Montag, September 16, 2024

Projekt Fair-Teiler zum Wiener Landessieger gekürt

Die Wiener Orte des Respekts stehen fest: das Projekt Fair-Teiler von foodsharing Österreich wurde zum Wiener Landessieger gekürt.

280 Projekte aus Wien wurden im Rahmen der gleichnamigen österreichweiten Kampagne als „Orte des Respekts“ eingereicht, 146 davon erfüllten alle Teilnahmekriterien und wurden als Orte des Respekts nominiert. Als Sieger ging die Initiative Fair-Teiler des Vereins foodsharing Österreich hervor. „Den Initiator/innen ist es durch eine simple Lösung gelungen, das Bewusstsein für den Wert von Nahrungsmitteln zu erhöhen und zahlreiche Freiwillige für die Verbreitung der Idee zu mobilisieren“, begründet ORF-Fernsehdirektorin Mag. Kathrin Zechner die Entscheidung der Jury. Vereinsgründerin Andrea Beltrame nahm von Dr. Karl Stoss, Vorstand Österreichische Lotterien und Prof. DDr. Christian Köck, Vorstandsmitglied des Vereins Respekt.net heute als Auszeichnung die Ort des Respekts-Tafel entgegen. Das Preisgeld in der Höhe von 2.000 EUR kommt dem Projekt zugute.

Fair-Teiler von Foodsharing steht auch für Respekt gegenüber Nahrungsmitteln, deren Erzeugung mit viel Arbeit, Kosten für die Umwelt und dem Tod tierischen Lebens

Der Wettbewerb „Österreich sucht Orte des Respekts“ hat gezeigt: Es gibt in Wien weit mehr Engagement, als der Öffentlichkeit bewusst ist. „Die eingereichten Projekte erreichen unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Neben Initiativen für MigrantInnen, stechen generationenübergreifende und Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche hervor. Ich freue mich sehr, dass Fair-Teiler ausgewählt wurde. Es bringt Menschen hohen Nutzen mit geringstem Aufwand und spart Kosten für die Entsorgung nicht benötigter Lebensmittel. Es steht auch für Respekt gegenüber Nahrungsmitteln, deren Erzeugung mit viel Arbeit, Kosten für die Umwelt und dem Tod tierischen Lebens verbunden ist“, zeigt sich Prof. DDr. Christian Köck, Vizepräsident des Initiators Respekt.net, erfreut.

„Wir möchten das globale Problem der Lebensmittelverschwendung lokal lösen und Bewusstsein für den ideellen Wert der Nahrung schaffen“, so Andrea Beltrame, Das ist die Motivation, die hinter dem Projekt Fair-Teiler des Vereins foodsharing Österreich – Lebensmittel retten und teilen steht. Ziel der Fair-Teiler ist es, überschüssige Lebensmittel unkompliziert und kostenlos teilen zu können. Fair-Teiler ermöglicht allen Menschen selbst aktiv an einer Lösung mitzuwirken.

Fair-Teiler in Wien

Die 19 Fair-Teiler in Wien finden sich in Einrichtungen wie Universitäten, Cafés, Büros und im öffentlichen Raum. Fair-Teiler sind öffentlich zugängliche Sammelstellen für Lebensmittel, wie etwa Kühlschränke oder Regale, in die man Lebensmittel hineinstellen kann, die noch genießbar sind, aber nicht mehr benötigt werden. Bedienen darf sich dort jeder, und zwar kostenlos. „In Wien ist die Nachfrage so groß, dass wir daran arbeiten, in jedem Bezirk mindestens einen Fair-Teiler zu etablieren“, erklärt Beltrame die nächsten Schritte. Österreichweit gibt es bereits 53 Fair-Teiler die seit 2013 mithilfe von 1300 Freiwilligen aufgebaut wurden.

Mag. Kathrin Zechner, ORF Fernsehdirektorin, begründet die Wahl des Landessiegers: „Die soziale Innovation von Fair-Teiler liegt in der Einfachheit des Konzepts. Jede/r einzelne von uns ist mit Lebensmittelverschwendung konfrontiert – der ORF hat genau dieses Thema in seinem Mutter Erde Schwerpunkt in diesem Jahr breit kommuniziert. Eine starke Idee, die in der Realität leicht umsetzbar ist, ermöglicht, dass sie überall und von jedem/r übernommen werden kann. Der schnelle Erfolg der Fair-Teiler macht deutlich, dass hier effizient auf ein weit verbreitetes Bedürfnis der Bevölkerung geantwortet wurde.“

Gratulationen bei der Preisübergabe für das Projekt kommen auch von Gen.-Dir. Dr. Karl Stoss, Vorstandsvorsitzender Österreichische Lotterien und Sponsor des Wettbewerbs: „Wir leben in einer Zeit der politischen Spannungen zwischen Ländern und Religionen und der zunehmenden Radikalisierung der Sprache. Umso wichtiger ist es, die Grundwerte der Gemeinschaft wieder in den Vordergrund zu rücken, einander mit Respekt zu begegnen. Der Fair-Teiler stärkt das Wir-Gefühl in unserem lokalen Umfeld und hilft sozialen Ausgleich im Kleinen und gleichzeitig flächendeckend zu schaffen.“

Österreichweit über 800 Einreichungen

Die Resonanz auf die Initiative „Orte des Respekts“ übertraf alle Erwartungen der Initiatoren vom Verein Respekt.net. Mit Unterstützung von Raiffeisen, UNIQA Österreich, Kahane Foundation und den Österreichischen Lotterien sowie zahlreicher weiterer Partner riefen sie im März die Bevölkerung dazu auf, jene Orte aus ihrem Umfeld zu benennen, an denen Menschen etwas Besonderes für ihre Umwelt tun. In nur drei Monaten wurden mehr als 800 Projekte eingereicht. Mit großer Sorgfalt wählten Experten in einem mehrstufigen Verfahren die herausragendsten aus und legten sie einer hochkarätigen Jury zur finalen Abstimmung und Wahl der Landessieger sowie des Bundessiegers vor.

Diese zehn Projekte aus Wien haben im zweistufigen Jury-Prozess nach Bewertung aller Kriterien insgesamt die höchste Punktezahl erreicht:

Fair-Teiler – www.foodsharing.at
Gastfamilien für unbegleitete minderjährige AsylwerberInnen – www.verein-kui.at
Together – is better – (Privatinitative)
Die Schweigende Mehrheit sagt Ja – www.schweigendemehrheit.at qualitätszeit –www.qualitaetszeit.at
Café PROSA – www.vielmehr.at
UniClub plus – www.uniclub.at
Vienna Law Clinics – www.viennalawclinics.org
WIENER LERNTAFEL – www.lerntafel.at
Shalom Alaikum – Jewish Aid for Refugees –www.facebook.com/ShalomAlaikumVienna/

Mitglieder der Jury: Julia Dujmovits, Dr. Bettina Reiter, Dr. Heide Schmidt, Mag. Terezija Stoisits, Mag. Kathrin Zechner, Hartwig Löger, Dr. Karl Sevelda, Mag. Roland Wadl

Auswahlkriterien: Nachhaltigkeit, Einbindung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, Vorbildwirkung, Gleichbehandlung, Kreativität und Innovation bei der Umsetzung

Basisinformationen Verein Respekt.net:
http://verein.respekt.net/service/presse/zahlen-und-fakten/

Alle nominierten Projekte aus Wien finden Sie unter:
http://bit.ly/2cbW1fN

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