Sonntag, März 17, 2024

Zarte Babyhaut richtig pflegen

Die Babyhaut hat geringe Schutz­mechanismen, ist sehr zart und empfindlich, beim Pflegen ist daher eine hohe Qualität besonders wichtig.

Die Babyhaut des ­Neugeborenen ist von Natur aus sehr zart und empfindlich. Denn b der Geburt sind die Schutzmechanismen der Haut noch nicht vollständig ausgereift. Deshalb ist es beim Pflegen der Babyhaut auch besonders wichtig, auf eine hohe Qualität zu achten.

Zudem sind Babys besonders empfindlich, was die Temperatur betrifft. Da das Fettgewebe in der Unterhaut noch nicht komplett ausgereift ist, können Babys rasch auskühlen. Ein zu viel an Wärme ist aber auch schlecht. Denn die Schweißdrüsen des Babys sind noch nicht in der Lage, die Körpertemperatur zu regulieren. Ob einem Baby zu kalt oder zu warm ist, fühlt man am besten mit zwei Fingern im Nacken.

Aber auch andere Schutzmechanismen der Babyhaut sind in den ersten Wochen noch nicht vollständig entwickelt. So produzieren beispielsweise die Talgdrüsen noch nicht genügend Fett.

Die Babyhaut ist daher relativ trocken und bedarf einer speziellen Pflege und Reinigung. Damit es nicht zu Entzündungen kommt, sollte Babys Haut regelmäßig mit lauwarmem Wasser gereinigt und danach sanft, aber gründlich abgetrocknet werden. Für die Pflege danach gilt jedoch der Grundsatz »Weniger ist mehr«. Denn zu dick aufgetragene Babycreme macht die Haut undurchlässig und lässt sie nicht atmen.

 

Babyhaut am Popo pflegen

Besonders der Windelbereich ist ständigen Reizen ausgesetzt. Anfällig sind auch die zahlreichen kleinen Hautfältchen, in denen sich leicht Hauttalg und Reste von Pflegeprodukten ansammeln können. Damit die Babyhaut dort nicht zu sehr gereizt wird, sollten Babys Windeln regelmäßig gewechselt und die Rückstände von Urin, Stuhl und Baby­creme am besten mit einem nassen Waschlappen oder mit einem Feuchttuch gründlich entfernt werden.

Bevor man zur Pflege übergeht, sollte Babys Po an der frischen Luft gut getrocknet werden. Generell braucht der Windelbereich aber nicht bei jedem Wickeln eingecremt zu werden, sondern nur dann, wenn es eine leichte Rötung gibt oder diese zu befürchten ist.

Dabei ist eine Wundschutzcreme zu empfehlen, die ganz dünn aufgetragen wird. Sie schützt den Po vor dem direkten Kontakt mit Stuhl und Urin und somit vor dem Wundwerden. Von Puder ist abzuraten, da es die trockene Haut nur noch mehr austrocknet und reizen kann.

 

Babyhaut und Baden

Viele Babys lieben das warme Wasser, das sie an die Zeit vor der Geburt im Mutterleib erinnert. Wenn Ihr Baby gerne badet, können Sie ihm den Spaß durchaus auch jeden Tag gönnen. Damit die Babyhaut dabei aber nicht zu sehr beansprucht wird, sollte das Wasser mit einem rückfettenden Badezusatz speziell für Babyhaut versehen werden.

Als natürlicher, rückfettender Badezusatz eignet sich auch Mandelöl oder Milch. Besonders angenehm empfinden Babys eine Babymassage nach dem Vollbad. Dafür empfiehlt sich am besten ein entsprechendes Babymassageöl, außerdem gibt es kleine Bücher mit einer detaillierten Anleitung.

 

Medizinische Probleme der Babyhaut

Neugeborenen-Exanthem. Beim Baby kann es in den ersten Wochen nach der Geburt zu Hautreizungen kommen: Rote Flecken mit weißen Stellen in der Mitte, die sich vor allem im Gesicht und am Bauch ausbreiten. Dieser Ausschlag bedarf keiner speziellen Behandlung, ist völlig harmlos, bereitet dem Baby keinerlei Beschwerden und vergeht ganz von selbst nach wenigen Tagen. Die Ursache für das Neugeborenen-Exanthem ist noch nicht vollständig geklärt, es wird jedoch vermutet, dass der Ausschlag eine überschießende Reaktion des noch unreifen Immunsystems auf das Leben außerhalb des Mutterleibes darstellt.

Neugeborenenakne. Aufgrund der Hormonumstellung können Babys in den ersten Wochen nach der Geburt kleine Pickeln im Gesicht bekommen. Diese sogenannte Neugeborenenakne ist ebenso völlig ­normal und verschwindet auch ganz von selbst wieder. Auf keinen Fall sollte man versuchen, die Pickel auszudrücken oder irgendwelche Cremen aufzutragen.

Windeldermatitis. Fast jedes Baby bekommt im Laufe seiner Windelphase einmal eine Windeldermatitis. Darunter versteht man eine lokale Pilzinfektion, zumeist mit dem Candidapilz, im Genitalbereich des ­Babys. Verantwortlich für die Vermehrung des ­Pilzes ist das feuchtwarme Milieu in der Windel, wo sich der Pilz speziell an jenen durch Stuhl und ­Urin ständig gereizten Hautstellen ansiedelt.

In der Folge schuppt sich die Babyhaut und ist gerötet. Es kommt zu einem bläschenartigen Ausschlag, der sich vom Gesäß in Richtung Genitalien ausbreitet und der in dem feuchtwarmen Windel­klima schlecht abheilt. Wichtig bei Windel­dermatitis ist, die Babyhaut möglichst trocken zu ­halten. Zur Behandlung empfiehlt sich eine ­spezielle Pilzsalbe und entzündungshemmende Badezusätze.


Literatur:

Cooke A, Bedwell C, Campbell M, McGowan L, Ersser SJ, Lavender T. Skin care for healthy babies at term: A systematic review of the evidence. Midwifery. 2018 Jan;56:29-43. doi: 10.1016/j.midw.2017.10.001. Epub 2017 Oct 6. PMID: 29055852.

Skin care for your baby. Paediatr Child Health. 2007 Mar;12(3):245-51. doi: 10.1093/pch/12.3.245. PMID: 19030369; PMCID: PMC2528704.


Quellen:

https://www.nlm.nih.gov/medlineplus/skininfections.html

https://www.nlm.nih.gov/medlineplus/infantandnewborncare.html

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