Vorsicht beim Feuerwerk zu Silvester vor Donnerschlägen und Chinaböllern, ein Donnerschlag hat 150 Dezibel, ein Knalltrauma ist bereits ab 135 Dezibel möglich.
Unter dem Strich geben die Menschen in unseren Breiten jährlich hunderte Millionen Euro für Feuerwerkskörper aus. Der Großteil davon geht dabei zu Silvester in die Luft. Einerseits sieht das Feuerwerk natürlich sehr schön aus. Andererseits kann vor allem die Knallerei zu Silvester ein Knalltrauma verursachen und dem Gehör erheblichen, zum Teil irreversiblen Schaden zufügen.
Ein einziger lauter Knall kann ein Knalltrauma zur Folge haben
Donnerschläge und Chinaböller führen die Lärmliste beim Silvesterfeuerwerk an. Ein Donnerschlag ist beispielsweise mit 150 Dezibel so laut wie eine kleine Schusswaffe. Ein Knalltrauma ist allerdings bereits ab 135 Dezibel möglich. Schon ein einziger lauter Knall in der Nähe des Ohres kann deswegen zu Silvester zu einem Knalltrauma führen.
Durchschnittlich mehr als 8.000 Menschen sind jährlich nach Silvester von Verletzungen des Innenohrs durch den Knall von Böllern und Raketen betroffen. Bei etwa einem Drittel von ihnen bleibt ein Hörschaden. Nicht allein der Lärm verursacht den Schaden, sondern vor allem die Druckbelastung durch die Explosion. Dieser Druck kann die feinen Flimmerhärchen im Innenohr unwiderruflich schädigen und das Silvesterfeuerwerk so in jeder Hinsicht zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.
Ein watteartiges, dumpfes Gefühl, ein Rauschen oder Dröhnen können Anzeichen für ein Knalltrauma und in der Folge eines Hörsturzes oder Tinnitus sein. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ist Vorsicht geboten. Sie können die Gefahr des lauten Knalls nicht einschätzen. Außerdem ist ihr Gehör besonders empfindlich.
Mit einfachen Tipps ein Knalltrauma zu Silvester vermeiden
Achtsamkeit und Vorbeugen ist für Groß und Klein der beste Schutz. Mit folgenden Tipps vermeidet man zu Silvester ein Knalltrauma. Schließlich kommt man damit unbeschadet durch die Silvesternacht und mit vollem Gehör ins neue Jahr:
- Erstens Abstand zu Lärmquellen halten. Sobald Sie bemerken, dass direkt neben Ihnen Raketen und Böller in die Luft gejagt werden, schaffen Sie Abstand, vor allem wenn unkontrolliert geböllert wird.
- Zweitens Gehörschutz tragen. Neben dem allgemein verbreiteten Gehörschutz gibt es die Möglichkeit, sich beim Hörakustiker vor Ort einen individuellen Gehörschutz anfertigen zu lassen. Dieser schließt das Ohr ab und kann durch spezielle Filter Frequenzen filtern. Lärm und laute Musik klingen leiser, Unterhaltungen bleiben weiterhin möglich.
- Drittens Kinderohren schützen. Besonders für die Kleinen ist das Böllern der Erwachsenen ab einem gewissen Alter spannend und ein ganz besonderer Spaß zum Jahresende. Damit die sensiblen Kinderohren das gut überstehen, raten Hörakustiker hier besonders zu einem Gehörschutz. Geeignet sind der individuell angefertigte Gehörschutz oder ein Lärmschutzhörer.
- Viertens Ohrenfreundlich böllern. Wer sein Gehör nicht überstrapazieren möchte, kann auf eher harmlose Knaller wie Fontänen, Feuerkreisel oder Knallerbsen zurückgreifen. Sie sind nicht lauter als ein Staubsauger und somit ein ungefährliches Vergnügen für die Silvesternacht.
Quelle: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR https://www.biha.de/