Freitag, Oktober 31, 2025

Stürze vermeiden – zum Erhalt der Lebensqualität

Um im Alltag banale Stürze vermeiden zu können, sind für ältere Menschen verschiedene Verhaltensregeln einzuhalten, um ihre Lebensqualität zu erhöhen.

Fast jede dritte Person der über 65-jährigen, die selbständig im eigenen Haushalt leben müssen, kann im Zeitraum von einem Jahr nicht alle Stürze vermeiden. Die Hälfte der gestürzten Personen passiert das jährlich mehrmals. Bei Personen, die in einem Heim wohnen, liegt Anteil der Sturzopfer noch deutlich höher. Wobei grundsätzlich der banale Sturz im Alltag gemeint ist, und nicht Stürze bzw. Unfälle beim Sport oder im Verkehr. Bei 5% bis 10% dieser Stürze kommt es zu einer Fraktur.

 

Knochenbrüche und Stürze vermeiden

Die Häufigkeit der Knochenbrüche nimmt bei Frauen und Männern mit dem Alter zu. Doch nicht nur die Frakturen sondern auch die durch Stürze entstandene Weichteilverletzungen machen ältere Menschen noch ängstlicher in den Bewegungen und unsicherer. Es kommt zur sozialen Isolation, Betroffene vermeiden zuviel Bewegung und werden immer inaktiver und immobiler. Ab einem bestimmten Zeitpunkt benötigen sie in der Folge früher oder später fremde Hilfe – Betreuung bzw. Pflege.

 

Üben von Alltagsaktivitäten als Trainingsprogramm

Die üblichen Alltagsaktivitäten – wie beispielsweise die Zubereitung von Speisen, das Aus- und Ankleiden, der Lagewechsel vom Liegen zum Sitzen und Stehen, etc. sollten nicht von anderen Personen übernommen oder unterstützt werden, sondern die Betroffenen versuchen, ein umfassendes tägliches Bewegungspensum zu absolvieren. Denn auch das Üben von Alltagsaktivitäten sind Teil des Trainingsprogramms, um Stürze vermeiden zu können.

Stürze reduzieren, Stürze vermeiden, um die persönliche Unabhängigkeit zu erhalten, sind daher wichtige Ziele beim älteren Menschen. Denn die Mobilität und Sicherheit in der Bewegung zu erhalten bedeutet den Erhalt von Lebensqualität und ein möglichst langes Leben ohne Behinderung.

 

Risikofaktoren für Stürze

Ein hohes Sturzrisiko kann unterschiedliche Ursachen haben. Risikofaktoren für Stürze sind höheres Alter,  Muskelschwäche, da die Muskelkraft mit dem Alter abnimmt, Krankheitsbedingte Bewegungseinschränkungen, beispielsweise bei Gelenkerkrankungen, Parkinson Erkrankung, Lähmungen, Herz- Kreislauferkrankungen, z. B. mit Neigung zu einer kurzen Bewusstlosigkeit beim Lagewechsel zum Stand, Gleichgewichtsstörungen wie Schwindel, eine verzögerte Reaktionszeit in Gefahrensituationen, ein geringes Körpergewicht, Wahrnehmungsstörungen, mögliche Gefahr werden nicht bewusst wahrgenommen, natürlich Sehschwäche und auch Vitamin D-Mangel.

Mögliche Interventionen, mit denen man das Risiko für Stürze nachweislich senken kann, sind:

  • Multidisziplinäre, multifaktorielle risikorelevante Programme: Sie schließen Übungsprogramme, Wohnraumsanierung, Medikamentenumstellung, Gehhilfenanpassung, Brillenanpassung, etc. ein
  • Übungsprogramme: Balance- und Krafttraining, Tai Chi
  • Reduzieren von psychtropen Medikamenten
  • Schrittmacherimplantation, wenn indiziert
  • 700 IE Vitamin D3 + 500mg Kalzium (46% Sturzreduktion bei gering Aktiven)

Muskelaufbau und dementsprechende Verbesserung der Muskelkraft, der Kondition und der Balance haben einen wichtigen Anteil, um bei älteren Menschen Stürze vermeiden zu können. Das Übungsprogramm muss an die aktuelle Leistungsfähigkeit der Betroffenen angepasst werden, da ansonsten negative Effekte zu erwarten sind.

Wenn ein Sturzrisiko besteht, der Betroffene häufig stürzt, ist es notwendig, mögliche Ursachen für dieses hohe Sturzrisiko abzuklären, ein so genanntes Sturzassessment durchzuführen. Angepasst an dieses Ergebnis können dann die geeigneten Maßnahmen gesetzt werden.

Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Fokus Kinder

Behandlung mittels Psychotherapie bei jungen Menschen mit Depression

Psychotherapie wie die kognitive Verhaltenstherapie sollte die erste Behandlung bei jungen Menschen mit Depression sein. Und erst später Medikamente. Laut einer rezenten australischen Studie sollte...
- Advertisement -

Related Articles

Depressionen bei Kindern und im Jugendalter erkennen

Traurigkeit ist häufig ein Anzeichen für Depressionen bei Kindern: Bis zu 2,5 Prozent der Kinder und bis zu 8,3 Prozent im Jugendalter leiden daran,...

Fieber bei Kindern muss man erst senken, wenn das Kind dadurch leidet

Wenn die Temperatur stark steigt, dann hilft das oft gegen Krankheitserreger. Wobei man Fieber bei Kindern nicht senken muss, solange das Kind nicht darunter...

Enuresis – beim Einnässen von Kindern an alles denken

Prinzipiell muss man zwischen der klassischen Enuresis und der nicht organischen und organischen Harninkontinenz unterscheiden. Beim Einnässen von Kindern muss man zwischen erstens der klassischen Enuresis,...