Samstag, November 1, 2025

Knochenbrüche vermeiden: Sturzprävention und Bewegungstherapie bei Osteoporose

Maßnahmen zur Sturzprävention und eine effektive Bewegungstherapie bei Osteoporose gehören zu den wichtigsten Faktoren, um Knochenbrüche zu vermeiden.

Unter dem Strich bleibt die Osteoporose oft unerkannt, selbst dann, wenn Knochenbrüche häufiger auftreten und den Betroffenen große Problem bereiten. Neben der Verbesserung der Knochenfestigkeit durch Medikamente zählen die Sturzprävention und eine wirksame Bewegungstherapie bei Osteoporose für mehr neuromuskuläre Leis­tungsfähigkeit zu den wichtigsten Faktoren, um Osteoporose bedingte Knochenbrüche (Frakturen) zu vermeiden. Allgemein gilt, dass regelmäßig Sport und Bewegung sowie ausreichend Kalzium und Vitamin D für gesunde Knochen wichtig sind.



 

Effizienz bestimmter Trainingsformen zur Bewegungstherapie bei Osteoporose untersucht

Zahlreiche aktuelle Studienergebnissen bestätigten zur Effizienz bestimmter Trainingsformen bestätigen in den letzten Jahren die Wirksamkeit verschiedener Bewegungstherapien bei Osteoporose. Dies dokumentiert auch der Dachverband der deutschsprachigen, wissenschaftlichen Gesellschaften für Osteologie in seinen Leitlinien zur Physiotherapie und Bewegungstherapie bei Osteoporose.

Primäre Zielparameter einer unlängst durchgeführten Literaturrecherche waren Knochenbrüche. Da die Such­ergebnisse zu diesem Endpunkt für eine Empfehlung allerdings kaum verwertbar waren, wurden die Ergebnisse der Wirksamkeit von Training und Übungsdurchführung zu den Surrogatparametern Knochendichte, Sturz und Sturzangst für Empfehlungen herangezogen.

Einen hohen Evidenzgrad zum Endpunkt Knochendichte bei postmenopausalen Frauen zeigten beispielsweise ein progressives High-impact-Training mit einer axialen Krafteinwirkung bis zum Fünffachen des Körpergewichts und bei Frauen mit einer Osteopenie ein Mischprogramm aus Kraft- und aeroben Ausdauertraining, wie Steppen und Tanzen.

 

Sturzprävention bei Osteoporose

Zur Sturzprävention bei Osteoporose eignen sich unter dem Strich vor allem Krafttraining für die Beinmuskulatur. Und zwar in Kombination mit Balance­übungen und regelmäßigem Gehen. Wobei Tai Chi nicht nur die Sturzneigung reduzieren kann. Sondern es vermindert auch die Sturzangst.

Eine deutsche Forschungsgruppe zum Training bei älteren Frauen zeigte übrigens auf, dass regelmäßig durchgeführtes Kraft-, Ausdauer- und Koordinationstraining im Vergleich zu einer »sanften» Gym­nas­tik einen signifikant besseren Effekt auf Knochendichte und Sturzreduktion hat. Schießlich scheint ein Beinkrafttraining mit Vibrationen von 25–35Hz diesen Effekt zu erhöhen.




Literatur:

Kerschan-Schindl K. Prevention and rehabilitation of osteoporosis. Wien Med Wochenschr. 2016;166(1-2):22‐27. doi:10.1007/s10354-015-0417-y


Quelle: Prim. Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Preisinger. Bewegungstherapie und Sturzprävention bei Osteoporose, Sturzprophylaxe zum Osteologiekongress 2008 in Hannover. MEDMIX 5/2008.

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