Speziell in niedriger Dosis zeigt Resveratrol gegen Krebs Wirkung, der Inhaltsstoff aus roten Trauben kann vor allem auch Darmkrebs vorbeugen helfen.
Weniger ist mehr, das gilt auch für Resveratrol gegen Krebs! Resveratrol ist der bekannteste Inhaltsstoff der roten Traube, der seine Wirkung – laut neuesten Untersuchungen – besonders in niedriger Dosierung gut entfalten kann. Im Zuge einer soeben im Fachjournal Science Translational Medicine veröffentlichten Studie, bildeten Mäuse, die mit geringen Mengen des Antioxidans behandelt wurden, weniger Darmkrebs-Tumore.
Bisherige Studien beschäftigten sich hauptsächlich mit hochdosiertem Resveratrol und dessen Auswirkung auf das Krebsgeschehen. Die aktuelle Untersuchung ist die erste ihrer Art, die sich der Wirkung niedriger Resveratrol-Dosierung – entsprechend ca. einem Glass Rotwein – widmet. Die aktuelle Beobachtung könnte erklären, warum Resveratrol in Human-Studien bisher nur wenig überzeugte – die Dosis war einfach zu hoch.
Gesundheitsfördernde Wirkung von Resveratrol gegen Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen seit langem bekannt
Die gesundheitsfördernde Wirkung des Pflanzenstoffes Resveratrol ist bereits seit langem bekannt – beispielsweise in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Dennoch sorgt die Thematik aus wissenschaftlicher Sicht immer wieder für heftige Diskussionen – nicht zuletzt aufgrund einer im Jahr 2014 veröffentlichten Studie, wonach Menschen die Resveratrol zu sich nahmen, gegenüber einer Kontrollgruppe keine gesundheitlichen Vorteile erlangten.
Mit ihrer aktuellen Studie eröffnen Wissenschafter der Universität Leicester nun einen neuen Diskussionspunkt in Sachen Resveratrol – demnach könnte die fehlende Wirkung von Resveratrol in diversen Studien auf eine zu hohe Dosierung zurückzuführen sein.
Trotzdem epidemiologische Daten darauf hinweisen, dass Resveratrol aus der Nahrung über schützende Eigenschaften verfügt, griffen Wissenschaftern in bisherigen Untersuchungen stets zu wesentlich höheren Dosierungen.
Niedrige und eine deutlich höhere Mengen von Resveratrol gegen Krebs im Vergleich
Im Zuge der aktuellen Studie verglichen die Forscher eine niedrige und eine deutlich höhere Konzentration von Resveratrol gegen Krebs im Mausmodell. Ziel der Studie war es, die Wirkung dieser Dosierungen auf Darmkrebs-Tumore ausfindig zu machen.
Während eine Gruppe mit Resveratrol-Mengen entsprechend einem Glass Rotwein behandelt wurden, erhielten übrige Mäuse eine 200-fach höhere Dosis. Zudem fütterten die Forscher jeweils einen Teil der Mäusegruppen mit besonders fettreicher Nahrung.
Zur Prävention Resveratrol gegen Krebs
Interessanterweise stellte sich heraus, dass die niedrigere Dosierung von Resveratrol gegen Krebs wesentlich wirksamer war als die höhere. So kam es bei Mäusen, die fettreiches Futter und nur wenig Resveratrol erhielten, im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe, zu einer 40 prozentigen Reduktion der Krebsgeschwüre im Darm.
Zwar zeigte auch die hohe Dosierung ihre Wirkung, doch diese war wesentlich weniger ausgeprägt. Weiterführende Versuche mit menschlicher Darmschleimhaut bestätigten diese Ergebnisse. Warum gerade geringe Dosierungen wirksam zu sein scheinen, ist bis dato nicht geklärt. Nun gilt es die in Mäusen beobachtete Wirkung Resveratrol gegen Krebs im Zuge klinischer Studien auf den Menschen umzulegen.
In weiterer Folge soll geklärt werden, warum Resveratrol gegen Krebs besonders in Kombination mit fettreichem Futter wirksam war. Der Stoff könnte möglicherweise gezielt gegen den tumorfördernden Effekt fettreicher Kost ankämpfen, so die Spekulationen der Wissenschafter.
Die Erkenntnisse verdeutlichen, dass der Zusammenhang von Dosis und Wirkung nicht immer eindeutig ist. So könnte es auch bei anderen Pflanzenstoffen oder Vitaminen zu ähnlichen Umkehreffekten kommen.
Literatur:
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Quelle:
DI Alexandra Springler. Vorbeugende Wirkung von Resveratrol gegen Krebs. MEDMIX online 2015.