Donnerstag, März 28, 2024

Starkes Immunsystem durch Mikroimmuntherapie

Mittels Mikroimmuntherapie werden dem Immunsystem durch immuneigene Substanzen gezielt Informationen übermittelt, um dessen natürliche Abwehreigenschaften wiederherzustellen.

Ein intaktes Immunsystem fungiert als wichtigstes Schutzschild gegenüber krankheitserregenden Keimen und sorgt so für einen gesunden Organismus. Unser Immunsystem kämpft täglich mit zahlreichen krankheitsverursachenden Faktoren – dazu zählen neben Chemikalien, giftigen oder gar krebserregenden Substanzen auch Bakterien, Viren und Parasiten. Die Mikroimmuntherapie eröffnet neue therapeutische Möglichkeiten sowie eine neue Sichtweise diverser Krankheitsabläufe aus immunologischer Perspektive und ermöglicht so ein besseres Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen äußerlichen und innerlichen Faktoren. So kann letztendlich ein gestörtes Immunsystem wieder dazu in die Lage versetzt werden, natürlich und effizient zu arbeiten.

 

Ursprung der Mikroimmuntherapie

Die Mikroimmuntherapie wurde vor mehr als 30 Jahren durch den belgischen Arzt Dr. Maurice Jenaer, ehemaliger Präsident der königlich belgischen Gesellschaft für Homöopathie, begründet. Er hatte die Idee, homöopathische Verdünnungen von unspezifischen Nukleinsäuren (DNS, RNS), als Grundinformation für Zellsysteme zu verwenden, um den Allgemeinzustand von Patienten mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen zu unterstützen. Die überraschend positiven Ergebnisse bei seinen Patienten bestärkten ihn in seiner Idee, dass der Einsatz von immunkompetenten Substanzen in homöopathischer Aufbereitung, tatsächlich einen regulierenden Einfluss auf ein gestörtes Immunsystem hatte. Dank der rasanten Fortschritte in den Bereichen der biologischen Grundlagenforschung, der Immunphysiologie und der Immunologie, erlebte die Mikroimmuntherapie einen raschen Aufschwung.

 

Die Mikroimmuntherapie heute

Als innovatives Therapiekonzept findet die Mikroimmuntherapie heute sowohl bei akuten als auch chronischen Erkrankungen, denen eine Immunstörung zugrunde liegt, seine Anwendung. Dabei wird versucht, durch Stärkung und Harmonisierung der körpereigenen Abwehr, die Funtionstüchtigkeit des Immunsystems wiederherzustellen.

Zwei besondere Merkmale der Mikroimmuntherapie sind die sublinguale und die sequenzielle Verabreichung der homöopathisch potenzierten Substanzen. Dadurch werden die Wirkstoffe einerseits direkt vom Immunsystem resorbiert und andererseits durch die zeitlich abgestufte Einnahme der Wirkstoffsequenzen die natürlichen, kaskadenartigen Reaktionsabläufe des Immunsystems nachgeahmt. Die in den mikroimmuntherapeutischen Komplexmitteln enthaltenen Wirkstoffe werden durch chemische oder biochemische Methoden hergestellt und sind weder menschlichen noch tierischen Ursprungs. Bei einer Vielzahl von Erkrankungen ist nach einer Diagnose durch den behandelnden Arzt oder Therapeuten eine direkte Verschreibung der entsprechenden Komplexmittel der Mikroimmuntherapie möglich. Bei chronischen Erkrankungen, viralen Reaktivierungen und Autoimmunerkrankungen sollte man jedoch auf spezifische Laboruntersuchungen zurückgreifen. So ist mithilfe dieser Laboruntersuchungen nicht nur eine genaue Ausrichtung der Behandlung, sondern auch eine exakte Verlaufskontrolle des Behandlungserfolges möglich.

Die unter speziellen Verfahren hergestellten und sublingual verabreichten hochverdünnten Immunbotenstoffe (sogenannte Zytokine) haben drei Effekte:

  • die Anregung lokaler Immunreaktionen
  • die Informationsübertragung in die Peripherie, über das Lymphsystem und
  • die Aktivierung des sogenannten JERNE-Netzwerks, dessen Zweck die effektive, explosionsartige Vermehrung von Antikörpern ist.

 

Grundlegende Aspekte der Mikroimmuntherapie

Immunbotenstoffe Zytokine

Bei den Zytokinen handelt es sich um hoch spezialisierte Proteine, die als Botenstoffe für die Kommunikation zwischen den an der Immunantwort beteiligten Elementen des Immunsystems verantwortlich sind.

Sie entfalten ihre Wirkung sowohl in den Zellen, die sie produziert haben, als auch in anderen Zellen oder in entfernt liegenden Organen oder Geweben. Sie werden nur nach einer entsprechenden Aktivierung produziert und finden sich normalerweise nicht in ruhenden Zellen. In ihrer Eigenschaft als Informationsträger bilden sie die Grundlage der in der Mikroimmuntherapie eingesetzten Formeln. Es werden ständig neue Zytokine mit immer neuen Eigenschaften entdeckt und in wissenschaftlichen Veröffentlichungen vorgestellt. Dank der oben dargestellten besonderen Wirkungsmechanismen passt sich die Mikroimmuntherapie entsprechend an und ist dadurch in technologischer Hinsicht stets auf dem neuesten Stand.

 

Minimale Dosierungen

Die Mikroimmuntherapie verwendet hoch verdünnte immuneigene Substanzen, die im Einklang mit den physiologischen Reaktionsabläufen des Immunsystems stehen. Die in der Mikroimmuntherapie eingesetzten Substanzen kommen im menschlichen Organismus in sehr geringen Konzentration vor. Durch die Verwendung von Mikrodosen passt sich die Mikroimmuntherapie den natürlichen Abläufen im menschlichen Organismus an. Außerdem überträgt die hoch verdünnte und potenzierte Substanz Informationen auf klinisch nachvollziehbare Weise. Die Mikrodosen sind also gleichsam der Träger der in den verschiedenen Substanzen enthaltenen Informationen. Durch die Mikrodosen wirkt die Mikroimmuntherapie auf die physiologische Informationsübermittlung des Immunsystems ein, ohne dadurch Nebenwirkungen zu verursachen.

 

Das Prinzip »Verdünnung«

Wir haben gesehen, dass in der Mikroimmuntherapie nur sehr kleine Wirkstoffdosen verwendet werden. Um dem Immunsystem zur Ausschöpfung seines vollen Potenzials zu verhelfen, verfügt die Mikroimmuntherapie über ein weiteres Instrument: die Verdünnungsmodulation. Die Feinabstimmung der in der Mikroimmuntherapie erzielten Wirkung erfolgt auf der Grundlage einer mehr als 200-jährigen empirischen Praxis, nach dem auch in der klassischen Pharmakologie verwendeten Prinzip der verschiedenen Verdünnungsstufen von Arndt-Schultz.

Dabei gilt:

  • Zur Aktivierung der Wirkung einer Substanz verwendet man eine niedrige Verdünnung.
  • Zur Regulierung der Wirkung verwendet man eine mittlere Verdünnung, durch die das Immunsystem über den Nutzen der betreffenden Substanz informiert wird.
  • Zur Hemmung der Wirkung ist eine hohe Verdünnung erforderlich.

Durch die Verwendung von verschiedenen Verdünnungsstufen wird versucht, die Funktionen des Immunsystems in Abhängigkeit von den festgestellten Erkrankungen entweder zu stimulieren, zu regulieren oder zu hemmen. Dabei handelt es sich um ein zentrales Prinzip zur Wiederherstellung der Funktion unseres Immunsystems.

 

Ausrichtung auf verschiedene Ziele

Im Gegensatz zu dem in der klassischen Immunologie gewöhnlich verwendeten Konzept des »selektiven Antagonisten« entfaltet die Mikroimmuntherapie ihre Wirkung auf verschiedenen Ebenen und ist somit ein therapeutischer Ansatz, der sowohl gegen die Symptome als auch gegen die Ursachen gerichtet ist. Sie eignet sich demnach sowohl zur Vorbeugung als auch zur symptomatischen Behandlung.

 

Sequenzielle Informationsübermittlung

Die Immunantwort läuft in zeitlich abgestufter Form ab. Nach Erkennung eines Fremdkörpers analysiert das Immunsystem die Art der Immunstörung und mobilisiert eine bestimmte Zahl von Zellen im Rahmen der so genannten angeborenen Immunantwort. Wenn der Angriff dadurch nicht abgewehrt werden kann, werden weitere Zellen rekrutiert, und eine verfeinerte Strategie wird eingesetzt. So kommt es zu einer Abfolge von Immunreaktionen und zu einem intensiven Informationsaustausch mithilfe der Zytokine. Diese Zytokinkaskade kann man auch als sequenzielle Informationsübermittlung bezeichnen. Die Zytokinkaskade wurde in den Rezepturen der Mikroimmuntherapie berücksichtigt. Jede Rezeptur enthält eine homogene Verteilung von Zytokinen, die in zeitlich abgestufter Form eingenommen werden. Diese Funktion liegt der sequenziellen Verabreichung der Medikamente zugrunde. Der durch die wiederholte Verabreichung der Wirkstoffe vorgegebene Rhythmus ermöglicht dem Immunsystem die Wiederaufnahme seiner natürlichen, kaskadenartig verlaufenden Reaktionsabläufe. Wie in der Schule wird die Informationsaufnahme durch ständiges Wiederholen und eine abgestufte Informationsabfolge gefördert.

 

Spezifische Nukleinsäuren

Neben den Zytokinen als Botenstoffen des Immunsystems enthalten die Rezepturen der Mikroimmuntherapie eine weitere, in hoher Verdünnung eingesetzte Wirkstoffgruppe: die spezifischen Nukleinsäuren (SNA). Dabei handelt es sich um einen winzigen Teil aus einem einzigen Gen eines Organismus. SNA können je nach der verwendeten Verdünnung die Ausbreitung eines körpereigenen oder körperfremden Angreifer hemmen und zusätzlich durch Beeinflussung eines menschlichen Gens einen Zustand der immunologischen Überreaktivität oder der Immunschwäche korrigieren.

 

Aufnahme durch das Lymphsystem

Das Lymphsystem ist aus physiologischer Sicht die Schaltzentrale der Immunantwort und gleichzeitig Treffpunkt und Mobilisierungsort der an der Immunreaktion beteiligten Lymphozyten.

Das zur Verabreichung der Mikroimmuntherapie verwendete Verfahren der sublingualen Verabreichung entspricht am ehesten dem natürlichen Vorgang der Aufnahme einer Information durch die Immunzellen des Organismus.

Die in einer mikroimmuntherapeutischen Kapseldosis enthaltenen Informationen breiten sich so über eine große Kontaktfläche aus und gelangen über den sublingualen Weg unmittelbar in das Zentrum der Lymphozytenzirkulation.

 

Fazit zur Mikroimmuntherapie

Die Mikroimmuntherapie versucht, den Organismus unter Einsatz der wichtigsten an der Immunreaktion beteiligten Akteure zu einer natürlichen und wirksamen Immunantwort zu bringen. Die Mikroimmuntherapie entfaltet eine allgemeine und eine gezielte, nicht toxische Wirkung. Dadurch soll das Immunsystem sein volles Potenzials ausschöpfen.

Die Wirksamkeit der Mikroimmuntherapie entsteht durch das Zusammenspiel der beschriebenen sieben Wirkungsprinzipien. Durch die Mikroimmuntherapie werden dem Immunsystem auf schonende und subtile Weise Informationen übermittelt. Die Mikroimmuntherapie schlägt dabei eine Brücke zwischen komplementären und konventionellen therapeutischen Verfahren und eröffnet durch Kombination verschiedener Verfahren neue therapeutische Perspektiven.

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