Ein hoher Salzkonsum erhöht auch das Risiko für Herzschwäche deutlich, negative Auswirkungen auf Blutdruck und KHK waren bereits bekannt.
Unter dem Strich gehören nicht nur hoher Blutdruck sowie die koronare Herzkrankheit KHK zu den negativen Auswirkungen, sondern hoher Salzkonsum kann auch das Risiko für eine Herzschwäche deutlich erhöhen. Dementsprechend zeigte eine rezente finnische Studie, dass jemand, der sich sehr salzreich ernährt, ein deutlich erhöhtes Risiko entwickelt, an Herzinsuffizienz zu erkranken. In unseren Breiten wird allerdings in allen Altersgruppen mehr Kochsalz aufgenommen als die maximal empfohlenen fünf Gramm (WHO) pro Tag. Deswegen fordern Experten immer wieder mehr Prävention für Herz und Gefäße durch Änderung des Lebensstils. Die derzeitige Behandlung umfasst deswegen auch häufig Ratschläge zur Reduzierung der Salzaufnahme mit der Nahrung. Obwohl der Nutzen nach wie vor nicht klar belegt ist.
Hoher Salzkonsum und Auswirkungen wie hoher Blutdruck und Koronare Herzkrankheit
Bekannt war bereits, dass hoher Salzkonsum eine maßgebliche Ursache für hohen Blutdruck und ein bekannter Risikofaktor für Schlaganfall und Koronare Herzkrankheit (KHK) ist. Ob hoher Salzkonsum auch zu einem Herzschwäche-Risiko beiträgt, untersuchte unlängst Prof. Pekka Jousilahti vom National Institute for Health and Welfare, Helsinki, Finnland Team. Zur Erhebung des individuellen Salzkonsums wurden 24-Stunden-Urinproben gemessen, die Forscher waren damit nicht auf die Eigenangaben der Probanden angewiesen. Erhoben wurden darüber hinaus Gewicht, Größe, Blutdruck und diverse Laborparameter im Blut.
Salzkonsum und Herzschwäche
Im Beobachtungszeitraum von zwölf Jahren entwickelten 121 der insgesamt 4.630 Studienteilnehmer eine Herzschwäche. Personen, die mehr als 13,7 Gramm Salz pro Tag konsumierten, hatten ein zweimal höheres Risiko, eine Herzschwäche zu entwickeln, als jene Gruppe, die unter 6,8 Gramm und damit am wenigsten Salz konsumierte. Die WHO empfiehlt einen maximalen Salzkonsum von fünf Gramm pro Tag und definiert einen physiologischen Tagesbedarf von zwei bis drei Gramm.
D finnische Studie liefert einen weiteren Hinweis, dass hoher Salzkonsum negative Auswirkungen verursacht. Daher sollte man zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Krankheiten noch stärker auf geeignete Ernährung und andere Lebensstil-Maßnahmen achten.
Menschen in allen Altersgruppen nehmen mehr Kochsalz auf als die maximal empfohlenen fünf Gramm (WHO) pro Tag
Im Grunde genommen ist bei mehr als der Hälfte der Erwachsenen und älteren Menschen die Aufnahme zu hoch. Und zwar sogar über dem als gesundheitlich bedenklich eingestuften Wert von zehn Gramm pro Tag. Wobei das etwa zwei Teelöffel Salz entspricht. Etwa 80 Prozent der täglichen Salzzufuhr stammen übrigens aus verarbeiteten Lebensmitteln. Hierzu sind Brot und Gebäck (27 bis 28 Prozent der Salzzufuhr) Hauptquellen. Weiter Fleisch- und Wurstwaren (15 bis 21 Prozent) sowie Milchprodukte und Käse (10 bis 11 Prozent). Schließlich enthalten auch Fertiggerichte und Instantsuppen oft sehr viel Salz. Außerdem ebenso salziges Knabbergebäck.
Literatur:
Payne Riches S, Piernas C, Aveyard P, Sheppard JP, Rayner M, Albury C, Jebb SA. A Mobile Health Salt Reduction Intervention for People With Hypertension: Results of a Feasibility Randomized Controlled Trial. JMIR Mhealth Uhealth. 2021 Oct 21;9(10):e26233. doi: 10.2196/26233. PMID: 34673535; PMCID: PMC8569539.
Mahtani KR, Heneghan C, Onakpoya I, Tierney S, Aronson JK, Roberts N, Hobbs FDR, Nunan D. Reduced Salt Intake for Heart Failure. A Systematic Review. JAMA Intern Med. 2018 Dec 1;178(12):1693-1700. doi: 10.1001/jamainternmed.2018.4673. PMID: 30398532.
Adler AJ, Taylor F, Martin N, Gottlieb S, Taylor RS, Ebrahim S. Reduced dietary salt for the prevention of cardiovascular disease. Cochrane Database Syst Rev. 2014 Dec 18;2014(12):CD009217. doi: 10.1002/14651858.CD009217.pub3. PMID: 25519688; PMCID: PMC6483405.
Quelle:
ESC 2017 Abstract 1192 Jousilahti et al: Salt intake and the risk of her failure. European Heart Journal (2017) 38 (Supplement) 710
Österreichische Kardiologischen Gesellschaft zum ESC Kongress 2017 (26. bis 30. 8., Barcelona)