Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2016 warnen Experten, dass Rauchen das Typ-2-Diabetes-Risiko erhöht und die Prognose verschlechtert.
Laut der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1 2008–2011) rauchen in Deutschland etwa 20 Millionen Menschen bzw. 30 Prozent der Erwachsenen. In der Altersgruppe von 20 bis 29 raucht sogar fast jeder Zweite. Erfreulicherweise hat sich der Anteil der rauchenden 12- bis 17-Jährigen seit 2001 mit 9,7 Prozent mehr als halbiert. Hier zeigt sich ein positiver Effekt der Verhaltens- und Verhältnisprävention. Durch den Zigarettenkonsum steigt aber nicht nur das Risiko für Krebs und Herzkreislauf-Erkrankungen, sondern auch das Typ-2-Diabetes-Risiko. Umgekehrt ist Rauchen für Menschen mit bereits bestehendem Diabetes noch gefährlicher, da ihr Herzkreislauf-System durch die vielen Giftstoffe der Zigarette zusätzlich belastet wird.
Gefahr für Folgeerkrankungen
Greifen Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 zum Glimmstängel, steigt bei ihnen die Gefahr für Folgeerkrankungen. Da bei ihnen häufig der Blutzuckerspiegel erhöht ist, haben sie von vornherein ein größeres Risiko für Gefäßerkrankungen als Gesunde. Zigarettenkonsum verstärkt dies noch. Rauchen fördert bei Menschen mit Diabetes Erkrankungen wie Herzinfarkt, Raucherbein, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen in Auge und Niere.
Darüber hinaus haben bislang Stoffwechsel gesunde Raucher ein doppelt so hohes Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln wie Nichtraucher. Studien zeigen, dass vor allem Männer ab dem 40. Lebensjahr besonders stark betroffen sind. Es gibt Hinweise darauf, dass Rauchen die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin senkt und somit die Insulinresistenz begünstigt. Bei jungen Menschen fördert auch das Passivrauchen die Entstehung des metabolischen Syndroms und einer Glukoseintoleranz.
Durch Rauchstopp das Typ-2-Diabetes-Risiko senken
Einer Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums zufolge ist es nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Selbst wer erst als über 60-Jähriger aufhört zu rauchen, senkt sein Diabetes-Risiko innerhalb weniger Jahre erheblich. Wer mit dem Tabakkonsum aufhören möchte, findet professionelle Hilfe in Raucherentwöhnungskursen. Unter anderem Arztpraxen, Volkshochschulen oder Krankenkassen bieten diese an.
Quelle: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Dr. med. Jens Kröger