Die Gartentherapie unterstützt Menschen mit psychischen Störungen sowie Schmerzen. Auch bei Gesunden.
Wie ein Sprichwort schon sagt: Willst du ein Leben lang glücklich sein, dann lege einen Garten an. Dass Gärtnern glücklich macht, das können viele Menschen behaupten. Denn der Garten ist ein Naturerlebnis. Die Gartenarbeit rückt außerdem viele Dinge wieder ins rechte Eck und tut dem Körper und der Seele gut. Weiter weckt sie die Kreativität und hilft bei der Entspannung. Dass die Gartentherapie effektiv ist, das belegen bereits viele Studien.
Untersuchungen zeigten eine breite Palette von gesundheitlichen Vorteilen. Wie beispielsweise eine Verringerung der Depression und der Angst. Zudem wirkt sie positiv auf den Body-Mass-Index und bringt eine Erhöhung der Zufriedenheit, der Lebensqualität sowie des Gemeinschaftsgefühls. Die Gartentherapie beziehungsweise die verbessert auch die Herzfunktion und schützt langfristig vor Herzinfarkten.
Gartentherapie – Gardening for Health
Die Gartentherapie kommt inzwischen als unterstützende Therapie für autistische Kinder, für Schmerzpatienten, aber auch in der Jugend- und Altenpflege zum Einsatz. Weiter bei Belastungsstörungen sowie auch in Suchtkliniken und im Strafvollzug. Hierzu wird unter Anleitung von Psychologen und Gartentherapeuten in der Erde gegraben, dann Töpfe gefüllt, gesät und gepflanzt, aber auch gepflegt und vieles mehr. Damit kann man die sensorische Wahrnehmung anregen und die Konzentrationsfähigkeit erhöhen.
Jedenfalls ist heutzutage die Gartentherapie als Therapieform nicht nur in unseren Breiten, sondern auch weltweit – in den USA, Indien und auch anderen Ländern – anerkannt.
Stress abbauen, Lebensgefühl verbessern
Auch gesunde Menschen können von der Gartenarbeit profitieren, denn sie tut wie erwähnte dem Körper und der Seele gut, hilft bei Stress- und Frustabbau und trägt wesentlich zur Verbesserung des Lebensgefühls bei. Diese positive Wirkung liegt jedoch nicht nur an der gärtnerischen Tätigkeit und an dem Arbeiten mit und an der Natur.
Schon im Jahr 2007 haben Forscher der Bristol University und des University College London einen Zusammenhang zwischen dem Kontakt mit Bodenbakterien (Mycobacterium vaccae) und dem Ausstoß des Glückshormons Serotonin gefunden.
Wenn das Immunsystem aus dem Gleichgewicht geraten ist, neigen manche Menschen zu Depressionen. Dann kann der Kontakt mit der Erde und den im Boden enthaltenen Bakterien den Ausstoß von Serotonin ankurbeln. Ähnlich wie bei Antidepressiva, die den Ausstoß von Serotonin fördern.
Was der Garten alles kann
Ein Garten, der die Anforderungen der dort lebenden Menschen erfüllt, wird sprichwörtlich zum Paradies.
Das Beobachten des Jahreslaufs und Mitgehen mit den verschiedenen Rhythmen der Natur bringt einerseits zurück in die Balance, andererseits verschafft es aber auch innere Ruhe und Frieden. Man sieht: Alles kommt wieder, jedes Ende bringt etwas Neues, wieder einen Anfang hervor.
Ein Garten hat mehrere Funktionen: Er ist Platz zum Arbeiten, zum Spielen und zum Feiern, oder auch nur zum Beobachten. Speziell im Naturgarten bilden Fauna und Flora eine Symbiose, in der es viel zu entdecken gibt. Sowohl heimische Wildpflanzen, die für die Gesundheit genutzt werden können, als auch Wildtiere siedeln sich im Naturgarten an.
Nicht zuletzt ist es auch für unsere Kinder sehr wichtig, den Kontakt unmittelbar mit der Natur zu bewahren, kleinere, einfache Arbeiten schaffen auch hier einen wichtigen Ausgleich zur immer digitaler werdenden Umwelt – eben besonders für Kinder.
Literatur:
Christina M., Gigliotti, Shannon E. Jarrott, Jeremy Yorgason. Harvesting Health. Effects of Three Types of Horticultural Therapy Activities for Persons with Dementia. SAGE Journals, First Published June 1, 2004
Masashi Soga, Kevin J.Gaston, Yuichi Yamaurac. Gardening is beneficial for health: A meta-analysis. Preventive Medicine Reports, Volume 5, March 2017, Pages 92-99
Eva Schumann: Gartentherapie: Gärtnern für die Seele, 2016
Gartenarbeit schützt vor Herzattacken, MMW – Fortschritte der Medizin, April 2011, Volume 153, Issue 15, pp 1–1