Tumorschmerzen sind die am häufigsten beklagten Symptome einer Krebserkrankung, Opioide sind nach wie vor der Eckpfeiler der medikamentösen Schmerztherapie.
Immer mehr Menschen, die mit und jenseits von Krebs leben, stellen Schmerzspezialisten vor große klinische Probleme. Denn ein großer Teil der Patienten leidet unter Tumorschmerzen, und die Symptome behindern die Rehabilitation. Außerdem beeinträchtigen sie erheblich ihre Lebensqualität. Die erfolgreiche Behandlung dieser Schmerzen ist eine enorme Herausforderung.
Wie bei keiner anderen Erkrankung hängen Tumorschmerzen auch unmittelbar mit dem unaufhaltsamen Fortschreiten des Krebs zusammen. Schließlich leiden 30 bis 50% der Patienten bei Diagnose-Stellung sowie 60 bis 90% bei fortgeschrittenem Krebs an Tumorschmerzen. Im Grunde genommen sind Tumorschmerzen jedenfalls ein häufiges Symptom bei Patienten mit Krebs. Eine angemessene Beurteilung und Behandlung der Schmerzen ist entscheidend, um die Lebensqualität und die Gesundheitsergebnisse in dieser Population zu verbessern.
Symptomatik der Tumorschmerzen
Die Beherrschung der Schmerzsymptomatik stellt eine zentrale Aufgabe in der onkologischen Betreuung dar. Denn chronische Tumorschmerzen beeinträchtigen während einer Krebs-Erkrankung nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit. Schließlich beeinflussen sie auch maßgeblich das psychosoziale Empfinden sowie die Lebensqualität der Patienten.
Die Beachtung der pathophysiologischen Grundlage – nozizeptiver versus neuropathischer Schmerz – und die Unterscheidung zwischen akuten und chronischen Tumorschmerzen ist für die Wahl der Therapie erforderlich. In der onkologischen Praxis finden sich typischerweise häufig Mischformen, bei denen jedoch die Symptome chronischer Tumorschmerzen, mit Schlafstörungen, psychomotorischer Verlangsamung und deutlich herabgesetzter Schmerztoleranz im Vordergrund stehen.
Misteltherapie bei Krebs als unterstützende Zusatzbehandlung

Die Misteltherapie bei Krebs gehört mit über 100 Jahre Erfahrungen zu einer der am häufigsten eingesetzten unterstützenden Behandlungen bei Krebs. Mehr dazu unter https://medmix.at/misteltherapie-krebs/
Behandlung von Tumorschmerzen
Vor jeder Behandlung von Tumorschmerzen muss eine sorgfältige Schmerzanalyse stattfinden. Neben der Bestimmung der Schmerzursache muss dabei über die Möglichkeiten einer kausalen Schmerztherapie in Form zytostatischer, strahlentherapeutischer oder chirurgischer Maßnahmen entschieden werden. In jedem Fall sind symptomatische Therapieverfahren in Form einer systemischen medikamentösen Behandlung einzuleiten.
Schließlich publizierte die WHO als Leitlinien zur medikamentösen Schmerztherapie bereits im Jahr 1988 einen sogenannten Stufenplan. Dementsprechend stehen normalerweise Nicht-Opioide oder NSAR am Beginn jeder Behandlung. Erst bei Versagen werden Kombinationen aus schwachen Opioiden und Nicht-Opioiden verabreicht. Schließlich werden in der dritten Stufe starke Opioide mit nichtsteroidalen Antiinflammatoria kombiniert und gegebenenfalls um sogenannte Co-Analgetika ergänzt.
Allerdings sollten zwei Aspekte bei der Einleitung einer medikamentösen Schmerztherapie Beachtung finden: Erstens sollten die behandelnden Ärzte die Stufenleiter nur als Richtlinie verstehen. Es sollte beispielsweise nicht verscuchen, schwerste Schmerzzustände auf der untersten Ebene zu lösen. Hingegen sollte man durchaus jeweils auf einer adäquaten Ebene eingesteigen.
Zweitens stellt das zu erwartende Ansprechen auf eine Behandlung mit Opioide eine relativ einfache und zielgerichtete Grundlage für die Therapieentscheidung dar. Schließlich sind Opioide heutzutage der Eckpfeiler der pharmakologischen Behandlung von Tumorschmerzen, wobei sich ihre Rolle ständig weiterentwickelt.
Trotz des insgesamt eher langsamen Fortschritts bei der Entwicklung neuer Schmerztherapien darf man nicht vergessen, dass die derzeit zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bei der Mehrheit der Patienten wirksam sind.
Wichtiges Therapie-Ziel bei Krebs: Tumorschmerzen wirksam behandeln

Oft erster Hinweis auf Krebs und häufigstes Symptom: Tumorschmerzen wirksam zu behandeln gehört zu den wichtigsten Zielen der Therapie. Mehr dazu unter https://medmix.at/tumorschmerz-behandeln/
Literatur:
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Quelle: Schmerzbehandlung in der Onkologie. OA Dr. Clemens Leitgeb. MEDMIX 2/2006