Lornoxicam ist ein Schmerzmittel aus der Gruppe der Oxicame zur Kurzzeitbehandlung von akuten leichten bis starken Schmerzen und Beschwerden.
Der Wirkstoff Lornoxicam ist ein NSAR (nicht-steroidaler Entzündungshemmer) aus der Gruppe der Oxicame, dem schmerzlindernde, fiebersenkende und entzündungshemmende Eigenschaften zugesprochen werden kann. Angewandt wird Lornoxicam zur symptomatischen Behandlung von Schmerzen und Fieber sowie Entzündungen im Zusammenhang mit entzündlichen und degenerativen rheumatischen Erkrankungen.
Mittels stabilem, nachhaltigem transdermalen Verabreichungssystem kann man Lornoxicam auch topisch einsetzen. Hierzu zeigten in einer rezenten Studie Proniosomen ein größeres Potenzial für die transdermale Abgabe gegenüber herkömmlichen Gelformulierungen.
Die Gruppe der Oxicame
Die Gruppe der Oxicame stellt eine Verbindungsklasse saurer Antiphlogistika dar. Wobei deren strukturelles Charakteristikum die cyclische Sulfonsäureamide-Gruppierung mit einer sauren Enol-Funktion darstellt.
Bei Meloxicam liegt eine präferenzielle Hemmung der Cyclooxygenase-2 vor. Dabei sollte diese zu einer besseren Verträglichkeit vor allem für das Verdauungssystem führen. Tatsächlich kann laut aktueller Lage allerdings auch Meloxicam nicht mehr „Schutz für den Magen“ bringen.
Im Grunde genommen steht das Meloxicam mit einer Reihe weiterer schwerwiegender Nebenwirkungen wie Angioödeme sowie andere Hautschäden in Verbindung. Deswegen muss man dessen Anwendung genau abwegen.
Weiter sind Piroxicam beziehungsweise Tenoxicam Analogpräparate, bei denen entweder der Thiazol-Ring durch einen Pyridin-Ring beziehungsweise die Benzo-anellierte Verbindung durch eine Thieno-anellierte Struktur ersetzt wurde. Alle diese Verbindungen zeichnen sich zudem durch eine relativ lange Plasmahalbwertszeit aus, die zwischen 40 und 70 Stunden liegt, es besteht daher Kumulationsgefahr.
Das strukturell modifizierte Lornoxicam
Lornoxicam ist ein strukturell nur gering modifiziertes Derivat von Tenoxicam und unterschiedet sich von den älteren Oxicamen durch eine relativ kurze Halbwertszeit von 3 bis 5 Stunden. Dies macht einen Einsatz von Lornoxicam gut steuerbar.
Die analgetischen und antipyretischen Effekte ergeben sich teilweise durch die nicht-selektiven Hemmung der Cyclooxygenase-1 und -2.
Aus klinischen Studien kann abgeleitet werden, dass Lornoxicam gegen postoperative Schmerzen nach orthopädischen und gynäkologischen Eingriffen wirksam ist. Interessant erscheint auch die Tatsache, dass Lornoxicam trotz der hohen strukturellen Ähnlichkeit mit Piroxicam und Tenoxicam eine etwa 10-fach stärkere Wirkung entfaltet.
In einigen klinischen Vergleichsstudien zeigt Lornoxicam ein gleiches Nebenwirkungspotenzial wie Diclofenac, häufigste Nebenwirkungen sind wie bei allen NSAR gastrointestinale Störungen.
Als Darreichungsform sind Tabletten verfügbar, die zwei- bis dreimal täglich vor den Mahlzeiten eingenommen werden sollen.
Literatur:
Madan JR, Ghuge NP, Dua K. Formulation and evaluation of proniosomes containing lornoxicam. Drug Deliv Transl Res. 2016 Oct;6(5):511-8. doi: 10.1007/s13346-016-0296-9.
Quelle:
Lornoxicam
https://pubchem.ncbi.nlm.nih.gov/compound/Lornoxicam#section=2D-Structure