Donnerstag, März 28, 2024

Händewaschen ist wichtig und effektiv, aber reicht das auch bei Norovirus-Infektionen aus?

In der kalten Jahreszeit treten auch Norovirus-Infektionen öfter auf, auch dagegen ist Händewaschen eine wichtige vorbeugende Maßnahme, doch reicht das?

Im Grunde genommen sind Noroviren-Infektionen wie Norovirus-Gastroenteritis neben Grippe- und Erkältungsviren-Infektionen die häufigsten Infektionskrankheiten. Unter dem Strich tritt die so verursachte Brechdurchfall-Erkrankung vor allem in den Wintermonaten in Erscheinung. Dabei umfasst die Zahl nur jene Fälle, bei denen das Virus durch eine Laboruntersuchung nachgewiesen wurde. Die tatsächlichen Fallzahlen liegen um ein Vielfaches höher. Wie gegen andere Erreger ist auch hier gründliches Hände waschen sehr wichtig. Doch reicht Händewaschen bei Infektionen mit dem Norovirus aus?

 

Vorbeugend mit Seife Hände waschen

Bekanntlich kann häufiges, sorgfältiges Hände waschen mit Seife allgemein dem Auftreten von Ansteckungen vorbeugen. Speziell bei Noroviren-Infektionen ist zu beachten, dass die Betroffenen das Virus noch mehrere Wochen nach Ende der Symptome mit dem Stuhl ausscheiden. Deswegen sollten sie auch in den Tagen nach der Erkrankung unbedingt weiterhin auf sorgfältiges Hände waschen sowie einer adäquaten Toilettenhygiene achten. Grundsätzlich sollten sie auch noch mindestens zwei Tage nach Abklingen der Erkrankung von der Schule oder der Arbeit fernbleiben bleiben.

 

Händewaschen ist zwar wichtig und effektiv, aber das reicht bei Norovirus-Infektionen häufig nicht aus

Zumeist infizieren erkrankte Personen ihre Mitmenschen durch direkten Kontakt mit Noroviren. Manchmal lauern die Noroviren aber auch indirekt an Oberflächen wie Ablageflächen, Türgriffe sowie Waschbecken, um im passenden Moment Gesunde anzustecken. Auch deswegen wie oben häufiges und gründliches Hände waschen mit heißem Wasser und Seife entscheidend.

Bedauerlicherweise sind Noroviren auch sehr widerstandsfähig und können mehrere Tage auf Oberflächen überleben. Gleichzeitig sind sie hochansteckend, sodass es trotz aller Vorsicht und Hygiene zu Infektionen kommen kann. In diesem Fall ist es meist sinnvoll, zu Hause abzuwarten, bis Durchfall und Erbrechen vorbei sind.

Allerdings haben Kinder unter fünf und ältere Menschen ab 70 ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe. Deswegen sollten auch Eltern, Angehörige sowie Pflegekräfte medizinische Hilfe anfordern, sofern sie feststellen, dass sich der Allgemeinzustand eines Patienten deutlich verschlechtert.

 

Viel trinken als wichtige Maßnahme bei Erkrankung

Prinzipiell müssen erkrankte Personen viel trinken, da der Brechdurchfall dem Körper viel Flüssigkeit, Wasser sowie Elektrolyte entzieht. Wobei hier laut Experten Cola und Soletti (Salzstangen) nicht das Mittel der Wahl ist, wenngleich viele Menschen volksmedizinisch so behandeln.

Besser sollen sich passende Trinklösungen eignen, die man selbst herstellen kann. Beispielsweise mischt man dazu einen halben Liter Flüssigkeit mit einem Teelöffel Kochsalz und sieben bis acht Teelöffeln Traubenzucker. Als Flüssigkeit nimmt man am besten stilles Mineralwasser oder Kräuter- sowie Früchtetee, statt Trubenzucker kann man ersatzweise auch Haushaltszucker verwenden.

 

Weitere Maßnahmen, um weitere Noroviren-Infektionen zu vermeiden

Prinzipiell zeigen alle diese Empfehlungen, dass Erkrankte den Kontakt zu anderen Menschen weitestgehend meiden sollten. Idealerweise sollten sie auch eigene Toiletten, auf jeden Fall aber separate Handtücher sowie Hygieneartikel, verwenden.

Außerdem sollten man auch die Toilette, das Waschbecken, die Türgriffe sowie die Böden regelmäßig mit Einwegtüchern reinigen. Wobei dazu eigentlich Wasser und gängige Reinigungsmitteln ausreichen: Allerdings kann die Nutzung von speziellen Desinfektionsmitteln, der sogenannten Viruzide, durchaus sinnvoll sein, vor allem wenn der Arzt das empfiehlt.

Grundsätzlich sollte man die Bettwäsche, die Kleidung sowie Handtücher bei höchstmöglichen Temperaturen waschen – idealerweise als Kochwäsche.

Wie bereits eingangs erwähnt können Erkrankte durch Ausscheidung von Noroviren über den Stuhl ihr Umfeld noch Wochen nach Abklingen der Erkrankung anstecken. Deswegen sollte man auch nicht zu früh wieder in den Alltag starten, sondern die Erkrankung gut auszukurieren. Tatsächlich sollte man auch in den Tagen danach auf sehr sorgfältiges Hand waschen und guter Toilettenhygiene achten.


Quelle:

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) –https://www.dgvs.de

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