Dienstag, November 4, 2025

Verbesserte Wirkungen der Tiefen Hirnstimulation bei Parkinson

Unterschiedliche Wirkungen der Tiefen Hirnstimulation bei Parkinson sollen eine bessere Beweglichkeit bei weniger Nebenwirkungen ermöglichen.

Wissenschaftler haben in einer rezenten Untersuchung die Auswirkungen der Tiefen Hirnstimulation (THS) auf motorische Funktionen und kognitive Leistungen bei Patienten mit Morbus Parkinson untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass die kognitiven Nebeneffekte, die durch diese Behandlung entstehen können, auf einer anderen neuralen Route erfolgen als die erhoffte Steigerung der motorischen Fähigkeiten. Diese Einsichten helfen dabei, Behandlungsansätze für Parkinson-Patienten zu verfeinern.

 

Tiefe Hirnstimulation (THS) für Parkinson-Patienten

Die Tiefe Hirnstimulation (THS) stellt für Parkinson-Patienten, die auf Medikamente nicht ausreichend reagieren, eine wirksame Behandlungsoption dar. Der Nucleus subthalamicus im Zwischenhirn, ein zentraler Knotenpunkt für die Regulation von Bewegungen und auch für kognitive Funktionen wie Entscheidungsfindung und Reaktionsgeschwindigkeit, wird dabei gezielt stimuliert.

Durch ihre Experimente, die den Einfluss der THS auf kognitive und motorische Funktionen untersuchen, konnten die Wissenschaftler mittels bildgebender Verfahren und Netzwerkanalysen belegen, dass Verbesserungen in der Motorik und ungewollte kognitive Veränderungen, wie impulsives Verhalten in Entscheidungssituationen, durch separate neuronale Wege beeinflusst werden.

Diese Erkenntnisse vertiefen das Verständnis der bei Parkinson beeinträchtigten neuronalen Netzwerke und bieten neue Perspektiven auf die Krankheitsmechanismen sowie die Funktionsweise der THS. Ein umfassenderes Wissen über die therapeutischen Prozesse ermöglicht es, die Hirnstimulation zu optimieren, Nebenwirkungen zu minimieren und somit die Lebensqualität von Parkinson-Patienten zu steigern.

 

Ausblick

In Zukunft plant man, durch die Analyse der Nervenaktivität spezifische Muster der Erkrankung von normalen Verhaltensweisen zu unterscheiden. Ziel ist es, die Hirnstimulation individuell und in Echtzeit an den Bedarf des Patienten anzupassen, was einen wesentlichen Fortschritt hin zu einer personalisierten, bedarfsorientierten Therapie darstellt.


Literatur:

Neumann WJ, Schroll H, de Almeida Marcelino AL, Horn A, Ewert S, Irmen F, Krause P, Schneider GH, Hamker F, Kühn AA. Functional segregation of basal ganglia pathways in Parkinson’s disease. Brain. 2018 Sep 1;141(9):2655-2669. doi: 10.1093/brain/awy206. PMID: 30084974.


Quelle: Klinik für Neurologie am Campus Charité Mitte – www.charite.de


Bildunterschrift: Eine dreidimensionale Computersimulation des menschlichen Gehirns ermöglicht es Forschern, durch die bei der Tiefen Hirnstimulation eingesetzten Elektroden, tiefe Einblicke in die neuronalen Aktivitäten der Basalganglien und deren verknüpfte Nervenwege (dargestellt im orangefarbenen Kreis) bei Erkrankungen wie Parkinson zu gewinnen. Die Basalganglien, wichtige Bereiche im Gehirn, spielen eine entscheidende Rolle bei der Steuerung von Bewegungen. Copyright: Neumann/Charité

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