Samstag, November 1, 2025

Annexin A3 für die Produktion von Hepatitis C-Viruspartikeln

Das Protein Annexin A3 (ANXA3) haben Forscher nun als Regulator bei der Reifung und dem Zellaustritt von Hepatitis C-Viruspartikeln identifiziert.

Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie: Protein Annexin A3 (ANXA3) als Regulator bei der Reifung und dem Zellaustritt von Hepatitis C-Viruspartikeln identifiziert. Für die Produktion von Hepatitis C-Viruspartikeln spielen sogenannte „Lipid Droplets“ (Fetttröpfchen) im Zytoplasma eine wichtige Rolle.

Ein Team von Wissenschaftlerinnen am Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI) hat jetzt mithilfe einer quantitativen „Lipid Droplet“-Proteomanalyse Annexin A3 (ANXA3) als ein Protein identifiziert, dass für die Reifung und den Zellaustritt von Hepatitis C-Viruspartikeln eine entscheidende Rolle spielt. Die Ergebnisse sind nun in dem renommierten Fachjournal „Cell Reports“ erschienen.

Drei Prozent der Weltbevölkerung sind mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) infiziert, dem Auslöser von zahlreichen schweren Lebererkrankungen. Zwar gab es in den vergangenen Jahren Fortschritte in der Entwicklung von antiviralen Therapien, jedoch sind diese oft sehr teuer und für viele Betroffene nicht zugänglich. Die weitere Erforschung der Virus-Wirt-Interaktion des Hepatitis C-Virus ist deshalb essentiell. Der HPI-Nachwuchsgruppe „HCV-Replikationen“ ist es nun gelungen, die Wechselwirkungen zwischen dem Hepatitis C-Virus und der menschlichen Wirtszelle weiter zu charakterisieren. Mittels einer quantitativen „Lipid Droplet“-Proteomanalyse konnten sie das Protein Annexin A3 (ANXA3) als wichtigen Cofaktor für die Virusreifung identifizieren: ANXA3 wird spezifisch zu Lipid-reichen Fraktionen in HCV-infizierten Zellen gebracht, um dort die Reifung und den Zellaustritt des Viruspartikels zu unterstützen.

„Unsere Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, wie das Hepatitis C-Virus ‚Lipid Droplets’ und assoziierte Proteine der Wirtszelle nutzt, um sich zu replizieren. Damit ist es uns gelungen, die Morphogenese des Virus besser zu verstehen“, erklärt Dr. Eva Herker, Leiterin der HPI-Nachwuchsgruppe „HCV Replikation“.

An der Studie war neben dem Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie, die Core Facility „Mass Spectrometric Proteomics“ am Institut der Klinischen Chemie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) beteiligt.

Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Cell Reports“ veröffentlicht:
Kathrin Rösch, Marcel Kwiatkowski, Sarah Hofmann, Anja Schöbel, Cordula Grüttner, Marcus Wurlitzer, Hartmut Schlüter, and Eva Herker (2016). Quantitative Lipid Droplet Proteome Analysis Identifies Annexin A3 as Cofactor for HCV Particle Production. Cell Reports 16, 1-13, September 20, 2016.

Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Fokus Kinder

Behandlung mittels Psychotherapie bei jungen Menschen mit Depression

Psychotherapie wie die kognitive Verhaltenstherapie sollte die erste Behandlung bei jungen Menschen mit Depression sein. Und erst später Medikamente. Laut einer rezenten australischen Studie sollte...
- Advertisement -

Related Articles

Depressionen bei Kindern und im Jugendalter erkennen

Traurigkeit ist häufig ein Anzeichen für Depressionen bei Kindern: Bis zu 2,5 Prozent der Kinder und bis zu 8,3 Prozent im Jugendalter leiden daran,...

Fieber bei Kindern muss man erst senken, wenn das Kind dadurch leidet

Wenn die Temperatur stark steigt, dann hilft das oft gegen Krankheitserreger. Wobei man Fieber bei Kindern nicht senken muss, solange das Kind nicht darunter...

Enuresis – beim Einnässen von Kindern an alles denken

Prinzipiell muss man zwischen der klassischen Enuresis und der nicht organischen und organischen Harninkontinenz unterscheiden. Beim Einnässen von Kindern muss man zwischen erstens der klassischen Enuresis,...