Donnerstag, April 25, 2024

JAK-1-Inhibitor Upadacitinib bei rheumatoider Arthritis

Der selektive JAK-1-Inhibitor Upadacitinib zeigte vielversprechende Ergebnisse bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis.

Der JAK1-Inhibitor Upadacitinib  (ein selektiver Januskinase-1(JAK-1)-Inhibitor) steht im Blickpunkt der Forschung zur Wirksamkeit in der Therapie von rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, atopische Dermatitis sowie Psoriasis-Arthritis. Die Hemmung der Januskinasen – der JAKs – gilt als eine recht effiziente Behandlungsoption bei chronisch- entzündlichen Erkrankungen beziehungsweise Autoimmunerkrankungen. Die Hemmung des Enzyms JAK-1 bewirkt, dass ein wichtiger Signalweg zur Auslösung einer Entzündungsreaktion unterbrochen wird.

Im Jahr 2019 erhielt Upadacitinib auf der Grundlage positiver Ergebnisse aus multinationalen Phase-III-Studien an Patienten mit rheumatoider Arthritis die Marktzulassung in den USA und später in der EU. Und zwar für die Behandlung von mittelschwerer bis schwer aktiver rheumatoider Arthritis und einer unzureichenden Reaktion oder Unverträglichkeit gegenüber Methotrexat.

 

Wirksamkeit vom JAK-1-Inhibitor Upadacitinib bei rheumatoider Arthritis bestätigt

Obwohl mittlerweile immer mehr medikamentöse Therapien zur Verfügung stehen, erreichen viele Patienten mit rheumatoider Arthritis immer noch keine klinische Remission oder niedrige Krankheitsaktivität, so dass eine starke Nachfrage nach neuen Behandlungsmöglichkeiten besteht.

Im Vorfeld der Zulassung hat eine internationale Forschergruppe unter Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat erfolgreich Upadacitinib bei rheumatoider Arthritis getestet.

Der JAK-1-Inhibitor ist bei Betroffenen mit mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis wirksam, die bisher unzureichend auf konventionelle Medikamente zur Hemmung von Entzündungen reagieren.

Die rheumatoide Arthritis ist eine entzündliche, oft schmerzhafte und in Schüben verlaufende Erkrankung der Gelenke. Prof. Dr. Gerd-Rüdiger Burmester, Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie der Charité, hat in einer Studie die Wirksamkeit des Wirkstoffs Upadacitinib in Tablettenform bei Patienten untersucht, bei denen sogenannte konventionelle synthetische krankheitsmodifizierende Antirheumatika nicht die gewünschte Wirkung zeigen.

 

Weniger Schmerzen, bessere Gelenkfunktion

Upadacitinib zeigte sich bereits in früheren Phase-II-Studien bei Patienten mit rheumatoider Arthritis als effektiv. In der aktuellen Studie der Phase III bildeten sich mit Upadacitinib, im Vergleich zu Placebo, deutlich mehr Gelenkschwellungen zurück. Die Patienten hatten zudem weniger Schmerzen und auch ihre Gelenkfunktion wurde verbessert.

Die Dosis limitierenden unerwünschte Wirkungen, die bei solchen Wirkstoffen oft zu beobachten sind, sollen bei Upadacitinib durch seine höhere Affinität zum JAK1-Subtyp verringert werden.


Literatur:

Duggan S, Keam SJ. Upadacitinib: First Approval. Drugs. 2019;79(16):1819‐1828. doi:10.1007/s40265-019-01211-z

Burmester GR, et al. Safety and efficacy of upadacitinib in patients with rheumatoid arthritis and inadequate response to conventional synthetic disease-modifying anti-rheumatic drugs (SELECT-NEXT): a randomised, double-blind, placebo-controlled phase 3 trial. Lancet. 2018 Jun 23;391(10139):2503-2512. DOI: 10.1016/S0140-6736(18)31115-2.


Quelle:

Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie
https://rheumatologie.charite.de/

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