Donnerstag, November 6, 2025

Ernährung bei Zöliakie mit glutenfreien Nahrungsmitteln

Die Ernährung bei Zöliakie ist geprägt durch die lebenslange Unverträglichkeit gegenüber Gluten, dem Klebereiweiß in bestimmten Getreidesorten.

Etwa jeder Hundertste in der europäischen Bevölkerung darf keinen Weizen und keine verwandten Getreidearten wie Dinkel und Grünkern konsumieren. Auch Roggen, Gerste und Hafer sowie alle daraus hergestellten Lebensmittel beispielsweise das tägliche Brot, Nudeln, verschiedene Suppen und Soßen sind verboten. Grund dafür sind oft notwendige gesundheitliche Vorgaben in der Ernährung bei Zöliakie, die durch eine lebenslange Glutenunverträglichkeit geprägt ist.

 

Glutenfreie Ernährung bei Zöliakie

Der konzentrierte Blick auf die Zutatenliste gehört für Menschen mit Glutenunverträglichkeit zu den alltäglichen Pflichten. Inzwischen gibt es ein umfangreiches Spezialsortiment glutenfreier Lebensmittel wie Brötchen, Brot, Kekse, Kuchen und Nudeln sowie Getreide- bzw. Mehlmischungen und viele Fertiggerichte wie beispielsweise Pizzen.

Die glutenfreien Produkte sind an der durchgestrichenen Ähre erkennbar oder als „glutenfrei“ gekennzeichnet. Sie können heutzutage nicht mehr nur in Reformhäusern oder direkt bei den Herstellern gekauft werden, auch viele Supermärkte bieten ein reichhaltiges Sortiment glutenfreier Produkte an.

Laut Schätzungen haben 80 bis 90 % der Zöliakie-Patienten untypische oder keine Symptome und wissen daher nichts von ihrer Glutenunverträglichkeit. Obwohl die Betroffenen bei strikter Einhaltung einer glutenfreien Diät eine ganz normale Lebensqualität haben, kann es auf Unverständnis stoßen, wenn jemand kein „normales“ Brot essen darf.

Grundsätzlich ist Zöliakie eine Autoimmunerkrankung, die sowohl bei Erwachsenen als auch bei Säuglingen und Kleinkindern auftreten kann. Bei den Kleinstem tritt Zöliakie oft bei der Umstellung von Muttermilch auf glutenhaltige Beikost der Fall.

Bei Gluten empflindlichen Personen werden die Schleimhautzellen des Dünndarms geschädigt, die für die Nährstoffaufnahme verantwortlich sind. So können erhebliche Mangelerscheinungen auftreten. Unspezifische Symptome der Zöliakie sind Durchfälle, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme und Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl. Wird die Zöliakie zu spät erkannt oder eine glutenfreie Ernährung bei Zöliakie nicht konsequent eingehalten, kann es insbesondere zu Eisen-, Calcium-, Folat- und Vitamin D-Mangel kommen.

 

Gefahr von schwerwiegenden Folgeerkrankungen vermeiden

Grundsätzlich können bei einer jahrzehntelang unbehandelten Zöliakie auch schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Osteoporose und Darmkrebs entstehen. Wenn es dann eine Diagnose gibt, so hilft den Betroffenen nur eine lebenslange glutenfreie Ernährung bei Zöliakie. Wenn sich schließlich Patienten dann strikt daran halten, so können sie ein ganz normales Leben führen.

Heute müssen die Hersteller ihre Zutaten, die möglicherweise Allergien beziehungsweise Unverträglichkeiten auslösen, kennzeichnen. Beispielsweise auch glutenhaltiges Getreide.

Für eine gesundheitsbewusste glutenfreie Ernährung bei Zöliakie gilt daher nach wie vor, die tägliche Lebensmittelauswahl nur mit der Aufstellung glutenfreier Lebensmittel vorzunehmen.

Tipps für den Alltag

  • Beim Einkauf immer auf das Etikett schauen und die Zutatenliste lesen, denn in vielen Lebensmitteln ist versteckt Gluten enthalten.
  • Vorsicht ist vor allem bei Fertiggerichten aller Art, Wurstwaren und Süßigkeiten geboten.
  • Suppen/Soßen mit Johannisbrotkernmehl, geriebenen Kartoffeln, Kartoffel- oder Reisstärke, Maisstärke oder glutenfreiem Soßenbinder binden.
  • Bei Mahlzeiten außer Haus, z. B. im Restaurant nachfragen, ob das Gericht glutenfrei ist, im Zweifel ein getreidefreies Gericht aus der Speisekarte wählen (z. B. ein Steak mit Gemüse- und Kartoffelbeilage ohne Soße).
  • Berufstätige, die nicht sicher sein können, ob sie in ihrer Kantine glutenfreies Essen bekommen, sollten sich Verpflegung von zu Hause mitnehmen.
  • Bei Einladungen zu Kindergeburtstagen oder Partys mit dem Gastgeber vorab die besondere Ernährungssituation besprechen.

Quelle: https://www.dge.de

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