Samstag, November 1, 2025

Mikroimmuntherapie zur Behandlung von Darm-Krebs

Als ergänzende Behandlung kann die Mikroimmuntherapie in allen Phasen der Darm-Krebs-Therapie ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt werden.

Anlässlich des Darmkrebsmonats März weist die Medizinische Gesellschaft für Mikroimmuntherapie (MeGeMIT) auf den Nutzen der Mikroimmuntherapie in der Darmkrebstherapie hin. „Die Mikroimmuntherapie kann in allen Phasen der Darm-Krebs-Therapie ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt werden“, erklärt Dr. Walter Wührer. Der Allgemeinmediziner in Salzburg ist Mitglied der MeGeMIT und setzt seit Jahren die Mikroimmuntherapie bei seinen Patienten ein.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken jährlich ungefähr 30.000 Frauen und 35.000 Männer an Darmkrebs. Damit ist Darmkrebs bei den Frauen nach Brustkrebs die zweithäufigste und bei den Männern die dritthäufigste Krebserkrankung. „Die Heilungschancen bei Darmkrebs sind bei Früherkennung sehr gut“, erklärt Wührer. Der Arzt setzt die Mikroimmuntherapie zur Vorsorge, während der Behandlung und zur Nachsorge seiner Patienten ein.

 

Was ist die Mikroimmuntherapie?

Ein funktionierendes Immunsystems ist die Basis einer guten Gesundheit. Gerät das Immunsystem jedoch durch Faktoren wie Stress, ungesunde Ernährung oder Bewegungsmangel aus dem Gleichgewicht, ist der Organismus anfälliger für Krankheiten. Die Mikroimmuntherapie ist eine gut verträglich Low-Dose-Immuntherapie. Ziel ist es, die Immunreaktion langfristig wiederherzustellen und aufrechtzuerhalten. Die c nimmt mithilfe von körpereigenen Botenstoffen wie Zytokinen und Nukleinsäuren gezielt Einfluss auf die Immunreaktion. Die Mikroimmuntherapie spricht also dieselbe Sprache wie das Immunsystem.

 

Wofür steht das „Mikro“ im Namen?

Die Mikroimmuntherapie orientiert sich an der natürlichen Funktionsweise des Immunsystems. Zytokine und Nukleinsäuren sind aktive Substanzen, die zahlreiche Effekte im Organismus auslösen. Sie zirkulieren in niedriger Konzentration im Körper. Von daher verwendet die Mikroimmuntherapie die körpereigenen Substanzen in Mikrodosen, sogenannte Low-Doses. Durch die Nachahmung der natürlichen Funktionsweise des Organismus und der niedrigen Dosierung der Substanzen weist die Mikroimmuntherapie eine gute Verträglichkeit auf.

 

So unterstützt die Mikroimmuntherapie die Therapie bei Darm-Krebs

Wenn Zellen zu Krebszellen mutieren, werden sie für gewöhnlich von dem Immunsystem entdeckt und unschädlich gemacht. Das gelingt jedoch nicht immer. Die Auslöser für dieses unkontrollierte Zellwachstum können vielfältig sein: Tabak- und Alkoholkonsum, gehören ebenso dazu, wie chronische Entzündungen und Viren. Sind die Krebszellen dem Zugriff durch das Immunsystem entkommen, infiltrieren sie gesundes Gewebe. Dieses Wissen über Tumoren nutzt die Mikroimmuntherapie: Mithilfe körpereigener Botenstoffe zielt sie darauf ab, die Immunantwort so zu modulieren, dass tumorfördernde Faktoren gehemmt und tumorbekämpfende Mechanismen gefördert werden.
In der konventionellen Krebstherapie – zumeist aus Operationen, Strahlen- und Chemotherapie bestehend – kann der Arzt die Mikroimmuntherapie komplementär einsetzen. Sie lindert Nebenwirkungen dieser Therapien wie zum Beispiel Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Übelkeit: „Die Patienten sind energiereicher, schlafen besser und haben mehr Appetit. Dadurch entwickeln die Patienten insgesamt mehr Kraft, die Therapie zu durchlaufen.“, weiß Wührer aus seiner Praxis- Erfahrung zu berichten.
Ebenso kann der Arzt die Mikroimmuntherapie in der Zeit nach der Krebstherapie anwenden: „Nach Abschluss der Chemotherapie ist das Immunsystem deutlich geschwächt. Hier leistet die Mikroimmuntherapie wertvolle Unterstützung beim Wiederaufbau der Immunabwehr.“, erläutert Wührer.

 

„Darmpflege muss so selbstverständlich sein wie Zähneputzen“

Mit ausgewogener Ernährung, ausreichender Bewegung und regelmäßigen Darmspiegelungen lässt sich das Darmkrebsrisiko eindämmen. Die Heilungschancen bei Darmkrebs sind bei früher Diagnose sehr gut. Dennoch schärft Wührer das Bewusstsein für einen gesunden Umgang mit dem eigenen Körper, um Darmkrebs keine Chance zu geben: „Darmpflege muss so selbstverständlich sein wie Zähneputzen.“


Quelle:

MeGeMIT – Medizinische Gesellschaft für Mikroimmuntherapie: www.megemit.org

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