Mittwoch, November 5, 2025

Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen mit Bedacht einsetzen

Betroffene sollten sich unbedingt vor der Einnahme von Medikamenten, die Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, Diclofenac und Naproxen enthalten, in der Apotheke beraten lassen.

Unter dem Strich gilt, dass je schlechter die Nierenfunktion ist, desto geringer die Dosis von Medikamenten sein sollte. Einerseits ist zwar die richtige Dosierung von Arzneimitteln für den Erfolg einer Therapie entscheidend. Andererseits muss man auch die Dosierung anpassen, wenn die Niere nicht richtig arbeitet. Im Grunde genommen weiß Arzt oder Apotheker, wie sich eine Nierenschwäche feststellen lässt. Und was Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wissen sollten. Schließlich wissen Experten auch, was das für die Selbstmedikation mit Schmerz- und Erkältungsmitteln bedeutet. Als Faustregel gilt: Je schlechter die Nierenfunktion, desto geringer die Dosis. Betroffene sollten sich jedenfalls unbedingt vor der Einnahme von Medikamenten, die Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, Diclofenac und Naproxen enthalten, in der Apotheke vor Ort beraten lassen.

 

Nierenschwäche bleibt lange unbemerkt

Die Niere muss sich beim Menschen um Entsorgung der Schadstoffe kümmern. Sie produziert den Harn und scheidet damit verschiedene wasserlösliche Wirkstoffe aus. Bei einer Nierenschwäche kommt dieses Filtersystem allerdings aus dem Gleichgewicht. Dann kann der Organismus Medikamente und deren Abbauprodukte nicht mehr ausscheiden.

Wenn man dann diese Medikamente weiter einnimmt, dann steigt der Wirkstoffspiegel im Körper an. Dadurch kann es zu Nebenwirkungen kommen. Allerdings kann eine Nierenschwäche lange unbemerkt bleiben. Denn oft zeigen sich Schäden erst, wenn die Leistung der Niere bereits unter 60 Prozent gesunken ist. Das kann sich durch Wassereinlagerungen, sogenannten Ödemen, in den Beinen äußern oder durch einen gestörten Mineralienhaushalt.

Auch eine geringere Belastbarkeit und Müdigkeit können Warnhinweise sein. Ob die Niere gut funktioniert, kann der Arzt durch eine Kreatinin-Bestimmung feststellen. Oder durch einen Test, der den Eiweißgehalt im Urin misst.


Ibuprofen, bewährtes Schmerzmittel gegen Fieber und Schmerzen auch sicher bei Covid 19

Das Schmerzmittel Ibuprofen hat sich gegen Fieber und Schmerzen seit langem bewährt. © fizkes / shutterstock.com
Das Schmerzmittel Ibuprofen hat sich gegen Fieber und Schmerzen seit langem bewährt. © fizkes / shutterstock.com

Ibuprofen ist ein wirksames, gut verträgliches Schmerzmittel gegen Fieber und Schmerzen – auch jetzt in der Corona-Pandemie bei der Behandlung von Covid-19. Mehr dazu unter https://medmix.at/ibuprofen-schmerzmittel-fieber-schmerzen/


Dosis muss zur Nierenleistung passen

Patienten mit einer reduzierten Nierenfunktion sollten sich vor der Einnahme von rezeptfreien Schmerz- und Erkältungsmitteln in der Apotheke zur korrekten Dosierung beraten lassen. Das gilt auch für Kombipräparate, die Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, Diclofenac und Naproxen enthalten. Eventuell muss auch ganz von diesen abgeraten und eine verträglichere Alternative gefunden werden.

 

Nieren pfleglich behandeln

Grundsätzlich gilt: Eine unkritische Selbstmedikation mit Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen in hohen Dosen über einen längeren Zeitraum kann auch die Nieren von gesunden Menschen schädigen. Halten Schmerzen länger als drei Tage an, sollte die Ursache abgeklärt werden, ehe unbedacht zu Schmerzmitteln gegriffen wird. Außerdem gilt es, auf die empfohlene Tagesmenge an Flüssigkeit – zwischen 1,5 und 2 Litern – zu achten. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und reduzierter Trinkmenge besprechen dies am besten mit dem behandelnden Arzt oder Nephrologen.

 

Schwere der Niereneinschränkung sollte bekannt sein

Bei einer eingeschränkten Nierenfunktion können Arzt und Apotheker Auskunft zu möglichen Optionen geben. Eine Anpassung der Dosis kann bei Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac sowie Naproxen beispielsweise durch eine geringere Tablettenstärke oder durch größere Einnahmeabstände erfolgen. Dies sollte man allerdings nicht eigenmächtig durchführen. Durch eine Analyse der verschiedenen eingesetzten Medikamente erkennt der Apotheker bei einem Patienten auch potentiell nierenschädigende Präparate. Sowie Wechselwirkungen zwischen Medikamenten, die eine verstärkte Nierenschädigung verursachen.


Schmerzmittel bei Zahnextraktion: rechtzeitig vor dem Zahn ziehen

Schmerzmittel sollte man bereits vor der Zahnextraktion und nicht nachher einnehmen.
Schmerzmittel
sollte man bereits vor der Zahnextraktion und nicht nachher einnehmen.

Viele Schmerzspezialisten meinen, dass man vor dem Zahn ziehen schon ein Schmerzmittel einsetzen sollte. Dann wirkt es rechtzeitig nach der Zahnextraktion. Mehr dazu unter https://medmix.at/schmerzmittel-bei-zahnextraktion-rechtzeitig-einnehmen/


Literatur:

Wojcieszyńska D, Guzik U. Naproxen in the environment: its occurrence, toxicity to nontarget organisms and biodegradation. Appl Microbiol Biotechnol. 2020 Mar;104(5):1849-1857. doi: 10.1007/s00253-019-10343-x. Epub 2020 Jan 10. PMID: 31925484; PMCID: PMC7007908.

Michalska-Małecka K, Regucka A, Śpiewak D, Sosnowska-Pońska M, Niewiem A. Does the use of acetylsalicylic acid have an influence on our vision? Clin Interv Aging. 2016 Nov 3;11:1567-1574. doi: 10.2147/CIA.S115234. PMID: 27843305; PMCID: PMC5098504.

Gan TJ. Diclofenac: an update on its mechanism of action and safety profile. Curr Med Res Opin. 2010 Jul;26(7):1715-31. doi: 10.1185/03007995.2010.486301. PMID: 20470236.

Moore N. Ibuprofen: a journey from prescription to over-the-counter use. J R Soc Med. 2007;100 Suppl 48:2-6. PMID: 18335846.

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