Freitag, Oktober 31, 2025

Post-COVID-Rehabilitation: Atemlosigkeit, Fatigue und Husten wirksam behandeln

Im Rahmen der Rehabilitation bilden sich Post-Covid-Symptome wie Atemlosigkeit, Atemnot, Kurzatmigkeit sowie auch Fatigue und Husten relevant zurück.

Langzeitfolgen Pulmonale, muskuloskelettale, neurologische, kardiale sowie psychologische Folgen können bei einigen COVID-19-Patienten dazu führen, dass Betroffene so beeinträchtigt sind, dass sie Aktivitäten des täglichen Lebens nicht mehr vernünftig auszuführen können. Das kann in Folge auch sozialen Einschränkungen führen. Die Rehabilitation gegen Post-Covid-Symptome ist ein wichtiges Glied in der Versorgung, Und zwar insbesondere nach einer schweren Erkrankung und bei pflegebedürftigen älteren Menschen mit chronischen Erkrankungen.

Dabei müssen sich die Maßnahmen der Rehabilitation an den individuellen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientieren. Daher sollten Betroffene nach der Genesung von COVID-19 auf mögliche oder auftretende Post-COVID-Symptome untersucht werden, um eine jeweils effektive Rehabilitation – im Krankenhaus oder auch in der ambulanten Versorgung) zu definieren. Diese sollte idealerweise von einem multidisziplinären Team betreut werden: mit Experten der Physikalischen Medizin, Reha-Therapeuten, Psychologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Atemtherapeuten. Zum Einsatz kommen Medikamente sowie nicht-pharmakologischen Interventionen.

 

Aktuell versucht man, folgende Definitionen auch im Rahmen der S1-Leitlinie zu verankern:

  1. Akute COVID-Erkrankungen bis vier Wochen. Die klinische Symptomatik besteht bis zu vier Wochen nach akuter SARS-CoV-2-Infektion fort.
  2. Weiterbestehende COVID-Erkrankung ab vier Wochen. Die Symptome bestehen vier bis zwölf Wochen nach akuter SARS-CoV-2-Infektion fort.
  3. Post-COVID-Syndrom. Sind die Symptome zwölf Wochen nach akuter COVID-Infektion noch vorhanden, spricht man von einem Post-COVID-Syndrom.
  4. Das Long-COVID-Syndrom bezeichnet den Symptomenverlauf von Woche vier bis über die Woche zwölf hinaus.

 

Was bedeutet Long-COVID inhaltlich?

  1. Symptome, die aus der akuten COVID-19-Phase oder deren Behandlung fortbestehen.
  2. Symptome, die zu einer neuen gesundheitlichen Einschränkung geführt haben.
  3. Neue Symptome, die nach Ende der akuten Phase aufgetreten sind, aber als Folge von COVID-19 assoziiert sind.
  4. Verschlechterung einer bereits bestehenden Grunderkrankung. Sera volo et. al 2020

 

Wie viele Patienten haben Probleme nach COVID?

Diese Daten sind schwierig zu erheben. Es gibt von dem englischen Statistik-Office eine Angabe, dass 13,7 Prozent der Erkrankten nach zwölf Wochen Long-COVID-Symptome haben.

 

Was für Symptome sind häufig?

Es gibt eine Reihe von Symptomen, die zu Phänotypen zusammengefasst werden können. Phänotypen wie der Fatigue-Phänotyp (mit extremer Müdigkeit), der pneumologische Phänotyp – bestehend aus Dyspnoe (Atemlosigkeit, Atemnot, Kurzatmigkeit), Husten und oder Schlafproblemen –, der neurologische Phänotyp sowie der kardiologische Phänotyp und so weiter. Für jeden Patienten müssen die entsprechenden Symptome herausgearbeitet werden und entsprechend, so weit möglich, behandelt werden.

Beim Lungen-Phänotyp sind neben Husten, Schlafstörungen auch pathologische Lungenfunktions- beziehungsweise CT-Befunde erhoben worden, die aber typischerweise eine gute Rückbildungstendenz haben. Das gilt für milde bis kritisch schwere Verläufe.

 

Behandlung bei der Post-COVID-Rehabilitation

Es fehlen zumeist Daten zur Therapie. Mittels einer multidisziplinären und individualisierten Rehabilitation konnte man zeigen, dass sich sowohl Dyspnoe wie auch Fatigue und Husten im Rahmen des Rehabilitationsaufenthaltes relevant zurückbilden.


Literatur:

Kamal M, Abo Omirah M, Hussein A, Saeed H. Assessment and characterisation of post-COVID-19 manifestations. Int J Clin Pract. 2021 Mar;75(3):e13746. doi: 10.1111/ijcp.13746. Epub 2020 Nov 3. PMID: 32991035; PMCID: PMC7536922.

Asly M, Hazim A. Rehabilitation of post-COVID-19 patients. Pan Afr Med J. 2020 Jul 9;36:168. doi: 10.11604/pamj.2020.36.168.23823. PMID: 32952812; PMCID: PMC7467884.


Quelle:

STATEMENT Post-COVID: Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung diagnostizieren und behandeln Professor Dr. med. A. Rembert Koczulla Deutsche Lungenstiftung e. V. (DLS), Chefarzt am Fachzentrum für Pneumologie der Schön Klinik Berchtesgadener Land, Prien am Chiemsee

Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Fokus Kinder

Behandlung mittels Psychotherapie bei jungen Menschen mit Depression

Psychotherapie wie die kognitive Verhaltenstherapie sollte die erste Behandlung bei jungen Menschen mit Depression sein. Und erst später Medikamente. Laut einer rezenten australischen Studie sollte...
- Advertisement -

Related Articles

Depressionen bei Kindern und im Jugendalter erkennen

Traurigkeit ist häufig ein Anzeichen für Depressionen bei Kindern: Bis zu 2,5 Prozent der Kinder und bis zu 8,3 Prozent im Jugendalter leiden daran,...

Fieber bei Kindern muss man erst senken, wenn das Kind dadurch leidet

Wenn die Temperatur stark steigt, dann hilft das oft gegen Krankheitserreger. Wobei man Fieber bei Kindern nicht senken muss, solange das Kind nicht darunter...

Enuresis – beim Einnässen von Kindern an alles denken

Prinzipiell muss man zwischen der klassischen Enuresis und der nicht organischen und organischen Harninkontinenz unterscheiden. Beim Einnässen von Kindern muss man zwischen erstens der klassischen Enuresis,...