Donnerstag, November 6, 2025

Mosquirix – Malaria-Impfstoff im Fokus

Der weltweit erste Malaria-Impfstoff Mosquirix reduziert die Zahl an Neuerkrankungen bei geimpften Kindern je nach Alter um 31 bis 56%.

Bereits 2015 hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) eine positive Empfehlung für den Malaria-Impfstoff Mosquirix bei Kindern im Alter von 6 Wochen bis 17 Monate ausgesprochen. Bei Sicherstellung der Finanzierung der Pilotierung sollen die ersten Impfungen in einem von der WHO koordinierten Programm in Ghana, Kenia und Malawi nun 2018 erfolgen können. Mosquirix ist auch unter der Abkürzung RTS,S bekannt.

Mosquirix soll gegen Malaria vorbeugen, die durch den Parasiten Plasmodium falciparum verursacht wird. Plasmodium falciparum kommt hauptsächlich in den südlich der Sahara gelegenen Regionen Afrikas vor. Die positive Empfehlung der EMA in Bezug auf Kleinkinder basierte auf die Analyse von Daten, die zur Beurteilung der Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität von Mosquirix erhoben wurden. Der Großteil davon stammt aus klinischen Phase III-Studien, an denen über 16.000 Kleinkinder teilgenommen hatten. Die 13 durchführenden afrikanischen Forschungszentren stammten aus Burkina Faso, Gabun, Ghana, Kenia, Malawi, Mozambique, Nigeria und Tansania.

Im Verlauf der ersten 18 Monate der Nachbeobachtung bei Kindern im Alter von 5 bis 17 Monaten zeigte sich eine klinische Wirksamkeit gegen Malaria von fast 50 % nach drei Impfstoff-Einheiten. Bei 6 bis 12 Wochen alten Säuglingen wurden die Malaria-Infektionen um 27 % reduziert. Nach vier Impfstoffdosen betrug die Wirksamkeit 39 % in der Gruppe der Kleinkinder nach vierjähriger Nachbeobachtung und 27 % bei der Gruppe der Säuglinge nach dreijähriger Nachbeobachtung. In Gebieten mit der höchsten Malaria-Ansteckungsgefahr konnten pro 1.000 geimpfter Kinder mehr als 6.000 klinische Malariafälle verhindert werden.

Der Malaria-Impfstoff Mosquirix  wurde bezüglich Wirksamkeit zusätzlich zu bestehenden Anti-Malaria-Maßnahmen wie Insektiziden und Moskitonetzen evaluiert, die von etwa 80 % der Studienteilnehmer verwendet wurden. Hier stellte sich heraus, dass die Impfstoffanwendung kombiniert mit verfügbaren Maßnahmen wie Moskitonetzen und Insektiziden einen wichtigen Schritt darstellt, um die Auswirkungen der Malaria auf Kinder in jenen afrikanischen Bevölkerungsgruppen, die den Impfstoff am meisten brauchen, unter Kontrolle zu halten.

 

Der Malaria-Impfstoff Mosquirix RTS,S

RTS,S – der wissenschaftliche Name des Malaria-Impfstoff Mosquirix – gibt die Zusammensetzung des Impfstoffs wieder. RTS,S enthält das Adjuvanssystem AS01. RTS,S ist so entwickelt worden, dass das Immunsystem den Malariaparasiten Plasmodium falciparum abwehren kann, wenn er das erste Mal in den Blutkreislauf des menschlichen Wirts eindringt und dann die Leberzellen infiziert.

Mosquirix verhindert, dass der Parasit die Leber infiziert, dort heranreift und sich vermehrt, woraufhin er erneut in den Blutkreislauf eindringen und die roten Blutkörperchen infizieren würde, um erneute Malaria-Symptome auszulösen.

Quellen:

http://www.who.int/malaria/media/world_malaria_report_2014/en/

RTS,S Clinical Trials Partnership, The Lancet. 2015; 386 (9988): 31–45.

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