstandsfähigkeit zu verfügen.

 

Die Bedeutung des Lebensstils

Doch wie lädt man seinen Akku richtig auf? „Das bestimmen genetische Faktoren, aber auch der Lebensstil spielt eine große Rolle“, antwortet die Gesundheitspsychologin. Sicher gehören dazu ausreichend Bewegung, ausgewogene Ernährung und soziale Kontakte. Und sie appelliert, darauf zu achten, was man selbst für sich tun kann. Am Wissen würde es nicht scheitern. Traunmüller erklärt es erneut mit einem anschaulichen Gleichnis: „Wenn beim Auto ein rotes Kontrolllämpchen leuchtet, fährt man sofort zum Service. Schickt der Körper Warnsignale aus, sehen viele darüber hinweg.“


Quelle:

Universität Graz: www.uni-graz.at

Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Fokus Kinder

Behandlung mittels Psychotherapie bei jungen Menschen mit Depression

Psychotherapie wie die kognitive Verhaltenstherapie sollte die erste Behandlung bei jungen Menschen mit Depression sein. Und erst später Medikamente. Laut einer rezenten australischen Studie sollte...
- Advertisement -

Related Articles

Depressionen bei Kindern und im Jugendalter erkennen

Traurigkeit ist häufig ein Anzeichen für Depressionen bei Kindern: Bis zu 2,5 Prozent der Kinder und bis zu 8,3 Prozent im Jugendalter leiden daran,...

Fieber bei Kindern muss man erst senken, wenn das Kind dadurch leidet

Wenn die Temperatur stark steigt, dann hilft das oft gegen Krankheitserreger. Wobei man Fieber bei Kindern nicht senken muss, solange das Kind nicht darunter...

Enuresis – beim Einnässen von Kindern an alles denken

Prinzipiell muss man zwischen der klassischen Enuresis und der nicht organischen und organischen Harninkontinenz unterscheiden. Beim Einnässen von Kindern muss man zwischen erstens der klassischen Enuresis,...