Donnerstag, April 25, 2024

Olaparib beim BRCA-mutierten fortgeschrittenen Ovarialkarzinom

Die Phase-III-Studie SOLO-1 zur Erhaltungstherapie beim BRCA-mutierten fortgeschrittenen Ovarialkarzinom zeigt, dass Olaparib die Krankheitsprogression verzögert.

Olaparib – mit dem Markennamen Lynparza 2014 als erster PARP-Inhibitor zugelassen – hat derzeit die Zulassung zur Monotherapie für die Erhaltungstherapie von erwachsenen Patientinnen mit einem Platinsensitiven Rezidiv eines high-grade epithelialen Ovarialkarzinoms, Eileiterkarzinoms oder primären Peritonealkarzinoms, die auf eine Platin-basierte Chemotherapie ansprechen. Olaparib erreichte jetzt in der Phase-III-Studie SOLO-1 den primären Endpunkt und verlängerte das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) bei Frauen mit einem BRCA-mutierten fortgeschrittenen Ovarialkarzinom. Der Wirkstoff ist damit der derzeit einzige sogenannte Poly-ADP Ribose-Polymerase (PARP)-Inhibitor, für den eine signifikante Wirksamkeit bei der Erstlinien-Erhaltungstherapie des BRCA-mutierten fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms gezeigt wurde.

 

Zielgerichtete Therapieansatz mit Olaparib – Eingreifen in den DNA-Reparaturmechanismus von Tumorzellen – konnte in die Behandlungsleitlinien von Frauen mit einem BRCA-mutierten Ovarialkarzinom-Rezidiv aufgenommen werden

In vitro-Studien zeigten, dass die durch Olaparib hervorgerufene Zytotoxizität die Hemmung der PARP-Enzymaktivität sowie die vermehrte Bildung von PARP-DNA-Komplexen einschließt, was zu DNA-Schäden und dem Absterben von Tumorzellen führt.

Frauen mit BRCA-mutiertem fortgeschrittenem Ovarialkarzinom, die im Rahmen einer Erstlinien-Erhaltungstherapie mit Olaparib behandelt wurden, wiesen nun eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des medianen progressionsfreien Überleben im Vergleich zu Placebo auf. Das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil des PARP-Inhibitors entsprach dem Profil aus vorherigen klinischen Studien.

Olaparib wird derzeit auch als Therapieoption bei einer Reihe von weiteren Tumorentitäten mit Defekten im DNA-Reparaturmechanismus untersucht. Aktuell untersucht die laufende GINECO/ENGOTov25-Phase-III Studie, PAOLA-1, die Wirkung der Kombination mit Bevacizumab als Erstlinien-Erhaltungstherapie bei Frauen mit neu diagnostiziertem fortgeschrittenem Eierstockkrebs, unabhängig von ihrem BRCA-Status.

BRCA-1- und BRCA-2

Frauen mit dem mutierten BRCA-1- oder BRCA-2- Gen erkranken mit wesentlich höherer Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs und Overialkarzinom. Nach Entdeckung der Gene BRCA-1- und BRCA-2 hofften Experten auf neue, zielgerichtete Therapien groß. Frauen mit mutierten BRCA-1- bzw. BRCA-2-Genen werden oft vor die tragische Entscheidung gestellt, ob sie sich Brüs­te oder Eierstöcke operativ entfernen lassen sollen, um eine Krebserkrankung vorzubeugen.

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