Mittwoch, November 5, 2025

Rheuma-Patienten haben höheres Risiko für eine Herzinfarkt

Die meisten Rheuma-Patienten leiden auch an klassischen Risikofaktoren für Herzinfarkt wie schlechte Blutfettwerte und Bluthochdruck.

Wie bei viele anderen chronischen Patienten sind auch Rheuma-Patienten nicht nur von ihrer ursprünglichen Krankheit betroffen, sondern haben auch ein erhöhtes Risiko für Begleiterkrankungen oder leiden bereits unter diesen. Insbesondere Herzkrankheiten – unter anderem auch Herzinfarkt – treten bei Rheuma-Patienten gleichzeitig auf.

 

Rheuma-Patienten haben höheres Herzinfarktrisiko

Unlängst untersuchten nun kanadische Wissenschaftler der Universität in Toronto, wie hoch das Herzinfarktrisiko bei Rheuma-Patienten ist. Dazu haben sie die Daten von 25 internationalen Studien analysiert. Im Fokus standen Patienten mit rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Gicht, Morbus Bechterew sowie Arthrose.

Die Analyse belegte, dass Patienten mit rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Gicht und Arthrose ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt aufwiesen. Auch Patienten mit Morbus Bechterew hatten laut Auswertung ein gesteigertes Herzinfarktrisiko, wenngleich dieses bei diesen Betroffenen weniger stark ausfiel.

 

Alle Rheuma-Patienten hatten eine größere Anzahl von klassischen Risikofaktoren für einen Herzinfarkt – wie schlechte Blutfettwerte und Bluthochdruck.

In einem weiteren Schritt wurde die Metaanalyse anhand von statistischen Methoden verfeinert und der Einfluss von weiteren Faktoren begrenzt, die eine Rolle für die Entstehung des Herzinfarkts spielen könnten. Dadurch zeigte sich, dass weiterhin ein erhöhtes Herzinfarktrisiko bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, Gicht und Psoriasis-Arthritis bestand.

Die kanadische Metaanalyse konnte eindeutig zeigen, dass die unterschiedlichen Rheuma-Patienten ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt aufweisen. Die Forscher vermuteten, dass dafür die erhöhte Anzahl an klassischen, mit Rheuma assoziierten Risikofaktoren für Herzkrankheiten verantwortlich sind.

Daraus ergibt sich auch die Empfehlung der Wissenschaftler, dass man Strategien zur Prävention von Herzkreislaufkrankheiten entwickeln sollte, um sowohl die Eindämmung von entzündlichen, Rheuma assoziierten Prozessen als auch das Management der klassischen Risikofaktoren für Herzkrankheiten berücksichtigen zu können.


Literatur:

Schieir O, Tosevski C, Glazier RH, Hogg-Johnson S, Badley EM. Incident myocardial infarction associated with major types of arthritis in the general population: a systematic review and meta-analysis. Ann Rheum Dis. 2017 Aug;76(8):1396-1404. doi: 10.1136/annrheumdis-2016-210275. Epub 2017 Feb 20.

Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Fokus Kinder

Behandlung mittels Psychotherapie bei jungen Menschen mit Depression

Psychotherapie wie die kognitive Verhaltenstherapie sollte die erste Behandlung bei jungen Menschen mit Depression sein. Und erst später Medikamente. Laut einer rezenten australischen Studie sollte...
- Advertisement -

Related Articles

Depressionen bei Kindern und im Jugendalter erkennen

Traurigkeit ist häufig ein Anzeichen für Depressionen bei Kindern: Bis zu 2,5 Prozent der Kinder und bis zu 8,3 Prozent im Jugendalter leiden daran,...

Fieber bei Kindern muss man erst senken, wenn das Kind dadurch leidet

Wenn die Temperatur stark steigt, dann hilft das oft gegen Krankheitserreger. Wobei man Fieber bei Kindern nicht senken muss, solange das Kind nicht darunter...

Enuresis – beim Einnässen von Kindern an alles denken

Prinzipiell muss man zwischen der klassischen Enuresis und der nicht organischen und organischen Harninkontinenz unterscheiden. Beim Einnässen von Kindern muss man zwischen erstens der klassischen Enuresis,...